Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 5. Berlin, 1961.5. Mahlmann schrieb es nicht. Der Schreiber ist edel, kräftig, unparteiisch, sich nennend, sie verehrend, sogar Apels Genie an- erkennend. 6. Sein Haß gegen die Ehe -- wer liebt, wählt hier immer -- oder will sie das Schicksal seiner Verlassenen theilen? -- Was wird5 der Vater thun und leiden, wenn ein ähnlicher Brief an ihn kommt wie an mich? 288. An Emanuel. [Bayreuth, 23. Dez. 1806]Guten Morgen! Eben bekam ich Thieriots Paquet an mich10 289. An Emanuel.15 [Bayreuth, 25. Dez. 1806]Guten Morgen! Ich mag noch so entzückt über Ihr Geben und 290. An K. J. Lange in Berlin. [Bayreuth, 27. Dez. 1806]Vergeben Sie, H. Professor, mein langes Schweigen auf Ihr25 5. Mahlmann ſchrieb es nicht. Der Schreiber iſt edel, kräftig, unparteiiſch, ſich nennend, ſie verehrend, ſogar Apels Genie an- erkennend. 6. Sein Haß gegen die Ehe — wer liebt, wählt hier immer — oder will ſie das Schickſal ſeiner Verlaſſenen theilen? — Was wird5 der Vater thun und leiden, wenn ein ähnlicher Brief an ihn kommt wie an mich? 288. An Emanuel. [Bayreuth, 23. Dez. 1806]Guten Morgen! Eben bekam ich Thieriots Paquet an mich10 289. An Emanuel.15 [Bayreuth, 25. Dez. 1806]Guten Morgen! Ich mag noch ſo entzückt über Ihr Geben und 290. An K. J. Lange in Berlin. [Bayreuth, 27. Dez. 1806]Vergeben Sie, H. Profeſſor, mein langes Schweigen auf Ihr25 <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <pb facs="#f0135" n="120"/> <list> <item>5. Mahlmann ſchrieb es nicht. Der Schreiber iſt edel, kräftig,<lb/> unparteiiſch, <hi rendition="#g">ſich nennend,</hi> ſie verehrend, ſogar Apels Genie an-<lb/> erkennend.</item><lb/> <item>6. Sein Haß gegen die Ehe — wer liebt, wählt hier immer —<lb/> oder will ſie das Schickſal ſeiner Verlaſſenen theilen? — <hi rendition="#aq">Was wird<lb n="5"/> der Vater thun und leiden, wenn ein ähnlicher Brief an ihn<lb/> kommt wie an mich?</hi></item> </list> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>288. An <hi rendition="#g">Emanuel.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 23. Dez. 1806]</hi> </dateline><lb/> <p>Guten Morgen! Eben bekam ich Thieriots Paquet an mich<lb n="10"/> adreſſiert, aber nicht geſchrieben. Ich bitte Sie mir es zu leihen, da<lb/> ich jetzt in der Arbeit es nicht leſen kann, ſo wie Ihren Brief nicht<lb/><hi rendition="#g">ausgenießen.</hi> Nur ſo viel erſah ich, daß er Gott dankt, Vorwand<lb/> zum Offenbacher Feſtſitzen bekommen zu haben.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>289. An <hi rendition="#g">Emanuel.</hi><lb n="15"/> </head> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 25. Dez. 1806]</hi> </dateline><lb/> <p>Guten Morgen! Ich mag noch ſo entzückt über Ihr Geben und<lb/> Wollen ſein: ſo bin ichs doch über Ihren herrlichen Brief noch mehr,<lb/> der zu beidem noch Überfülle des Witzes und Verſtandes bringt. Ich<lb/> weiß gewiß, daß Sie in Bayreuth, wenn nicht gar im Lande der<lb n="20"/> beſte Briefſchreiber ſind. Haben Sie Dank, weil Sie denn nie etwas<lb/> anders haben wollen.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>290. An K. J. <hi rendition="#g">Lange in Berlin.</hi></head><lb/> <byline>[Kopie]</byline> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 27. Dez. 1806]</hi> </dateline><lb/> <p>Vergeben Sie, H. Profeſſor, mein langes Schweigen auf Ihr<lb n="25"/> letztes Briefchen. Wahrſcheinlich ſind wir beide über das Honorar<lb/> für meinen Aufſatz über Luther — nicht im Misverſtändnis. <hi rendition="#g">Ihnen<lb/> allein</hi> gab ich ihn und keiner Buchhandlung; welche Sie zu Ihrer<lb/> Geſchäftsträgerin wählten, konnt’ ich nicht errathen oder ein-<lb/> mengen. Ich habe alſo mit meiner kleinen Foderung — welche doch<lb n="30"/> durch die jetzige Zeit mir bedeutend wird — nicht die geringſte<lb/> Rückſicht oder Rückſprache mit <hi rendition="#aq">Fröh[lichs]</hi> Buchhandlung zu<lb/> nehmen, die Ihnen, wie Sie ſchreiben, noch viel abzutragen hat.<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [120/0135]
5. Mahlmann ſchrieb es nicht. Der Schreiber iſt edel, kräftig,
unparteiiſch, ſich nennend, ſie verehrend, ſogar Apels Genie an-
erkennend.
6. Sein Haß gegen die Ehe — wer liebt, wählt hier immer —
oder will ſie das Schickſal ſeiner Verlaſſenen theilen? — Was wird 5
der Vater thun und leiden, wenn ein ähnlicher Brief an ihn
kommt wie an mich?
288. An Emanuel.
[Bayreuth, 23. Dez. 1806]
Guten Morgen! Eben bekam ich Thieriots Paquet an mich 10
adreſſiert, aber nicht geſchrieben. Ich bitte Sie mir es zu leihen, da
ich jetzt in der Arbeit es nicht leſen kann, ſo wie Ihren Brief nicht
ausgenießen. Nur ſo viel erſah ich, daß er Gott dankt, Vorwand
zum Offenbacher Feſtſitzen bekommen zu haben.
289. An Emanuel. 15
[Bayreuth, 25. Dez. 1806]
Guten Morgen! Ich mag noch ſo entzückt über Ihr Geben und
Wollen ſein: ſo bin ichs doch über Ihren herrlichen Brief noch mehr,
der zu beidem noch Überfülle des Witzes und Verſtandes bringt. Ich
weiß gewiß, daß Sie in Bayreuth, wenn nicht gar im Lande der 20
beſte Briefſchreiber ſind. Haben Sie Dank, weil Sie denn nie etwas
anders haben wollen.
290. An K. J. Lange in Berlin.
[Kopie][Bayreuth, 27. Dez. 1806]
Vergeben Sie, H. Profeſſor, mein langes Schweigen auf Ihr 25
letztes Briefchen. Wahrſcheinlich ſind wir beide über das Honorar
für meinen Aufſatz über Luther — nicht im Misverſtändnis. Ihnen
allein gab ich ihn und keiner Buchhandlung; welche Sie zu Ihrer
Geſchäftsträgerin wählten, konnt’ ich nicht errathen oder ein-
mengen. Ich habe alſo mit meiner kleinen Foderung — welche doch 30
durch die jetzige Zeit mir bedeutend wird — nicht die geringſte
Rückſicht oder Rückſprache mit Fröh[lichs] Buchhandlung zu
nehmen, die Ihnen, wie Sie ſchreiben, noch viel abzutragen hat.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:13:57Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:13:57Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |