Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 4. Berlin, 1960.Welch ein Vater, ich meine von welch' einer Tochter! -- Und Max d. 30. Ich fodere, daß Sie die Unleserlichkeit für 4 Quartseiten mehr5 Richter d. 31. Ich habe den Herzog von Meiningen und Herder verloren10 437. An Regierungsrat Gruner. [Koburg, 1803 oder 1804]Mit dem guten Morgen folgt hier zugleich der todt gemachte Dafür bitt' ich Sie nur auf diesen Vormittag um ein kurzes Leihen J. P. F. Richter20 438. An Emanuel. [Koburg, 9. Jan. 1804]Lieber Emanuel! Blos ein neues Jahr, kein Wort mehr aus Zeit-Mangel! Nächstens Meine Frau ist ausser sich über die Tische; ich bin bei mir, um es Daß Johan Enders die 2 schönen Tische ohne die geringste Ver- [Spaltenumbruch]
Coburg d. 8. Jenn. 1804 [Spaltenumbruch] J. P. F. Richter Legazions Rath.35 Welch ein Vater, ich meine von welch’ einer Tochter! — Und Max d. 30. Ich fodere, daß Sie die Unleſerlichkeit für 4 Quartſeiten mehr5 Richter d. 31. Ich habe den Herzog von Meiningen und Herder verloren10 437. An Regierungsrat Gruner. [Koburg, 1803 oder 1804]Mit dem guten Morgen folgt hier zugleich der todt gemachte Dafür bitt’ ich Sie nur auf dieſen Vormittag um ein kurzes Leihen J. P. F. Richter20 438. An Emanuel. [Koburg, 9. Jan. 1804]Lieber Emanuel! Blos ein neues Jahr, kein Wort mehr aus Zeit-Mangel! Nächſtens Meine Frau iſt auſſer ſich über die Tiſche; ich bin bei mir, um es Daß Johan Enders die 2 ſchönen Tiſche ohne die geringſte Ver- [Spaltenumbruch]
Coburg d. 8. Jenn. 1804 [Spaltenumbruch] J. P. F. Richter Legazions Rath.35 <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <p><pb facs="#f0276" n="264"/> Welch ein Vater, ich meine von welch’ einer Tochter! — Und <hi rendition="#aq">Max</hi><lb/> wird gegen Erwarten ordentlich proporzioniert-ſchön und friſſet ſich<lb/> heraus! Scharf-geiſtig ſah er ohnehin ſchon längſt aus, noch ehe ſeine<lb/> Nabelſchnur zerſchnitten war.</p><lb/> <p>d. 30. Ich fodere, daß Sie die Unleſerlichkeit für 4 Quartſeiten mehr<lb n="5"/> anſehen, da Sie durch ſie gerade noch einmal ſo lang zu leſen be-<lb/> kommen. Ich ſchlieſſe. Ich hätte noch viel zu ſagen; Sie noch mehr.<lb/> Machen Sie mir nur irgend einen Begrif vom halb-welſchen München.<lb/> Leben Sie wohl. Wo gehen Sie hin?</p> <closer> <salute> <hi rendition="#right">Richter</hi> </salute> </closer><lb/> <postscript> <p>d. 31. Ich habe den Herzog von Meiningen und <hi rendition="#aq">Herder</hi> verloren<lb n="10"/> in dieſem Jahr.</p> </postscript> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>437. An <hi rendition="#g">Regierungsrat Gruner.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Koburg, 1803 oder 1804]</hi> </dateline><lb/> <p>Mit dem guten Morgen folgt hier zugleich der todt gemachte<lb/><hi rendition="#aq">Schelling,</hi> wiewohl dieſer ſeinen Leichengeruch noch immer für guten<lb n="15"/> Athem ausgeben wird.</p><lb/> <p>Dafür bitt’ ich Sie nur auf dieſen Vormittag um ein kurzes Leihen<lb/> des Leih-Buchs: Betrachtungen und Gedanken über ꝛc. Gegenſtände<lb/><note place="left"><ref target="1922_Bd4_295">[295]</ref></note>der Welt ꝛc. (von Klinger), nach welchem ich ſchon ſo lange trachte.