Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 4. Berlin, 1960.kann nur beten für Sie wie gern drükte ich Ihnen die Hand und ließe mich segnen. (*) 301. An Charlotte von Kalb. [Kopie, z. T. Konzept][Meiningen, 17. Aug. 1802][Sind Sie noch die Einsame?] Eigentlich ist Einsamkeit, die Laube[191] 302. An Schlichtegroll in Gotha. [Kopie][Meiningen, 21. Aug. 1802]Die furchtb[arste] und fruchtbarste Stunde (der Gebärung) -- --20 303. An Ernst Wagner in Roßdorf.25 [Kopie][Meiningen, 27. Aug. 1802]Ihr (der Dichter) Leben ist ihr Lehrer -- Ihre Zukunft noch nicht 304. An Wieland in Tiefurt. [Kopie][Meiningen, 28. Aug. 1802]30Der Überbringer verdient für sein schönes Herz, das ihm unter kann nur beten für Sie wie gern drükte ich Ihnen die Hand und ließe mich ſegnen. (*) 301. An Charlotte von Kalb. [Kopie, z. T. Konzept][Meiningen, 17. Aug. 1802][Sind Sie noch die Einſame?] Eigentlich iſt Einſamkeit, die Laube[191] 302. An Schlichtegroll in Gotha. [Kopie][Meiningen, 21. Aug. 1802]Die furchtb[arſte] und fruchtbarſte Stunde (der Gebärung) — —20 303. An Ernſt Wagner in Roßdorf.25 [Kopie][Meiningen, 27. Aug. 1802]Ihr (der Dichter) Leben iſt ihr Lehrer — Ihre Zukunft noch nicht 304. An Wieland in Tiefurt. [Kopie][Meiningen, 28. Aug. 1802]30Der Überbringer verdient für ſein ſchönes Herz, das ihm unter <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <div rendition="#smaller"> <p><pb facs="#f0178" n="171"/> kann nur beten für Sie wie gern drükte ich Ihnen die Hand und ließe mich ſegnen.<lb/> Wir ſind ſehr glüklich, ich arbeite an einer <hi rendition="#aq">miniatur</hi> Ausſtattung für einen kleinen<lb/> Menſchen mit ſo vieler Freude wie ein 4 jähriges Mädchen für ihre Puppe —<lb/> Wollen Sie ihn auch recht lieb haben? — Bald ſchreibe ich Ihnen und antworte —<lb/> ich umarme Sie Emanuel!</p> </div> </div> <lb n="5"/> <div type="letter" n="1"> <head>(*) 301. An <hi rendition="#g">Charlotte von Kalb.</hi></head><lb/> <note type="editorial">[Kopie, z. T. Konzept]</note> <dateline> <hi rendition="#right">[Meiningen, 17. Aug. 1802]</hi> </dateline><lb/> <p>[Sind Sie noch die Einſame?] Eigentlich iſt Einſamkeit, die Laube<note place="right"><ref target="1922_Bd4_191">[191]</ref></note><lb/> der Ort Ihres Herzens, nicht der Saal [— doch gehören zur rechten<lb/> und ſchönſten Einſamkeit immer zwei Menſchen, wenigſtens die Liebe<lb n="10"/> zu einem fernen. Die Tage, nämlich die Stunden in Weimar bei Ihnen<lb/> waren ſchön und zart, wenigſtens für mich. Ich glaube nicht, daß die<lb/> Frauen einer ſo reinen geiſtigen Anhänglichkeit, die keine Beziehungen<lb/> des Ichs, ſondern nur den Werth des fremden begehrt, fähig ſind<lb/> wie die Männer. Da Sie nicht erlauben zu wünſchen, ſo darf ich nicht<lb n="15"/> einmal ſagen: Leben Sie wohl! — Gute Nacht! guten Abend ſagt’<lb/> ich freilich lieber.]</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>302. An <hi rendition="#g">Schlichtegroll in Gotha.