Guten Morgen, theuerster Unsichtbarer! Damit nicht wieder Bedienten-Errata und Vergeßlichkeiten mich berauben, meld' ich mich und meine Frau nach 11 Uhr bei Ihnen und Ihrer verehrten.5 Ich hoffe, die schönen Tage sollen uns jetzt öfter zusammen führen und geistige bringen.
Richter
217. An Vieweg in Leipzig.
Bayreuth d. 17 Mai 1806 [Sonnabend]10
Wir sind nun nach Ihrem letzten Briefe über alles einverstanden. Den 24ten dieses geb' ich den ersten Theil auf die fahrende Post. -- Aus der Abschrift seh' ich, daß er kleiner ist als ich dachte; der zweite wird wahrscheinlich noch kleiner. Desto besser für das Umher- fliegen des Buchs.15
Der Titel ist: Levana, oder Erziehungslehre von Jean Paul.
Ein Buch und ein Kupferstich, jedes von beiden stehe für seinen Werth allein. Welches von beiden sich durch das andere verkäuflich macht: hat blos den Zettel der gothischen Figuren im Maul, der20 sagt, was sie sein sollen und also nicht sind. Wir wollen den Käufern diese Vertheuerung ersparen.
Nächsten Sonnabend ein Mehreres! --
J. P. F. Richter
218. An Frau von Müffling in Bayreuth.25
[Bayreuth, 17. Mai 1806]
Gnädige Frau,
Für die Freude, ein Andenken von Ihnen zu haben, erlauben Sie mir und meiner Frau dankbar zu sein durch eines von uns, wenn wir beide uns anders nicht zu sehr schmeicheln, daß wir so etwas zur30 Dankbarkeit rechnen. Die Tasse hat Ihnen gefallen -- und dieß mag uns entschuldigen.
Meinen Dank für Abend und Morgen -- und meinen herzlichen Gruß an Ihren Gemahl! --
Jean Paul Fr. Richter35
216. An Hauptmann von Müffling in Bayreuth.
[Bayreuth, Mai 1806]
Guten Morgen, theuerſter Unſichtbarer! Damit nicht wieder Bedienten-Errata und Vergeßlichkeiten mich berauben, meld’ ich mich und meine Frau nach 11 Uhr bei Ihnen und Ihrer verehrten.5 Ich hoffe, die ſchönen Tage ſollen uns jetzt öfter zuſammen führen und geiſtige bringen.
Richter
217. An Vieweg in Leipzig.
Bayreuth d. 17 Mai 1806 [Sonnabend]10
Wir ſind nun nach Ihrem letzten Briefe über alles einverſtanden. Den 24ten dieſes geb’ ich den erſten Theil auf die fahrende Poſt. — Aus der Abſchrift ſeh’ ich, daß er kleiner iſt als ich dachte; der zweite wird wahrſcheinlich noch kleiner. Deſto beſſer für das Umher- fliegen des Buchs.15
Der Titel iſt: Levana, oder Erziehungslehre von Jean Paul.
Ein Buch und ein Kupferſtich, jedes von beiden ſtehe für ſeinen Werth allein. Welches von beiden ſich durch das andere verkäuflich macht: hat blos den Zettel der gothiſchen Figuren im Maul, der20 ſagt, was ſie ſein ſollen und alſo nicht ſind. Wir wollen den Käufern dieſe Vertheuerung erſparen.
Nächſten Sonnabend ein Mehreres! —
J. P. F. Richter
218. An Frau von Müffling in Bayreuth.25
[Bayreuth, 17. Mai 1806]
Gnädige Frau,
Für die Freude, ein Andenken von Ihnen zu haben, erlauben Sie mir und meiner Frau dankbar zu ſein durch eines von uns, wenn wir beide uns anders nicht zu ſehr ſchmeicheln, daß wir ſo etwas zur30 Dankbarkeit rechnen. Die Taſſe hat Ihnen gefallen — und dieß mag uns entſchuldigen.
Meinen Dank für Abend und Morgen — und meinen herzlichen Gruß an Ihren Gemahl! —
Jean Paul Fr. Richter35
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216. An Hauptmann von Müffling in Bayreuth.
[Bayreuth, Mai 1806]
Guten Morgen, theuerſter Unſichtbarer! Damit nicht wieder
Bedienten-Errata und Vergeßlichkeiten mich berauben, meld’ ich
mich und meine Frau nach 11 Uhr bei Ihnen und Ihrer verehrten. 5
Ich hoffe, die ſchönen Tage ſollen uns jetzt öfter zuſammen führen
und geiſtige bringen.
Richter
217. An Vieweg in Leipzig.
Bayreuth d. 17 Mai 1806 [Sonnabend] 10
Wir ſind nun nach Ihrem letzten Briefe über alles einverſtanden.
Den 24ten dieſes geb’ ich den erſten Theil auf die fahrende Poſt. —
Aus der Abſchrift ſeh’ ich, daß er kleiner iſt als ich dachte; der zweite
wird wahrſcheinlich noch kleiner. Deſto beſſer für das Umher-
fliegen des Buchs. 15
Der Titel iſt: Levana, oder Erziehungslehre von Jean
Paul.
Ein Buch und ein Kupferſtich, jedes von beiden ſtehe für ſeinen
Werth allein. Welches von beiden ſich durch das andere verkäuflich
macht: hat blos den Zettel der gothiſchen Figuren im Maul, der 20
ſagt, was ſie ſein ſollen und alſo nicht ſind. Wir wollen den Käufern
dieſe Vertheuerung erſparen.
Nächſten Sonnabend ein Mehreres! —
J. P. F. Richter
218. An Frau von Müffling in Bayreuth. 25
[Bayreuth, 17. Mai 1806]
Gnädige Frau,
Für die Freude, ein Andenken von Ihnen zu haben, erlauben Sie
mir und meiner Frau dankbar zu ſein durch eines von uns, wenn wir
beide uns anders nicht zu ſehr ſchmeicheln, daß wir ſo etwas zur 30
Dankbarkeit rechnen. Die Taſſe hat Ihnen gefallen — und dieß mag
uns entſchuldigen.
Meinen Dank für Abend und Morgen — und meinen herzlichen
Gruß an Ihren Gemahl! —
Jean Paul Fr. Richter 35
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:13:57Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:13:57Z)
Weitere Informationen:
Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).
Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 5. Berlin, 1961, S. 91. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe05_1961/106>, abgerufen am 16.02.2025.
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