Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 4. Berlin, 1960.Luise sei besonders gegrüsset; dan Amalie. Knebel habe Dank für (*) 428. An Charlotte von Kalb. [Kopie, z. T. Konzept][Koburg, 22. Nov. 1803][Sie möchte man am liebsten als Zeugin um sich sehen, weil Sie5 429. An Emanuel. Coburg 2. Dec. 1803.10Spas- und Goldvögelgen! Hier ist der Wechsel; zu 100 fl. rh. ist Eine wahre sitliche Grazie, eine Leserin und Liebhaberin von mir, Für Otto hab ich allerlei gesamlet zum Schreiben; aber er macht Luise ſei beſonders gegrüſſet; dan Amalie. Knebel habe Dank für (*) 428. An Charlotte von Kalb. [Kopie, z. T. Konzept][Koburg, 22. Nov. 1803][Sie möchte man am liebſten als Zeugin um ſich ſehen, weil Sie5 429. An Emanuel. Coburg 2. Dec. 1803.10Spas- und Goldvögelgen! Hier iſt der Wechſel; zu 100 fl. rh. iſt Eine wahre ſitliche Grazie, eine Leſerin und Liebhaberin von mir, Für Otto hab ich allerlei geſamlet zum Schreiben; aber er macht <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <pb facs="#f0267" n="255"/> <postscript> <p><hi rendition="#aq">Luise</hi> ſei beſonders gegrüſſet; dan <hi rendition="#aq">Amalie. Knebel</hi> habe Dank für<lb/> ſeinen poetiſchen Brief.</p> </postscript> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>(*) 428. An <hi rendition="#g">Charlotte von Kalb.</hi></head><lb/> <note type="editorial">[Kopie, z. T. Konzept]</note> <dateline> <hi rendition="#right">[Koburg, 22. Nov. 1803]</hi> </dateline><lb/> <p>[Sie möchte man am liebſten als Zeugin um ſich ſehen, weil Sie<lb n="5"/> das Gute ſo ſchön theilen und erhellen. Unter allen Freundinnen ſind<lb/> Sie die einzige, deren] Gegenwart mir ſo lieblich blüht als die Ver-<lb/> gangenheit.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>429. An <hi rendition="#g">Emanuel.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">Coburg 2. Dec.</hi> 1803.</hi> </dateline> <lb n="10"/> <p>Spas- und Goldvögelgen! Hier iſt der Wechſel; zu 100 fl. rh. iſt<lb/> der Bier-Jammer gerechnet (was zu viel iſt, trink’ ich nach). Warlich<lb/> aus mir iſt leichter Geld zu quetſchen als aus Ihnen Rechnung. Am<lb/> Ende glaub’ ich faſt, es ſtekt hinter Ihren Satiren auf mein Bier-<lb/> Borgen gar einiger Ernſt. Sie lachen vielleicht und ſagen: was denn<lb n="15"/> ſonſt? — Die Redukzion der Geldſorten hat mich Stunden gekoſtet. —<lb/> Haben Sie Dank für Ihr Geld. Ein Paar Tage nach meinem Schreiben<note place="right"><ref target="1922_Bd4_285">[285]</ref></note><lb/> an Sie ſchrieb mir <hi rendition="#aq">Cotta,</hi> er habe 100 <hi rendition="#aq">Carol.</hi> auf den Wagen gegeben,<lb/> die alſo übermorgen eintreffen. Haben nicht Sie oder Otto einen<lb/> zurükgebliebnen <hi rendition="#aq">Cottas</hi> Brief, worin er mir 7 <hi rendition="#aq">Ld. pr.</hi> Bogen ver-<lb n="20"/> ſichert? Gerade <hi rendition="#g">den</hi> find’ ich nicht. — Aus beiliegendem Blat von<lb/> der Fr. <hi rendition="#aq">v. Hehndrich</hi> erſehen Sie, daß die <hi rendition="#aq">Meininger</hi> 3. Fäſſer nur<lb/> 2. Stunden von hier anlangen; und daß ich alſo <hi rendition="#g">alle</hi> nächſtens ſende.<lb/> — Ihr Bier erquikt mich wieder; doch war das Fas eine lange Hand<lb/> tief (um 15 Krüge) leer. Ich trinke gemeiniglich 3 Minuten nach dem<lb n="25"/> Abladen davon und fahre fort.</p><lb/> <p>Eine wahre ſitliche Grazie, eine Leſerin und Liebhaberin von mir,<lb/><hi rendition="#aq">Amalie v. Uttenhof</hi> (Generals Tochter auf der Plaſſenburg) lernt’<lb/> ich kennen und lieben; welche vielleicht hier Hofdame wird. Gott<lb/> ſchenke ſie uns. Im andern Falle hab ich auf meinem Wege nach<lb n="30"/> <hi rendition="#aq">Bayreuth</hi> doch ſchon unter Wegs etwas. —</p><lb/> <p>Für <hi rendition="#aq">Otto</hi> hab ich allerlei geſamlet zum Schreiben; aber er macht<lb/> mir keine Luſt dazu durch ſein Schweigen. Das <hi rendition="#g">längſte</hi> fieng <hi rendition="#g">er</hi> im<lb/> vorvorigen Jahre an. — <hi rendition="#aq">Schroeder</hi> traf mich ſo, daß meine <hi rendition="#aq">C.</hi> vor<lb/> Freude aufſchrie. Sie ſollen auch einen Kupferſtich davon haben.<lb n="35"/> </p> </div> </body> </text> </TEI> [255/0267]
Luise ſei beſonders gegrüſſet; dan Amalie. Knebel habe Dank für
ſeinen poetiſchen Brief.
(*) 428. An Charlotte von Kalb.
[Koburg, 22. Nov. 1803]
[Sie möchte man am liebſten als Zeugin um ſich ſehen, weil Sie 5
das Gute ſo ſchön theilen und erhellen. Unter allen Freundinnen ſind
Sie die einzige, deren] Gegenwart mir ſo lieblich blüht als die Ver-
gangenheit.
429. An Emanuel.
Coburg 2. Dec. 1803. 10
Spas- und Goldvögelgen! Hier iſt der Wechſel; zu 100 fl. rh. iſt
der Bier-Jammer gerechnet (was zu viel iſt, trink’ ich nach). Warlich
aus mir iſt leichter Geld zu quetſchen als aus Ihnen Rechnung. Am
Ende glaub’ ich faſt, es ſtekt hinter Ihren Satiren auf mein Bier-
Borgen gar einiger Ernſt. Sie lachen vielleicht und ſagen: was denn 15
ſonſt? — Die Redukzion der Geldſorten hat mich Stunden gekoſtet. —
Haben Sie Dank für Ihr Geld. Ein Paar Tage nach meinem Schreiben
an Sie ſchrieb mir Cotta, er habe 100 Carol. auf den Wagen gegeben,
die alſo übermorgen eintreffen. Haben nicht Sie oder Otto einen
zurükgebliebnen Cottas Brief, worin er mir 7 Ld. pr. Bogen ver- 20
ſichert? Gerade den find’ ich nicht. — Aus beiliegendem Blat von
der Fr. v. Hehndrich erſehen Sie, daß die Meininger 3. Fäſſer nur
2. Stunden von hier anlangen; und daß ich alſo alle nächſtens ſende.
— Ihr Bier erquikt mich wieder; doch war das Fas eine lange Hand
tief (um 15 Krüge) leer. Ich trinke gemeiniglich 3 Minuten nach dem 25
Abladen davon und fahre fort.
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Eine wahre ſitliche Grazie, eine Leſerin und Liebhaberin von mir,
Amalie v. Uttenhof (Generals Tochter auf der Plaſſenburg) lernt’
ich kennen und lieben; welche vielleicht hier Hofdame wird. Gott
ſchenke ſie uns. Im andern Falle hab ich auf meinem Wege nach 30
Bayreuth doch ſchon unter Wegs etwas. —
Für Otto hab ich allerlei geſamlet zum Schreiben; aber er macht
mir keine Luſt dazu durch ſein Schweigen. Das längſte fieng er im
vorvorigen Jahre an. — Schroeder traf mich ſo, daß meine C. vor
Freude aufſchrie. Sie ſollen auch einen Kupferſtich davon haben. 35
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(2016-11-22T15:08:29Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:08:29Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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