Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 4. Berlin, 1960.30a. An Henriette Herz in Berlin. [Kopie][Berlin, Mitte Nov. 1800]-- Die begeisterten und begeisternden Reden über die Religion, 31. An Karoline Mayer. [Berlin, 21. Nov. 1800. Freitag]Alles was unser geliebter Vater wil, wolt' ich vorher und wil ich R. 32. An Karoline Mayer.15 [Berlin, 22. Nov. 1800. Sonnabend][24] Der Gräfin ist überal leicht die Wahrheit zu sagen. Nur find' ich 33. An Karoline Mayer. [Berlin, 22. Nov. 1800. Sonnabend]Gute Karoline! Nach neuem Überlegen mit mir und Ahlefeldt ist25 30a. An Henriette Herz in Berlin. [Kopie][Berlin, Mitte Nov. 1800]— Die begeiſterten und begeiſternden Reden über die Religion, 31. An Karoline Mayer. [Berlin, 21. Nov. 1800. Freitag]Alles was unſer geliebter Vater wil, wolt’ ich vorher und wil ich R. 32. An Karoline Mayer.15 [Berlin, 22. Nov. 1800. Sonnabend][24] Der Gräfin iſt überal leicht die Wahrheit zu ſagen. Nur find’ ich 33. An Karoline Mayer. [Berlin, 22. Nov. 1800. Sonnabend]Gute Karoline! Nach neuem Überlegen mit mir und Ahlefeldt iſt25 <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0026" n="20"/> <div type="letter" n="1"> <head>30<hi rendition="#aq">a.</hi> An <hi rendition="#g">Henriette Herz in Berlin.</hi></head><lb/> <note type="editorial">[Kopie]</note> <dateline> <hi rendition="#right">[Berlin, Mitte Nov. 1800]</hi> </dateline><lb/> <p>— Die begeiſterten und begeiſternden Reden über die Religion,<lb/> deren Einkleidung ein einfach[er] ſchöner Tempel iſt und deren In-<lb/> halt ein ächter Gottesdienſt — Muſen, die für ein Weib unter<lb n="5"/> Freundinnen die treueſten ſind.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>31. An <hi rendition="#g">Karoline Mayer.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Berlin, 21. Nov. 1800. Freitag]</hi> </dateline><lb/> <p>Alles was unſer geliebter Vater wil, wolt’ ich vorher und wil ich<lb/> nachher. Die <hi rendition="#aq">S[chlabrendorff]</hi> liebte dich voraus durch das Blumen-<lb n="10"/> ſtük, das ich ihr von dir malte, ſchöne Roſe! Ich kan jezt kaum mehr<lb/> die Stunden unſerer Sichtbarkeit erwarten; und durch mein Lieben<lb/> lern’ ich immer mehr lieben. Grüſſe unſern Theuerſten und die gute<lb/> liebe Auguſte!</p> <closer> <salute> <hi rendition="#right">R.</hi> </salute> </closer> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>32. An <hi rendition="#g">Karoline Mayer.</hi><lb n="15"/> </head> <dateline> <hi rendition="#right">[Berlin, 22. Nov. 1800. Sonnabend]</hi> </dateline><lb/> <p><note place="left"><ref target="1922_Bd4_24">[24]</ref></note> Der Gräfin iſt überal leicht die Wahrheit zu ſagen. Nur find’ ich<lb/> es hart, gegen ſie, die dich gegen die Etiquette beſuchte, doch dieſe<lb/> ſo ſtrenge zu beobachten. Sage dem Vater noch dazu das, daß <hi rendition="#g">nie-<lb/> mand</hi> da iſt als ich und <hi rendition="#aq">Ahlefeldt.</hi> — Abends ſchreib’ ich dir meine<lb n="20"/> entſchiedne Meinung und du mir die väterliche. Sei übrigens nicht<lb/> verlegen darüber.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>33. An <hi rendition="#g">Karoline Mayer.