Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 4. Berlin, 1960.Die Aerzte sind treflich; überhaupt kenn ich noch nicht die Bürger- Bei der Geheimen Räthin v. Zink haus' ich.10 Urtheile über meine opera novissima. 155. An Amöne Otto. Meiningen d. 29. Jun. 1801.Meine gute Amöne! Ich möchte diese Anrede nach einer langen Ernsthaft! Ich sehne mich innig, Sie in Ihrem neuen Leben zu20 Find' ich Sie wieder oder Sie mich, gute nicht vergessene Amöne,25 R. Die innigsten Grüsse von meiner Caroline an Sie und O. 156. An Fürstin Therese von Thurn und Taxis.30 Gnädigste Fürstin, Der zweite Theil des Titans, der hier folgt, sezt zu allen Entschul- 6*
Die Aerzte ſind treflich; überhaupt kenn ich noch nicht die Bürger- Bei der Geheimen Räthin v. Zink hauſ’ ich.10 Urtheile über meine opera novissima. 155. An Amöne Otto. Meiningen d. 29. Jun. 1801.Meine gute Amöne! Ich möchte dieſe Anrede nach einer langen Ernſthaft! Ich ſehne mich innig, Sie in Ihrem neuen Leben zu20 Find’ ich Sie wieder oder Sie mich, gute nicht vergeſſene Amöne,25 R. Die innigſten Grüſſe von meiner Caroline an Sie und O. 156. An Fürſtin Thereſe von Thurn und Taxis.30 Gnädigſte Fürſtin, Der zweite Theil des Titans, der hier folgt, ſezt zu allen Entſchul- 6*
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Die Aerzte ſind treflich; überhaupt kenn ich noch nicht die Bürger-
lichen; und das Meiſte ſizt in Liebenstein, dem Badort. — Der ganze
künftige Monat iſt ſchön, Gott ſchicke mir dich oder Emanuel;
anſonſten komm’ ich im Herbſte ſelber mit C. Lebe wohl, mein alter
immer gleich geliebter Freund! Wie ich das Schikſal kenne, das alle 5
Kothmonate des Lebens mit Blumen- und Erntemonaten und -monden
ergänzt und begränzt und rechtfertigt, ſo ſchlägt gewis dein Glük
einmal in volle Blüten aus. Nenne ja bei allen deinen Aufſäzen
immer deinen Namen und ſchreibe mir ihren Namen und Ort.
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Bei der Geheimen Räthin v. Zink hauſ’ ich. 10
Urtheile über meine opera novissima.
155. An Amöne Otto.
Meiningen d. 29. Jun. 1801.
Meine gute Amöne! Ich möchte dieſe Anrede nach einer langen
Unſichtbarkeit freilich lieber ſagen als ſchreiben. Wir haben uns alle 15
äuſſerlich ſo ſehr verändert — und wir ſchlieſſen ordentlich daraus, daß
wir uns zwar innerlich auch verändert haben, aber ſo ungemein zu
unſerem Vortheil. Lezteres wil ich nicht von mir behaupten, weil man
keine Nothwendigkeit dazu finden könte.
Ernſthaft! Ich ſehne mich innig, Sie in Ihrem neuen Leben zu 20
finden oder Ihnen unſeres zu zeigen oder was noch beſſer iſt, Ihnen
ſtat meiner das freundlichſte Weſen vorzuführen. Schreiben Sie mir,
ob Sie ſchreiben und wohin und recht viel von den Fatis unter Ihrem
Dachſtuhl.
Find’ ich Sie wieder oder Sie mich, gute nicht vergeſſene Amöne, 25
ſo werd’ ich mit recht herzlicher Wärme Ihr Herz für meines ſuchen.
Möge das Schikſal Sie ſo lieben und beglücken wie Ihr Geliebter! —
R.
Die innigſten Grüſſe von meiner Caroline an Sie und O.
156. An Fürſtin Thereſe von Thurn und Taxis. 30
Gnädigſte Fürſtin,
Der zweite Theil des Titans, der hier folgt, ſezt zu allen Entſchul-
digungen und Bitten des erſten noch die um Vergebung ſeines ſpäten
Ankommens, das blos in Rükſicht meiner Pflicht, nicht ſeines Werthes
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(2016-11-22T15:08:29Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:08:29Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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