</hi></head><lb/> <note type="editorial">[Kopie]</note> <dateline> <hi rendition="#right">[Meiningen, 21. Aug. 1802]</hi> </dateline><lb/> <p>Die furchtb[arſte] und fruchtbarſte Stunde (der Gebärung) — —<lb n="20"/> Aus dieſem Fond läſſet ſich nichts ziehen als eine leere Hand — Das<lb/> Schwert gehört auch zur Themis, nicht nur die Wage — Wie ſchäzt<lb/> die Nachwelt jede hohe ſcharfe Verſchmähung der freundlichen Zeiten-<lb/> rükſicht!</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>303. An <hi rendition="#g">Ernſt Wagner in Roßdorf.</hi><lb n="25"/> </head> <note type="editorial">[Kopie]</note> <dateline> <hi rendition="#right">[Meiningen, 27. Aug. 1802]</hi> </dateline><lb/> <p>Ihr (der Dichter) Leben iſt ihr Lehrer — Ihre Zukunft noch nicht<lb/> an dieſe leichte Pſyche zu verkaufen —</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>304. An <hi rendition="#g">Wieland in Tiefurt.</hi></head><lb/> <note type="editorial">[Kopie]</note> <dateline> <hi rendition="#right">[Meiningen, 28. Aug. 1802]</hi> </dateline> <lb n="30"/> <p>Der Überbringer verdient für ſein ſchönes Herz, das ihm unter<lb/> ſeinen Reiſen nicht abgeſchnitten, gerädert, ausgefahren wurde, das<lb/> ſchöne Glük, Sie ein wenig anzuſehen. Ich empfehle ihn ſehr, um mich<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [171/0178]
kann nur beten für Sie wie gern drükte ich Ihnen die Hand und ließe mich ſegnen.
Wir ſind ſehr glüklich, ich arbeite an einer miniatur Ausſtattung für einen kleinen
Menſchen mit ſo vieler Freude wie ein 4 jähriges Mädchen für ihre Puppe —
Wollen Sie ihn auch recht lieb haben? — Bald ſchreibe ich Ihnen und antworte —
ich umarme Sie Emanuel!
5
(*) 301. An Charlotte von Kalb.
[Meiningen, 17. Aug. 1802]
[Sind Sie noch die Einſame?] Eigentlich iſt Einſamkeit, die Laube
der Ort Ihres Herzens, nicht der Saal [— doch gehören zur rechten
und ſchönſten Einſamkeit immer zwei Menſchen, wenigſtens die Liebe 10
zu einem fernen. Die Tage, nämlich die Stunden in Weimar bei Ihnen
waren ſchön und zart, wenigſtens für mich. Ich glaube nicht, daß die
Frauen einer ſo reinen geiſtigen Anhänglichkeit, die keine Beziehungen
des Ichs, ſondern nur den Werth des fremden begehrt, fähig ſind
wie die Männer. Da Sie nicht erlauben zu wünſchen, ſo darf ich nicht 15
einmal ſagen: Leben Sie wohl! — Gute Nacht! guten Abend ſagt’
ich freilich lieber.]
[191]
302. An Schlichtegroll in Gotha.
[Meiningen, 21. Aug. 1802]
Die furchtb[arſte] und fruchtbarſte Stunde (der Gebärung) — — 20
Aus dieſem Fond läſſet ſich nichts ziehen als eine leere Hand — Das
Schwert gehört auch zur Themis, nicht nur die Wage — Wie ſchäzt
die Nachwelt jede hohe ſcharfe Verſchmähung der freundlichen Zeiten-
rükſicht!
303. An Ernſt Wagner in Roßdorf. 25
[Meiningen, 27. Aug. 1802]
Ihr (der Dichter) Leben iſt ihr Lehrer — Ihre Zukunft noch nicht
an dieſe leichte Pſyche zu verkaufen —
304. An Wieland in Tiefurt.
[Meiningen, 28. Aug. 1802] 30
Der Überbringer verdient für ſein ſchönes Herz, das ihm unter
ſeinen Reiſen nicht abgeſchnitten, gerädert, ausgefahren wurde, das
ſchöne Glük, Sie ein wenig anzuſehen. Ich empfehle ihn ſehr, um mich
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:08:29Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:08:29Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |