Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 4. Berlin, 1960.Ich konte die Aussicht in die lange Unsichtbarkeit nicht erdulden. Auch 56. An Karoline Mayer. [Berlin, 1800? 1801?]Liebes Wesen! Ist der Vater nicht eingeladen, so donnere ich punkt10 R. [39] 57. An Karoline Mayer. [Berlin, 1800? 1801?]Seeligen Morgen gleich dem seeligen Abend! Wie ist dir, Herz? Sende mir den Roman, Klara v. Bandemer zurük. Heute war es doch bewölkt; und morgen gewis noch mehr nach 58. An Karoline Mayer. [Berlin, 1800? 1801?]30Habe du einen guten und keinen schweren [?] Morgen, Seele! Ich Ich konte die Ausſicht in die lange Unſichtbarkeit nicht erdulden. Auch 56. An Karoline Mayer. [Berlin, 1800? 1801?]Liebes Weſen! Iſt der Vater nicht eingeladen, ſo donnere ich punkt10 R. [39] 57. An Karoline Mayer. [Berlin, 1800? 1801?]Seeligen Morgen gleich dem ſeeligen Abend! Wie iſt dir, Herz? Sende mir den Roman, Klara v. Bandemer zurük. Heute war es doch bewölkt; und morgen gewis noch mehr nach 58. An Karoline Mayer. [Berlin, 1800? 1801?]30Habe du einen guten und keinen ſchweren [?] Morgen, Seele! Ich <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <p><pb facs="#f0040" n="34"/> Ich konte die Ausſicht in die lange Unſichtbarkeit nicht erdulden. Auch<lb/> morgen komm’ ich auf eine halbe Stunde und halbe Taſſe, um dieſe<lb/> Zeit. — Es treibt mich immer heftiger zu dir her, wenn man mir von<lb/> deinem vorigen Abende und überhaupt von dir erzählte. Morgen,<lb/> morgen — wünſche wie ich — und freue dich wie ich mich, du Getreue<lb n="5"/> dem Getreuen! Gute Nacht! Mög’ ein Traum dir und mir dieſe ent-<lb/> zogne Stunde wiedergeben.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>56. An <hi rendition="#g">Karoline Mayer.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Berlin, 1800? 1801?]</hi> </dateline><lb/> <p>Liebes Weſen! Iſt der Vater nicht eingeladen, ſo donnere ich punkt<lb n="10"/> 7¼ Uhr mit meinem Wagen vor dir vor und hohle dich wie ein<lb/> Jupiter ab. Im andern Falle komm’ ich dir nach. Sage mir die Ent-<lb/> ſcheidung. Wenigſtens in den beiden halben Stunden des Wegs, Liebe,<lb/> erſteigen wir den hängenden Garten der Freude, der ſich in Geſel-<lb/> ſchaften über uns zu hoch erhebt. —<lb n="15"/> </p> <closer> <salute> <hi rendition="#right">R.</hi> </salute> </closer> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head><note place="left"><ref target="1922_Bd4_39">[39]</ref></note> 57. An <hi rendition="#g">Karoline Mayer.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Berlin, 1800? 1801?]</hi> </dateline><lb/> <p>Seeligen Morgen gleich dem ſeeligen Abend! Wie iſt dir, Herz?<lb/> Du biſt doch ſo glühend gegen mich wie ich gegen dich? — Haſt du<lb n="20"/> geſund geſchlafen? — Ich mus einige Zeilen von dir haben. Es gehört<lb/> doch blos zum geſtrigen Rauſche — der weiter keinen Fehler hat als<lb/> daß ich den Morgen darauf zum poetiſchen, d. h. zum wiederholten<lb/> nicht gut paſſe — daß ich erſt — Sontags wieder kommen ſolte. O<lb/> du Einzige, Herliche, Glühende und <hi rendition="#g">Lichte</hi>!<lb n="25"/> </p> <p>Sende mir den Roman, Klara v. Bandemer zurük.</p><lb/> <p>Heute war es doch bewölkt; und morgen gewis noch mehr nach<lb/> meiner Prophez[eiung].</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>58. An <hi rendition="#g">Karoline Mayer.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Berlin, 1800? 1801?]</hi> </dateline> <lb n="30"/> <p>Habe du einen guten und keinen ſchweren [?] Morgen, Seele! Ich<lb/> beſorge, daß ſich [in deinem] Kopfe Schmerzen zu den Nacht[t]räumen<lb/> gatten. — Schreibe mir, ob über <hi rendition="#g">al</hi>〈haupt〉 alles gut ſteht. Ach du<lb/> kryſtallenreine Seele, in jeder neuen Lage — wie geſtern eine war —<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [34/0040]
Ich konte die Ausſicht in die lange Unſichtbarkeit nicht erdulden. Auch
morgen komm’ ich auf eine halbe Stunde und halbe Taſſe, um dieſe
Zeit. — Es treibt mich immer heftiger zu dir her, wenn man mir von
deinem vorigen Abende und überhaupt von dir erzählte. Morgen,
morgen — wünſche wie ich — und freue dich wie ich mich, du Getreue 5
dem Getreuen! Gute Nacht! Mög’ ein Traum dir und mir dieſe ent-
zogne Stunde wiedergeben.
56. An Karoline Mayer.
[Berlin, 1800? 1801?]
Liebes Weſen! Iſt der Vater nicht eingeladen, ſo donnere ich punkt 10
7¼ Uhr mit meinem Wagen vor dir vor und hohle dich wie ein
Jupiter ab. Im andern Falle komm’ ich dir nach. Sage mir die Ent-
ſcheidung. Wenigſtens in den beiden halben Stunden des Wegs, Liebe,
erſteigen wir den hängenden Garten der Freude, der ſich in Geſel-
ſchaften über uns zu hoch erhebt. — 15
R.
57. An Karoline Mayer.
[Berlin, 1800? 1801?]
Seeligen Morgen gleich dem ſeeligen Abend! Wie iſt dir, Herz?
Du biſt doch ſo glühend gegen mich wie ich gegen dich? — Haſt du 20
geſund geſchlafen? — Ich mus einige Zeilen von dir haben. Es gehört
doch blos zum geſtrigen Rauſche — der weiter keinen Fehler hat als
daß ich den Morgen darauf zum poetiſchen, d. h. zum wiederholten
nicht gut paſſe — daß ich erſt — Sontags wieder kommen ſolte. O
du Einzige, Herliche, Glühende und Lichte! 25
Sende mir den Roman, Klara v. Bandemer zurük.
Heute war es doch bewölkt; und morgen gewis noch mehr nach
meiner Prophez[eiung].
58. An Karoline Mayer.
[Berlin, 1800? 1801?] 30
Habe du einen guten und keinen ſchweren [?] Morgen, Seele! Ich
beſorge, daß ſich [in deinem] Kopfe Schmerzen zu den Nacht[t]räumen
gatten. — Schreibe mir, ob über al〈haupt〉 alles gut ſteht. Ach du
kryſtallenreine Seele, in jeder neuen Lage — wie geſtern eine war —
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(2016-11-22T15:08:29Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:08:29Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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