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Berlin, 22. Nov. 1800. Sonnabend]</hi> </dateline><lb/> <p>Gute Karoline! Nach neuem Überlegen mit mir und <hi rendition="#aq">Ahlefeldt</hi> iſt<lb n="25"/> die Entſagung des morgenden Abendes unmöglich und unſchiklich<lb/> und faſt unnüz [?]. 1) Du haſt es <hi rendition="#g">verſprochen.</hi> 2) Die Gräfin hat<lb/> ſchon entſagende <hi rendition="#aq">Arrangements</hi> gemacht, um morgen allein mit<lb/> uns zu ſein. 3) Ihr ganz <hi rendition="#g">ungewöhnliches</hi> Zuvorkommen kan ohne<lb/> Ungerechtigkeit nicht auf <hi rendition="#g">dieſe</hi> Weiſe erwiedert werden. 4) Mündlich<lb n="30"/> haben wir beide es ja überal bekant gemacht; und die erbärmlichen<lb/> Druklettern können doch warlich nicht mehr entſcheiden als der morali-<lb/> ſche Karakter von 3 Menſchen. 5) Oder wir hätten geſtern beide auch<lb/> nicht in der Schmuckerſchen Geſelſchaft ſein können. 6) Es werden<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [20/0026]
30a. An Henriette Herz in Berlin.
[Berlin, Mitte Nov. 1800]
— Die begeiſterten und begeiſternden Reden über die Religion,
deren Einkleidung ein einfach[er] ſchöner Tempel iſt und deren In-
halt ein ächter Gottesdienſt — Muſen, die für ein Weib unter 5
Freundinnen die treueſten ſind.
31. An Karoline Mayer.
[Berlin, 21. Nov. 1800. Freitag]
Alles was unſer geliebter Vater wil, wolt’ ich vorher und wil ich
nachher. Die S[chlabrendorff] liebte dich voraus durch das Blumen- 10
ſtük, das ich ihr von dir malte, ſchöne Roſe! Ich kan jezt kaum mehr
die Stunden unſerer Sichtbarkeit erwarten; und durch mein Lieben
lern’ ich immer mehr lieben. Grüſſe unſern Theuerſten und die gute
liebe Auguſte!
R.
32. An Karoline Mayer. 15
[Berlin, 22. Nov. 1800. Sonnabend]
Der Gräfin iſt überal leicht die Wahrheit zu ſagen. Nur find’ ich
es hart, gegen ſie, die dich gegen die Etiquette beſuchte, doch dieſe
ſo ſtrenge zu beobachten. Sage dem Vater noch dazu das, daß nie-
mand da iſt als ich und Ahlefeldt. — Abends ſchreib’ ich dir meine 20
entſchiedne Meinung und du mir die väterliche. Sei übrigens nicht
verlegen darüber.
[24]
33. An Karoline Mayer.
[Berlin, 22. Nov. 1800. Sonnabend]
Gute Karoline! Nach neuem Überlegen mit mir und Ahlefeldt iſt 25
die Entſagung des morgenden Abendes unmöglich und unſchiklich
und faſt unnüz [?]. 1) Du haſt es verſprochen. 2) Die Gräfin hat
ſchon entſagende Arrangements gemacht, um morgen allein mit
uns zu ſein. 3) Ihr ganz ungewöhnliches Zuvorkommen kan ohne
Ungerechtigkeit nicht auf dieſe Weiſe erwiedert werden. 4) Mündlich 30
haben wir beide es ja überal bekant gemacht; und die erbärmlichen
Druklettern können doch warlich nicht mehr entſcheiden als der morali-
ſche Karakter von 3 Menſchen. 5) Oder wir hätten geſtern beide auch
nicht in der Schmuckerſchen Geſelſchaft ſein können. 6) Es werden
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(2016-11-22T15:08:29Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:08:29Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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