Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 5. Berlin, 1961.236. An Emanuel. [Bayreuth, 26. Aug. 1806]Guten Tag, mein Herzlichster und eben so geherzter! All Ihr 237. An Emanuel.10 [Bayreuth, 27. Aug. 1806]Ich danke Ihnen herzlich für Ihr liebl. schönes (Paradiesbaum-) 238. An Emanuel.15 [Bayreuth, August 1806?]Ich kann Ihnen nicht sagen, wie ich kurze Briefe hasse -- Billets 239. An Marschall Bernadotte. [Bayreuth, August(?) 1806]Quatre Verites, deux Esperances et une Demande. Verites25 Premiere. Vous, Monseigneur, n'aves du triste dieu Mars que la valeur; et Vous aimes les hommes et les lettres autant que la gloire. Seconde. Moi, je suis auteur -- je vis pour ecrire et j'ecris pour vivre -- je loge dans le faux-bourg ches Mr Schramm, maitre30 du greffe, entoure des ouvriers collocataires, plus pauvres que moi sans etre auteurs -- ma plume nourrit ma femme, trois 236. An Emanuel. [Bayreuth, 26. Aug. 1806]Guten Tag, mein Herzlichſter und eben ſo geherzter! All Ihr 237. An Emanuel.10 [Bayreuth, 27. Aug. 1806]Ich danke Ihnen herzlich für Ihr liebl. ſchönes (Paradiesbaum-) 238. An Emanuel.15 [Bayreuth, Auguſt 1806?]Ich kann Ihnen nicht ſagen, wie ich kurze Briefe haſſe — Billets 239. An Marſchall Bernadotte. [Bayreuth, Auguſt(?) 1806]Quatre Vérités, deux Esperances et une Demande. Vérités25 Prémière. Vous, Monseigneur, n’avés du triste dieu Mars que la valeur; et Vous aimés les hommes et les lettres autant que la gloire. Seconde. Moi, je suis auteur — je vis pour écrire et j’écris pour vivre — je loge dans le faux-bourg chès Mr Schramm, maitre30 du greffe, entouré des ouvriers collocataires, plus pauvres que moi sans être auteurs — ma plume nourrit ma femme, trois <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0117" n="102"/> <div type="letter" n="1"> <head>236. An <hi rendition="#g">Emanuel.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 26. Aug. 1806]</hi> </dateline><lb/> <p>Guten Tag, mein Herzlichſter und eben ſo geherzter! All Ihr<lb/> Thun iſt recht und oft noch beſſer. Ihr Vermuthen irrt nur zu-<lb/> weilen. Ich war geſtern froh und blos — ruhig; höchſtens war der<lb n="5"/> Leib vom Nachtgange matt; und ich wollte nicht ins Sonnen- und<lb/> Kometenfeuer hineingerathen durch Sprechen. Noch aber eine<lb/> beſſere und beſte Urſache: <hi rendition="#g">ich ſaß nicht neben Ihnen.</hi> Sie ſind<lb/> eben ſo oft mein Wein als mein Wein-Schenk.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>237. An <hi rendition="#g">Emanuel.</hi><lb n="10"/> </head> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 27. Aug. 1806]</hi> </dateline><lb/> <p>Ich danke Ihnen herzlich für Ihr liebl. ſchönes (Paradiesbaum-)<lb/> Blättchen. Das Gedicht, wovon viel von Titel ich auch anderswo<lb/> adreſſieren könnte, hab’ ich noch nicht geleſen.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>238. An <hi rendition="#g">Emanuel.</hi><lb n="15"/> </head> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, Auguſt 1806?]</hi> </dateline><lb/> <p>Ich kann Ihnen nicht ſagen, wie ich kurze Briefe haſſe — Billets<lb/> ſind ja ohnehin kurz genug —; ich kann mich nicht ausſprechen in<lb/> 2 Stunden bei meinem Freunde; und der ferne will ſich in 2 Zeilen<lb/> genug thun. Hätt’ ich Zeit und wäre von hier weggeflohen: ſo<lb n="20"/> bekämen Sie Paquete oder Brieftaſchen.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>239. An <hi rendition="#g">Marſchall Bernadotte.</hi></head><lb/> <byline>[Kopie]</byline> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, Auguſt(?) 1806]</hi> </dateline><lb/> <p> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#aq">Quatre Vérités, deux Esperances et une Demande.</hi> </hi> </p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <p> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#aq">Vérités</hi> </hi> <lb n="25"/> </p> <list> <item> <hi rendition="#aq">Prémière. Vous, Monseigneur, n’avés du triste dieu Mars que<lb/> la valeur; et Vous aimés les hommes et les lettres autant<lb/> que la gloire.</hi> </item><lb/> <item> <hi rendition="#aq">Seconde. Moi, je suis auteur — je vis pour écrire et j’écris pour<lb/> vivre — je loge dans le faux-bourg chès M<hi rendition="#sup">r</hi> Schramm, maitre<lb n="30"/> du greffe, entouré des ouvriers collocataires, plus pauvres que<lb/> moi sans être auteurs — ma plume nourrit ma femme, trois<lb/></hi> </item> </list> </div> </body> </text> </TEI> [102/0117]
236. An Emanuel.
[Bayreuth, 26. Aug. 1806]
Guten Tag, mein Herzlichſter und eben ſo geherzter! All Ihr
Thun iſt recht und oft noch beſſer. Ihr Vermuthen irrt nur zu-
weilen. Ich war geſtern froh und blos — ruhig; höchſtens war der 5
Leib vom Nachtgange matt; und ich wollte nicht ins Sonnen- und
Kometenfeuer hineingerathen durch Sprechen. Noch aber eine
beſſere und beſte Urſache: ich ſaß nicht neben Ihnen. Sie ſind
eben ſo oft mein Wein als mein Wein-Schenk.
237. An Emanuel. 10
[Bayreuth, 27. Aug. 1806]
Ich danke Ihnen herzlich für Ihr liebl. ſchönes (Paradiesbaum-)
Blättchen. Das Gedicht, wovon viel von Titel ich auch anderswo
adreſſieren könnte, hab’ ich noch nicht geleſen.
238. An Emanuel. 15
[Bayreuth, Auguſt 1806?]
Ich kann Ihnen nicht ſagen, wie ich kurze Briefe haſſe — Billets
ſind ja ohnehin kurz genug —; ich kann mich nicht ausſprechen in
2 Stunden bei meinem Freunde; und der ferne will ſich in 2 Zeilen
genug thun. Hätt’ ich Zeit und wäre von hier weggeflohen: ſo 20
bekämen Sie Paquete oder Brieftaſchen.
239. An Marſchall Bernadotte.
[Kopie][Bayreuth, Auguſt(?) 1806]
Quatre Vérités, deux Esperances et une Demande.
Vérités 25
Prémière. Vous, Monseigneur, n’avés du triste dieu Mars que
la valeur; et Vous aimés les hommes et les lettres autant
que la gloire.
Seconde. Moi, je suis auteur — je vis pour écrire et j’écris pour
vivre — je loge dans le faux-bourg chès Mr Schramm, maitre 30
du greffe, entouré des ouvriers collocataires, plus pauvres que
moi sans être auteurs — ma plume nourrit ma femme, trois
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:13:57Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:13:57Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |