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Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 4. Berlin, 1960.

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Sonnenberg zu sich haben. -- Schwerlich wird Otto in die von mir
beschriebene Stelle treten, und ich rath' es ihm nie. -- Zu Hause fanden
wir alles wohl und die grosse, der Pfartochter übertragne, Wäsche
sehr weis und glat. Ich denke jezt bei diesem Gottes Wetter sehr darauf,
auch einmal aus dem Hause zu kommen und ein wenig zu verreisen --5
man verschimmelt ganz.

Emma hat einen Zahn.

In dieser Eile weis ich nichts zu sagen als meinen Dank für die
Gabe der schönen heiligen Zeit und meinen Wunsch Ihres frühsten
Schreibens und Kommens.

R.10
394. An Henriette Schwendler.
[Kopie]

Ihre Phantasie reiche Ihnen lieber Blumen als Dornen --
Kellerstübgen einer Note.

395. An Herzog Georg von Meiningen.15
[Kopie]

Eine Freude stahl mir die andere. Das schöne Blat fand ich um[259]
10 Tage zu spät. Wie froh und eilig hätt' ich in Sonn[enberg] das
wiedergesucht und wiedergefunden, was ich in Meiningen so schmerzlich
verlassen. Überal hör' ich von Freudenfesten sprechen, denen jezt20
nichts fehlet, weder Sonne noch Gäste noch Schausp[iele]. Auch der
August wird herlich, glauben Sie mirs, ob ichs gleich sage. Das einzige,
was ich mit Vergnügen verloren habe, ist ein Irthum über Kretsch-
man.
Ist es ihrem Verehrer erlaubt, Sie an die Schw[endler], die
schwere Verhältnisse zu ertragen hat, und an die Stunde zu erinnern,25
wo Sie mir die Hofnung der erleichterten erlaubten?

396. An Präsident von Wangenheim in Koburg.
[Kopie]

Noli nolle. Ich bitte Sie, mein Wille zu sein.

*397. An Regierungsrat von Donop in Neuhof.30

Den herzlichsten Dank für Ihr Denken an Ihren Freund! Es sol
mir mit Ihnen nicht wie mit dem Herzoge gehen, sondern ich komme

Sonnenberg zu ſich haben. — Schwerlich wird Otto in die von mir
beſchriebene Stelle treten, und ich rath’ es ihm nie. — Zu Hauſe fanden
wir alles wohl und die groſſe, der Pfartochter übertragne, Wäſche
ſehr weis und glat. Ich denke jezt bei dieſem Gottes Wetter ſehr darauf,
auch einmal aus dem Hauſe zu kommen und ein wenig zu verreiſen —5
man verſchimmelt ganz.

Emma hat einen Zahn.

In dieſer Eile weis ich nichts zu ſagen als meinen Dank für die
Gabe der ſchönen heiligen Zeit und meinen Wunſch Ihres frühſten
Schreibens und Kommens.

R.10
394. An Henriette Schwendler.
[Kopie]

Ihre Phantaſie reiche Ihnen lieber Blumen als Dornen —
Kellerſtübgen einer Note.

395. An Herzog Georg von Meiningen.15
[Kopie]

Eine Freude ſtahl mir die andere. Das ſchöne Blat fand ich um[259]
10 Tage zu ſpät. Wie froh und eilig hätt’ ich in Sonn[enberg] das
wiedergeſucht und wiedergefunden, was ich in Meiningen ſo ſchmerzlich
verlaſſen. Überal hör’ ich von Freudenfeſten ſprechen, denen jezt20
nichts fehlet, weder Sonne noch Gäſte noch Schauſp[iele]. Auch der
Auguſt wird herlich, glauben Sie mirs, ob ichs gleich ſage. Das einzige,
was ich mit Vergnügen verloren habe, iſt ein Irthum über Kretsch-
man.
Iſt es ihrem Verehrer erlaubt, Sie an die Schw[endler], die
ſchwere Verhältniſſe zu ertragen hat, und an die Stunde zu erinnern,25
wo Sie mir die Hofnung der erleichterten erlaubten?

396. An Präſident von Wangenheim in Koburg.
[Kopie]

Noli nolle. Ich bitte Sie, mein Wille zu ſein.

*397. An Regierungsrat von Donop in Neuhof.30

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[231/0239] Sonnenberg zu ſich haben. — Schwerlich wird Otto in die von mir beſchriebene Stelle treten, und ich rath’ es ihm nie. — Zu Hauſe fanden wir alles wohl und die groſſe, der Pfartochter übertragne, Wäſche ſehr weis und glat. Ich denke jezt bei dieſem Gottes Wetter ſehr darauf, auch einmal aus dem Hauſe zu kommen und ein wenig zu verreiſen — 5 man verſchimmelt ganz. Emma hat einen Zahn. In dieſer Eile weis ich nichts zu ſagen als meinen Dank für die Gabe der ſchönen heiligen Zeit und meinen Wunſch Ihres frühſten Schreibens und Kommens. R. 10 394. An Henriette Schwendler. [Koburg, Juli 1803] Ihre Phantaſie reiche Ihnen lieber Blumen als Dornen — Kellerſtübgen einer Note. 395. An Herzog Georg von Meiningen. 15 [Koburg, 26. Juli 1803] Eine Freude ſtahl mir die andere. Das ſchöne Blat fand ich um 10 Tage zu ſpät. Wie froh und eilig hätt’ ich in Sonn[enberg] das wiedergeſucht und wiedergefunden, was ich in Meiningen ſo ſchmerzlich verlaſſen. Überal hör’ ich von Freudenfeſten ſprechen, denen jezt 20 nichts fehlet, weder Sonne noch Gäſte noch Schauſp[iele]. Auch der Auguſt wird herlich, glauben Sie mirs, ob ichs gleich ſage. Das einzige, was ich mit Vergnügen verloren habe, iſt ein Irthum über Kretsch- man. Iſt es ihrem Verehrer erlaubt, Sie an die Schw[endler], die ſchwere Verhältniſſe zu ertragen hat, und an die Stunde zu erinnern, 25 wo Sie mir die Hofnung der erleichterten erlaubten? [259] 396. An Präſident von Wangenheim in Koburg. [Koburg, Ende Juli 1803] Noli nolle. Ich bitte Sie, mein Wille zu ſein. *397. An Regierungsrat von Donop in Neuhof. 30 Coburg d. 30. Jul. 1803 [Sonnabend]. Den herzlichſten Dank für Ihr Denken an Ihren Freund! Es ſol mir mit Ihnen nicht wie mit dem Herzoge gehen, ſondern ich komme

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Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription. (2016-11-22T15:08:29Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition. (2016-11-22T15:08:29Z)

Weitere Informationen:

Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).

Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.




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Zitationshilfe: Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 4. Berlin, 1960, S. 231. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe04_1960/239>, abgerufen am 21.11.2024.