Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 5. Berlin, 1961.die Erde, sie hat sich aber um 14 Tage geirrt -- bringt durch sein [Lücke] In oder außer der Stadt -- ist mir nur in so fern dann nicht15 235. An Emanuel. [Bayreuth, 24. Aug. 1806]Guten Morgen! Es wäre sonderbar, wenn ich Unrecht hätte; denn ich machte25 *) Die Miethzeit in Rücksicht der Dauer kann ich nicht bestimmen, etwa30
1 Monat; in Rücksicht des Anfangs ist ein Spielraum von 14 Tagen nach Empfang dieses. Betten kommen uns nach. die Erde, ſie hat ſich aber um 14 Tage geirrt — bringt durch ſein [Lücke] In oder außer der Stadt — iſt mir nur in ſo fern dann nicht15 235. An Emanuel. [Bayreuth, 24. Aug. 1806]Guten Morgen! Es wäre ſonderbar, wenn ich Unrecht hätte; denn ich machte25 *) Die Miethzeit in Rückſicht der Dauer kann ich nicht beſtimmen, etwa30
1 Monat; in Rückſicht des Anfangs iſt ein Spielraum von 14 Tagen nach Empfang dieſes. Betten kommen uns nach. <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <p><pb facs="#f0116" n="101"/> die Erde, ſie hat ſich aber um 14 Tage geirrt — bringt durch ſein<lb/> Söhnchen wieder die Länder-Atropos, den Krieg, ins Schneiden<lb/> und Zerſchneiden. Kurz ich werde wahrſcheinlich in 8, oder 14 Tagen<lb/> fliehen müſſen — wiewol ichs doch nicht thue, als bis der Feind die<lb/> Gränze beſchritten — Alſo erſuch’ ich deine Liebe für mich und<lb n="5"/> meine Frau, daß du nach einem ganz gewöhnlichen meublierten Logis<lb/> dich umſiehſt und ſogleich Handgeld darauf gibſt.<note place="foot" n="*)">Die Miethzeit in Rückſicht der Dauer kann ich nicht beſtimmen, etwa<lb n="30"/> 1 Monat; in Rückſicht des Anfangs iſt ein Spielraum von 14 Tagen nach Empfang<lb/> dieſes.<lb/> Betten kommen uns nach.</note> Es braucht blos<lb/> 2 gewöhnliche Stuben zu haben, die fern von einander ſein dürfen;<lb/> die meiner Frau muß eine Schlafkammer für ſie und die Kinder<lb/> haben. Wahrſcheinlich triebe ſpäter der Krieg mich am Ende nach<lb n="10"/> Berlin. Auch nach einem Dienſtmädchen bitte <hi rendition="#aq">Minna</hi> zu forſchen.<lb/><hi rendition="#aq">Bayreuth</hi> gibt der König nicht her — und ein Paar andere Dinge<lb/> nicht — auch nicht ſeine Ehre. Indeß iſt noch nichts entſchieden.</p><lb/> <p> <hi rendition="#c">[<hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Lücke</hi></hi>]</hi> </p><lb/> <p>In oder außer der Stadt — iſt mir nur in ſo fern dann nicht<lb n="15"/> gleichgültig, wenn es mehr koſtet. Der Krieg friſſet einem ohnehin<lb/> das Geld aus dem Beutel auch mitten im eignen Vaterlands<lb/> Frieden. Und doch müßte man froh ſein, wenn der deutſche Geiſt und<lb/> Muth wieder auf den Thron ſtiege, wär’ auch jede Stufe eine Leiche<lb/> und Schlacht.<lb n="20"/> </p> <byline> <hi rendition="#c">[<hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Schluß fehlt</hi></hi>]</hi> </byline> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>235. An <hi rendition="#g">Emanuel.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 24. Aug. 1806]</hi> </dateline><lb/> <salute> <hi rendition="#right">Guten Morgen!</hi> </salute><lb/> <p>Es wäre ſonderbar, wenn ich Unrecht hätte; denn ich machte<lb n="25"/> ja den Weg <hi rendition="#g">mit</hi> Ihnen, nicht mit <hi rendition="#aq">NNNN.</hi> Indeß —. Statt meiner<lb/> ſchick’ ich Ihnen Jacobi’s Herzens Brief. <hi rendition="#aq">C[aroline]</hi> aber kommt.<lb/> Was hab’ ich von Ihnen als den Biſchoff, wenn ich nicht blos Sie<lb/> habe? —</p> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [101/0116]
die Erde, ſie hat ſich aber um 14 Tage geirrt — bringt durch ſein
Söhnchen wieder die Länder-Atropos, den Krieg, ins Schneiden
und Zerſchneiden. Kurz ich werde wahrſcheinlich in 8, oder 14 Tagen
fliehen müſſen — wiewol ichs doch nicht thue, als bis der Feind die
Gränze beſchritten — Alſo erſuch’ ich deine Liebe für mich und 5
meine Frau, daß du nach einem ganz gewöhnlichen meublierten Logis
dich umſiehſt und ſogleich Handgeld darauf gibſt. *) Es braucht blos
2 gewöhnliche Stuben zu haben, die fern von einander ſein dürfen;
die meiner Frau muß eine Schlafkammer für ſie und die Kinder
haben. Wahrſcheinlich triebe ſpäter der Krieg mich am Ende nach 10
Berlin. Auch nach einem Dienſtmädchen bitte Minna zu forſchen.
Bayreuth gibt der König nicht her — und ein Paar andere Dinge
nicht — auch nicht ſeine Ehre. Indeß iſt noch nichts entſchieden.
[Lücke]
In oder außer der Stadt — iſt mir nur in ſo fern dann nicht 15
gleichgültig, wenn es mehr koſtet. Der Krieg friſſet einem ohnehin
das Geld aus dem Beutel auch mitten im eignen Vaterlands
Frieden. Und doch müßte man froh ſein, wenn der deutſche Geiſt und
Muth wieder auf den Thron ſtiege, wär’ auch jede Stufe eine Leiche
und Schlacht. 20
[Schluß fehlt]
235. An Emanuel.
[Bayreuth, 24. Aug. 1806]
Guten Morgen!
Es wäre ſonderbar, wenn ich Unrecht hätte; denn ich machte 25
ja den Weg mit Ihnen, nicht mit NNNN. Indeß —. Statt meiner
ſchick’ ich Ihnen Jacobi’s Herzens Brief. C[aroline] aber kommt.
Was hab’ ich von Ihnen als den Biſchoff, wenn ich nicht blos Sie
habe? —
*) Die Miethzeit in Rückſicht der Dauer kann ich nicht beſtimmen, etwa 30
1 Monat; in Rückſicht des Anfangs iſt ein Spielraum von 14 Tagen nach Empfang
dieſes.
Betten kommen uns nach.
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(2016-11-22T15:13:57Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:13:57Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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