</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#right">J. P. F. Richter</hi> <lb n="20"/> </salute> </closer> </div> <div type="letter" n="1"> <head>438. An <hi rendition="#g">Emanuel.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Koburg, 9. Jan. 1804]</hi> </dateline><lb/> <salute> <hi rendition="#right">Lieber <hi rendition="#aq">Emanuel!</hi></hi> </salute><lb/> <p>Blos ein neues Jahr, kein Wort mehr aus Zeit-Mangel! Nächſtens<lb/> mehr, aber in einem Briefe, wo ich gewis kein Wort von Bier ſage,<lb n="25"/> das da ich vielleicht noch 16 Flaſchen habe, bis dahin langen wird;<lb/> denn ich trank täglich nur 1. zu Einer fremden. <hi rendition="#aq">Adio!</hi></p><lb/> <p>Meine Frau iſt auſſer ſich über die Tiſche; ich bin bei mir, um es<lb/> einzuſehen und zu danken. Auf dem Atlastiſch wil ſie mich keine einzige<lb/> Feder ſchneiden geſchweige ausſprizen laſſen.<lb n="30"/> </p> <note type="editorial"> <hi rendition="#et">[Beilage]</hi> </note><lb/> <p>Daß Johan Enders die 2 ſchönen Tiſche ohne die geringſte Ver-<lb/> lezung an mich überliefert hat, beſcheinige ich hiemit</p><lb/> <closer> <cb/> <dateline> <hi rendition="#left"><hi rendition="#aq">Coburg</hi> d. 8. Jenn. 1804</hi> </dateline><lb/> <cb/> <salute> <hi rendition="#right">J. P. F. Richter<lb/> Legazions Rath.</hi> <lb n="35"/> </salute> </closer> </div> </body> </text> </TEI> [264/0276]
Welch ein Vater, ich meine von welch’ einer Tochter! — Und Max
wird gegen Erwarten ordentlich proporzioniert-ſchön und friſſet ſich
heraus! Scharf-geiſtig ſah er ohnehin ſchon längſt aus, noch ehe ſeine
Nabelſchnur zerſchnitten war.
d. 30. Ich fodere, daß Sie die Unleſerlichkeit für 4 Quartſeiten mehr 5
anſehen, da Sie durch ſie gerade noch einmal ſo lang zu leſen be-
kommen. Ich ſchlieſſe. Ich hätte noch viel zu ſagen; Sie noch mehr.
Machen Sie mir nur irgend einen Begrif vom halb-welſchen München.
Leben Sie wohl. Wo gehen Sie hin?
Richter
d. 31. Ich habe den Herzog von Meiningen und Herder verloren 10
in dieſem Jahr.
437. An Regierungsrat Gruner.
[Koburg, 1803 oder 1804]
Mit dem guten Morgen folgt hier zugleich der todt gemachte
Schelling, wiewohl dieſer ſeinen Leichengeruch noch immer für guten 15
Athem ausgeben wird.
Dafür bitt’ ich Sie nur auf dieſen Vormittag um ein kurzes Leihen
des Leih-Buchs: Betrachtungen und Gedanken über ꝛc. Gegenſtände
der Welt ꝛc. (von Klinger), nach welchem ich ſchon ſo lange trachte.
[295]
J. P. F. Richter 20
438. An Emanuel.
[Koburg, 9. Jan. 1804]
Lieber Emanuel!
Blos ein neues Jahr, kein Wort mehr aus Zeit-Mangel! Nächſtens
mehr, aber in einem Briefe, wo ich gewis kein Wort von Bier ſage, 25
das da ich vielleicht noch 16 Flaſchen habe, bis dahin langen wird;
denn ich trank täglich nur 1. zu Einer fremden. Adio!
Meine Frau iſt auſſer ſich über die Tiſche; ich bin bei mir, um es
einzuſehen und zu danken. Auf dem Atlastiſch wil ſie mich keine einzige
Feder ſchneiden geſchweige ausſprizen laſſen. 30
Daß Johan Enders die 2 ſchönen Tiſche ohne die geringſte Ver-
lezung an mich überliefert hat, beſcheinige ich hiemit
Coburg d. 8. Jenn. 1804
J. P. F. Richter
Legazions Rath. 35
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:08:29Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:08:29Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |