Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 4. Berlin, 1960.493. An Wangenheim. [Kopie][Koburg, 8. Aug. 1804]-- er hat sich das letzte weisse Härchen ausgezupft, das ihn v[om] 494. An Böttiger.5 Coburg d. 10 August 1804.Ihre Bücher und ich ziehen mit einander hier fort, nur aber nach Hier folgt der Titan. Von meiner Aesthetik möcht' ich weissagen, Md. Harms besuchte mich. Sie geht mit ihrem Manne nach der Meine Frau und Kinder sind wol; und ich, das sehen Sie aus den25 J. P. F. Richter 495. An Karoline Herder. Coburg d. 10 Aug. 1804.[345] Theuere Freundin! Wir haben uns lange nicht gesehen oder gehört.30 493. An Wangenheim. [Kopie][Koburg, 8. Aug. 1804]— er hat ſich das letzte weiſſe Härchen ausgezupft, das ihn v[om] 494. An Böttiger.5 Coburg d. 10 August 1804.Ihre Bücher und ich ziehen mit einander hier fort, nur aber nach Hier folgt der Titan. Von meiner Aeſthetik möcht’ ich weiſſagen, Md. Harms beſuchte mich. Sie geht mit ihrem Manne nach der Meine Frau und Kinder ſind wol; und ich, das ſehen Sie aus den25 J. P. F. Richter 495. An Karoline Herder. Coburg d. 10 Aug. 1804.[345] Theuere Freundin! Wir haben uns lange nicht geſehen oder gehört.30 <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0324" n="310"/> <div type="letter" n="1"> <head>493. An <hi rendition="#g">Wangenheim.</hi></head><lb/> <note type="editorial">[Kopie]</note> <dateline> <hi rendition="#right">[Koburg, 8. Aug. 1804]</hi> </dateline><lb/> <p>— er hat ſich das letzte weiſſe Härchen ausgezupft, das ihn v[om]<lb/> Schwarzen unterſchied.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>494. An <hi rendition="#g">Böttiger.</hi><lb n="5"/> </head> <dateline> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">Coburg d. 10 August</hi> 1804.</hi> </dateline><lb/> <p>Ihre Bücher und ich ziehen mit einander hier fort, nur aber nach<lb/> Winkel-Richtungen, ich nämlich nach <hi rendition="#aq">Bayreuth.</hi> Der hieſige Krieg<lb/> des <hi rendition="#g">Friedens</hi>-Fürſten und des <hi rendition="#g">Kriegs</hi>-Miniſters mit dem Reſte<lb/> treibt mich fort. Bildung hab’ ich zum Glücke nicht einmal hier ge-<lb n="10"/> ſucht, ich hätte ſie auch nicht gefunden. Sie werden im freundſchaft-<lb/> lichen Dresden — das ich dem verſchraubten Leipzig weit vorziehe —<lb/> glücklich ſein und machen. Ich möchte wol einen halben Frühling lange<lb/> bei Ihnen wohnen und die Elb-Ufer und die Götter und die Bilder<lb/> ſehen. Auch komm’ ich gewiß einmal.<lb n="15"/> </p> <p>Hier folgt der Titan. Von meiner Aeſthetik möcht’ ich weiſſagen,<lb/> daß Sie ſie, obwol 46 Bogen ſtark, doch leſen und vieles billigen<lb/> werden. Wüßt’ ich, mit welcher Gelegenheit ich ſie von Jena, wo<lb/> Perthes ſie drucken läßt bei Fromman, nach Dresden bringen könnte,<lb/> ich ließe ſie da an Sie abgeben, unter der Bedingung, daß Sie mir ein<lb n="20"/> Urtheil darüber ſchrieben. Mit einem Kapitel über <hi rendition="#aq">Herder</hi> ſchließt<lb/> ſie.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">Md. Harms</hi> beſuchte mich. Sie geht mit ihrem Manne nach der<lb/> Schweitz.