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Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 4. Berlin, 1960.

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421. An Christian Otto.

Dasmal schreib' ich nur aus Eigennuz. Ich erfahre eben, daß ver-
damt viel Fuhrleute hin und her fahren zwischen C[oburg] und B[ay-
reuth]
und daß ich gestern die Gelegenheit versäumt. Woltest du5
denn nicht -- da du wie sol ich sagen, leichter als Emanuel Leute,
Patroullen [!] und Militairs bildlich zu reden, um dich hast, welche
oft mit Fuhrleuten sogar trinken -- jene zur Ausforschung dieser aus-[278]
senden, indes unser Emanuel weiter nichts thut als daß er mir einen
Eimer von welchem Bier er wil bestelt und schikt? Jezt sollen seine10
Fässer schon besser zurük. Grüsse ihn sehr und sag' ihm meine Bitten
und die Gesundheit unserer aller und er sol den alten Unruh*), des-35
gleichen Uhlfelder von mir grüssen.

Du hast noch einen vorvorigen Brief von Jakobi. -- SchiksalNB
nenn' ich fremde Freiheit; denn das ist diese gegen meine15
und umgekehrt.
-- An Roth bezahle nichts; denn ich versprach:
wenn etc.: so etc. -- Ich schreibe die Flegeljahre sind fort jezt an
"J. P. Vorlesungen über die Kunst, in der Leipziger Ostermesse 1804
gehalten." Ich fand endlich die freieste, wissenschaftlichste, ernsthafteste
Einkleidung und die doch einigen Spas und Reiz verstattet. -- Rienzi20
ist sehr gut und objektiv, doch noch mir lieber die Einleitung; aber
warum sagst du die Quelle nicht? -- Was ich daran tadle ist, daß du
den Klimax seines Einflusses Macht durch blosse Komparativen
ein paarmal ausdrükst anstat durch neue Fakta, und dadurch eine
Wilkürlichkeit des Urtheils zeigst, was du sonst nicht thust.25

Leb wohl und schreibe mir Novitäten von Personalien.

Huber macht im Freimüthigen die mit -- b -- bezeichneten Ur-
theile, so weit ist er nieder.

[Adr.] H. Otto (Gerade so weit hatt' ich geschrieben und nicht
Bayreuth dazu als Emanuels und Th[ieriots] Briefe ankamen)
30
422. An Emanuel und Thieriot.
[Spaltenumbruch] Dia-log.
An 1. u. 2.

[Spaltenumbruch]

1. Emanuel. Lieb-Reicher! Eben da ich an Otto zusiegeln wil,

*) den General vom Regimente gleichen Namens.
421. An Chriſtian Otto.

Dasmal ſchreib’ ich nur aus Eigennuz. Ich erfahre eben, daß ver-
damt viel Fuhrleute hin und her fahren zwiſchen C[oburg] und B[ay-
reuth]
und daß ich geſtern die Gelegenheit verſäumt. Wolteſt du5
denn nicht — da du wie ſol ich ſagen, leichter als Emanuel Leute,
Patroullen [!] und Militairs bildlich zu reden, um dich haſt, welche
oft mit Fuhrleuten ſogar trinken — jene zur Ausforſchung dieſer aus-[278]
ſenden, indes unſer Emanuel weiter nichts thut als daß er mir einen
Eimer von welchem Bier er wil beſtelt und ſchikt? Jezt ſollen ſeine10
Fäſſer ſchon beſſer zurük. Grüſſe ihn ſehr und ſag’ ihm meine Bitten
und die Geſundheit unſerer aller und er ſol den alten Unruh*), des-35
gleichen Uhlfelder von mir grüſſen.

Du haſt noch einen vorvorigen Brief von Jakobi. — SchikſalNB
nenn’ ich fremde Freiheit; denn das iſt dieſe gegen meine15
und umgekehrt.
— An Roth bezahle nichts; denn ich verſprach:
wenn ꝛc.: ſo ꝛc. — Ich ſchreibe 〈die Flegeljahre ſind fort〉 jezt an
„J. P. Vorleſungen über die Kunſt, in der Leipziger Oſtermeſſe 1804
gehalten.“ Ich fand endlich die freieſte, wiſſenſchaftlichſte, ernſthafteſte
Einkleidung und die doch einigen Spas und Reiz verſtattet. — Rienzi20
iſt ſehr gut und objektiv, doch noch mir lieber die Einleitung; aber
warum ſagſt du die Quelle nicht? — Was ich daran tadle iſt, daß du
den Klimax ſeines Einfluſſes 〈Macht〉 durch bloſſe Komparativen
ein paarmal ausdrükſt anſtat durch neue Fakta, und dadurch eine
Wilkürlichkeit des Urtheils zeigſt, was du ſonſt nicht thuſt.25

Leb wohl und ſchreibe mir Novitäten von Perſonalien.

Huber macht im Freimüthigen die mit — b — bezeichneten Ur-
theile, ſo weit iſt er nieder.

[Adr.] H. Otto (Gerade ſo weit hatt’ ich geſchrieben und nicht
Bayreuth dazu als Emanuels und Th[ieriots] Briefe ankamen)
30
422. An Emanuel und Thieriot.
[Spaltenumbruch] Dia-log.
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1. Emanuel. Lieb-Reicher! Eben da ich an Otto zuſiegeln wil,

*) den General vom Regimente gleichen Namens.
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[249/0261] 421. An Chriſtian Otto. Coburg d. 5. Nov. 1803. Dasmal ſchreib’ ich nur aus Eigennuz. Ich erfahre eben, daß ver- damt viel Fuhrleute hin und her fahren zwiſchen C[oburg] und B[ay- reuth] und daß ich geſtern die Gelegenheit verſäumt. Wolteſt du 5 denn nicht — da du wie ſol ich ſagen, leichter als Emanuel Leute, Patroullen [!] und Militairs bildlich zu reden, um dich haſt, welche oft mit Fuhrleuten ſogar trinken — jene zur Ausforſchung dieſer aus- ſenden, indes unſer Emanuel weiter nichts thut als daß er mir einen Eimer von welchem Bier er wil beſtelt und ſchikt? Jezt ſollen ſeine 10 Fäſſer ſchon beſſer zurük. Grüſſe ihn ſehr und ſag’ ihm meine Bitten und die Geſundheit unſerer aller und er ſol den alten Unruh *), des- 35 gleichen Uhlfelder von mir grüſſen. [278] Du haſt noch einen vorvorigen Brief von Jakobi. — Schikſal nenn’ ich fremde Freiheit; denn das iſt dieſe gegen meine 15 und umgekehrt. — An Roth bezahle nichts; denn ich verſprach: wenn ꝛc.: ſo ꝛc. — Ich ſchreibe 〈die Flegeljahre ſind fort〉 jezt an „J. P. Vorleſungen über die Kunſt, in der Leipziger Oſtermeſſe 1804 gehalten.“ Ich fand endlich die freieſte, wiſſenſchaftlichſte, ernſthafteſte Einkleidung und die doch einigen Spas und Reiz verſtattet. — Rienzi 20 iſt ſehr gut und objektiv, doch noch mir lieber die Einleitung; aber warum ſagſt du die Quelle nicht? — Was ich daran tadle iſt, daß du den Klimax ſeines Einfluſſes 〈Macht〉 durch bloſſe Komparativen ein paarmal ausdrükſt anſtat durch neue Fakta, und dadurch eine Wilkürlichkeit des Urtheils zeigſt, was du ſonſt nicht thuſt. 25 NBLeb wohl und ſchreibe mir Novitäten von Perſonalien. Huber macht im Freimüthigen die mit — b — bezeichneten Ur- theile, ſo weit iſt er nieder. [Adr.] H. Otto (Gerade ſo weit hatt’ ich geſchrieben und nicht Bayreuth dazu als Emanuels und Th[ieriots] Briefe ankamen) 30 422. An Emanuel und Thieriot. C[oburg] d. 5. N[ov.] 1803. 1. Emanuel. Lieb-Reicher! Eben da ich an Otto zuſiegeln wil, *) den General vom Regimente gleichen Namens.

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription. (2016-11-22T15:08:29Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition. (2016-11-22T15:08:29Z)

Weitere Informationen:

Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).

Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.




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Zitationshilfe: Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 4. Berlin, 1960, S. 249. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe04_1960/261>, abgerufen am 24.11.2024.