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Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 4. Berlin, 1960.

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wie mit dem Bier; das lezte Fas hat den meisten Geist, denkt man.
Ich wil Ihre Einfälle darin nicht zählen; aber ein schöner des Ge-
schiks wars, daß Sie Uhlfelder schon auf dem geliebten Grabe fanden.
Du guter Schaefer! Dein mattes Schiksal und Gesicht waren deiner
nicht werth! --5

Nur physische Erziehungsprinzipien kan ich jezt befolgen; bei den
moralischen künftig werd' ich nur die gesezgebende Gewalt haben
und C. die ausübende. Väter, zumal der Bücher, haben zu wenig Zeit.
Was Otto anlanget, so erinner' ich mich nur, daß ich ihm alle meine
eignen pädagogischen Marschreglements in Töpen und Schwarzenbach10
hinterher erzählet habe.

Wollen Sie mir nicht ein Urtheil über meine Bücher sagen: so
sagen Sie mir nur eines über irgend andere poetische. Ich weis so
wenig von Ihrer ästhetischen Seite. Es ist spät, ich bin müde. Haben
Sie noch einmal Dank, guter Mensch, für Ihre Vatersorge um mich.15
Genau genommen hab' ich noch eigentlich gar nichts für Sie gethan
oder thun können. --

Richter

Senden Sie mir doch auch einmal Briefe an Sie.

356. An Ernestine Mahlmann in Leipzig.
[Kopie]20

Wenn das Glük, das so lange eueren Horizont nur färbte aber
nicht darüber hinaufkam, endlich wie eine Sonne Euch aufgienge, Euch
zu sehen etc.: so müste der Bliz der Freude dadurch einen Ableiter
haben, daß Ihr die Minute eueres Wiedersehens wüstet.

357. An Cotta. [233]25
[Kopie]

Buchhändl[ers] Passionswoche, dessen Himmelfarth in die des Ka-
lenders fält. Ungern kriech' ich in Taschenbücherfutterale und helfe
mit für Weihnachten vergolden, weil sie mir zu viel Zeit nehmen und
zu wenig Raum geben. -- Typologie der Drucker.30

358. An Emanuel.

Ihre Briefe sind darum schwer zu beantworten, weil sie schwer zu
finden, da sie zugleich an meine C. sich richten und mithin nicht alle

14 Jean Paul Briefe. IV.

wie mit dem Bier; das lezte Fas hat den meiſten Geiſt, denkt man.
Ich wil Ihre Einfälle darin nicht zählen; aber ein ſchöner des Ge-
ſchiks wars, daß Sie Uhlfelder ſchon auf dem geliebten Grabe fanden.
Du guter Schaefer! Dein mattes Schikſal und Geſicht waren deiner
nicht werth! —5

Nur phyſiſche Erziehungsprinzipien kan ich jezt befolgen; bei den
moraliſchen künftig werd’ ich nur die geſezgebende Gewalt haben
und C. die ausübende. Väter, zumal der Bücher, haben zu wenig Zeit.
Was Otto anlanget, ſo erinner’ ich mich nur, daß ich ihm alle meine
eignen pädagogiſchen Marſchreglements in Töpen und Schwarzenbach10
hinterher erzählet habe.

Wollen Sie mir nicht ein Urtheil über meine Bücher ſagen: ſo
ſagen Sie mir nur eines über irgend andere poetiſche. Ich weis ſo
wenig von Ihrer äſthetiſchen Seite. Es iſt ſpät, ich bin müde. Haben
Sie noch einmal Dank, guter Menſch, für Ihre Vaterſorge um mich.15
Genau genommen hab’ ich noch eigentlich gar nichts für Sie gethan
oder thun können. —

Richter

Senden Sie mir doch auch einmal Briefe an Sie.

356. An Erneſtine Mahlmann in Leipzig.
[Kopie]20

Wenn das Glük, das ſo lange eueren Horizont nur färbte aber
nicht darüber hinaufkam, endlich wie eine Sonne Euch aufgienge, Euch
zu ſehen ꝛc.: ſo müſte der Bliz der Freude dadurch einen Ableiter
haben, daß Ihr die Minute eueres Wiederſehens wüſtet.

357. An Cotta. [233]25
[Kopie]

Buchhändl[ers] Paſſionswoche, deſſen Himmelfarth in die des Ka-
lenders fält. Ungern kriech’ ich in Taſchenbücherfutterale und helfe
mit für Weihnachten vergolden, weil ſie mir zu viel Zeit nehmen und
zu wenig Raum geben. — Typologie der Drucker.30

358. An Emanuel.

Ihre Briefe ſind darum ſchwer zu beantworten, weil ſie ſchwer zu
finden, da ſie zugleich an meine C. ſich richten und mithin nicht alle

14 Jean Paul Briefe. IV.
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[209/0216] wie mit dem Bier; das lezte Fas hat den meiſten Geiſt, denkt man. Ich wil Ihre Einfälle darin nicht zählen; aber ein ſchöner des Ge- ſchiks wars, daß Sie Uhlfelder ſchon auf dem geliebten Grabe fanden. Du guter Schaefer! Dein mattes Schikſal und Geſicht waren deiner nicht werth! — 5 Nur phyſiſche Erziehungsprinzipien kan ich jezt befolgen; bei den moraliſchen künftig werd’ ich nur die geſezgebende Gewalt haben und C. die ausübende. Väter, zumal der Bücher, haben zu wenig Zeit. Was Otto anlanget, ſo erinner’ ich mich nur, daß ich ihm alle meine eignen pädagogiſchen Marſchreglements in Töpen und Schwarzenbach 10 hinterher erzählet habe. Wollen Sie mir nicht ein Urtheil über meine Bücher ſagen: ſo ſagen Sie mir nur eines über irgend andere poetiſche. Ich weis ſo wenig von Ihrer äſthetiſchen Seite. Es iſt ſpät, ich bin müde. Haben Sie noch einmal Dank, guter Menſch, für Ihre Vaterſorge um mich. 15 Genau genommen hab’ ich noch eigentlich gar nichts für Sie gethan oder thun können. — Richter Senden Sie mir doch auch einmal Briefe an Sie. 356. An Erneſtine Mahlmann in Leipzig. [Meiningen, 29. März 1803] 20 Wenn das Glük, das ſo lange eueren Horizont nur färbte aber nicht darüber hinaufkam, endlich wie eine Sonne Euch aufgienge, Euch zu ſehen ꝛc.: ſo müſte der Bliz der Freude dadurch einen Ableiter haben, daß Ihr die Minute eueres Wiederſehens wüſtet. 357. An Cotta. 25 [Meiningen, 4. April 1803] Buchhändl[ers] Paſſionswoche, deſſen Himmelfarth in die des Ka- lenders fält. Ungern kriech’ ich in Taſchenbücherfutterale und helfe mit für Weihnachten vergolden, weil ſie mir zu viel Zeit nehmen und zu wenig Raum geben. — Typologie der Drucker. 30 358. An Emanuel. Couvert.M[einingen] d. 6. Apr. 1803. Ihre Briefe ſind darum ſchwer zu beantworten, weil ſie ſchwer zu finden, da ſie zugleich an meine C. ſich richten und mithin nicht alle 14 Jean Paul Briefe. IV.

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Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription. (2016-11-22T15:08:29Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition. (2016-11-22T15:08:29Z)

Weitere Informationen:

Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).

Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.




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Zitationshilfe: Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 4. Berlin, 1960, S. 209. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe04_1960/216>, abgerufen am 24.11.2024.