</p><lb/> <p>Meine Frau und Kinder ſind wol; und ich, das ſehen Sie aus den<lb n="25"/> 46 Bogen, gleichfalls. Es geh’ Ihnen in jeder Rückſicht auch wol!</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#right">J. P. F. Richter</hi> </salute> </closer> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>495. An <hi rendition="#g">Karoline Herder.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">Coburg d. 10 Aug.</hi> 1804.</hi> </dateline><lb/> <p><note place="left"><ref target="1922_Bd4_345">[345]</ref></note> Theuere Freundin! Wir haben uns lange nicht geſehen oder gehört.<lb n="30"/> Hier ſchick’ ich Ihnen mit dem Kaſten Bücher — den ich an Ihren H.<lb/> Sohn den <hi rendition="#aq">D.</hi> geſchickt — die Briefe des Verewigten. Einige Billette<lb/> über die Metakritik und der lange und ungemein liebliche und heitere,<lb/> den er mir über meinen <hi rendition="#aq">Titan</hi> ſchrieb, gehören der Welt ſo ſehr an als<lb/> uns. Laſſen Sie aber jeden <hi rendition="#g">ohne</hi> die <hi rendition="#g">geringſte Auslaſſung</hi> und<lb n="35"/> </p> </div> </body> </text> </TEI> [310/0324]
493. An Wangenheim.
[Koburg, 8. Aug. 1804]
— er hat ſich das letzte weiſſe Härchen ausgezupft, das ihn v[om]
Schwarzen unterſchied.
494. An Böttiger. 5
Coburg d. 10 August 1804.
Ihre Bücher und ich ziehen mit einander hier fort, nur aber nach
Winkel-Richtungen, ich nämlich nach Bayreuth. Der hieſige Krieg
des Friedens-Fürſten und des Kriegs-Miniſters mit dem Reſte
treibt mich fort. Bildung hab’ ich zum Glücke nicht einmal hier ge- 10
ſucht, ich hätte ſie auch nicht gefunden. Sie werden im freundſchaft-
lichen Dresden — das ich dem verſchraubten Leipzig weit vorziehe —
glücklich ſein und machen. Ich möchte wol einen halben Frühling lange
bei Ihnen wohnen und die Elb-Ufer und die Götter und die Bilder
ſehen. Auch komm’ ich gewiß einmal. 15
Hier folgt der Titan. Von meiner Aeſthetik möcht’ ich weiſſagen,
daß Sie ſie, obwol 46 Bogen ſtark, doch leſen und vieles billigen
werden. Wüßt’ ich, mit welcher Gelegenheit ich ſie von Jena, wo
Perthes ſie drucken läßt bei Fromman, nach Dresden bringen könnte,
ich ließe ſie da an Sie abgeben, unter der Bedingung, daß Sie mir ein 20
Urtheil darüber ſchrieben. Mit einem Kapitel über Herder ſchließt
ſie.
Md. Harms beſuchte mich. Sie geht mit ihrem Manne nach der
Schweitz.
Meine Frau und Kinder ſind wol; und ich, das ſehen Sie aus den 25
46 Bogen, gleichfalls. Es geh’ Ihnen in jeder Rückſicht auch wol!
J. P. F. Richter
495. An Karoline Herder.
Coburg d. 10 Aug. 1804.
Theuere Freundin! Wir haben uns lange nicht geſehen oder gehört. 30
Hier ſchick’ ich Ihnen mit dem Kaſten Bücher — den ich an Ihren H.
Sohn den D. geſchickt — die Briefe des Verewigten. Einige Billette
über die Metakritik und der lange und ungemein liebliche und heitere,
den er mir über meinen Titan ſchrieb, gehören der Welt ſo ſehr an als
uns. Laſſen Sie aber jeden ohne die geringſte Auslaſſung und 35
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(2016-11-22T15:08:29Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:08:29Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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