Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 5. Berlin, 1961.460. An Ernestine von Hake in Berlin. [Bayreuth, 5. Jan. 1808]Ich danke dem Phöbus, der immer Wolken und Nächte wegnimmt 461. An Emanuel. [Bayreuth, 7. Jan. 1808]Guten Morgen! Hier haben Sie allerlei an mich und an Sie. 462. An Emanuel.25 [Bayreuth, 7. Jan. 1808]Guten Tag, Guter, wenn der Sohn ihn jetzt haben kann! Ach 460. An Erneſtine von Hake in Berlin. [Bayreuth, 5. Jan. 1808]Ich danke dem Phöbus, der immer Wolken und Nächte wegnimmt 461. An Emanuel. [Bayreuth, 7. Jan. 1808]Guten Morgen! Hier haben Sie allerlei an mich und an Sie. 462. An Emanuel.25 [Bayreuth, 7. Jan. 1808]Guten Tag, Guter, wenn der Sohn ihn jetzt haben kann! Ach <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0206" n="191"/> <div type="letter" n="1"> <head>460. An <hi rendition="#g">Erneſtine von Hake in Berlin.</hi></head><lb/> <byline>[Kopie]</byline> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 5. Jan. 1808]</hi> </dateline><lb/> <p>Ich danke dem Phöbus, der immer Wolken und Nächte wegnimmt<lb/> und dadurch die Freunde einander wieder zeigt, daß ers auch bei<lb/> Ihnen gethan. Mein und <hi rendition="#aq">Ahlefeldts</hi> froher Entr<hi rendition="#aq">é</hi>e-Mittag —<lb n="5"/> unſere Gartenluſt — Ihre idylliſche häusliche Oekonomie und doch<lb/> beſtimmte Wirthſchaft und manche offne ſchöne Worte — all dieß<lb/> iſt mir ſo wie Ihre Geſtalt unvertilgt in der Seele geblieben. Bei<lb/> ꝛc. ſah ich Sie zum letztenmal — — Aber ich dulde dieſes Wort<lb/> nicht; es gibt überhaupt kein letztesmal — wie mir überhaupt die<lb n="10"/> Verkettung Ihren Brief zubrachte, ſo wird eine ähnliche mich einmal<lb/> zu Ihnen bringen. Und dann ſoll unſer voriger Abend auch um-<lb/> kehren mit ſeinem Abendroth. Ihren Wunſch zu erfüllen hatt’<lb/> ich 4 Urſachen, die Kunſt, Kleiſt, Müller und Sie. Mögen Ihnen<lb/> alle andere und größere Wünſche, da Sie nur gute thun werden, eben<lb n="15"/> ſo leicht erfüllet werden.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>461. An <hi rendition="#g">Emanuel.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 7. Jan. 1808]</hi> </dateline><lb/> <p>Guten Morgen! Hier haben Sie allerlei an mich und an Sie.<lb/> Thieriot wird wol vor Ende dieſes oder ſeiner Narrheit kein Blatt<lb n="20"/> mehr von mir bekommen. Hab’ ich denn alles von der <hi rendition="#aq">Eva</hi> er-<lb/> halten? Ihnen gibt er die Erlaubnis, mir alles zu geben. Es iſt<lb/> närriſch, wie entgegengeſetzt die Menſchen mit ihren Geheimniſſen<lb/> zu verſchiednen Zeiten umſpringen. Was macht Ihre Mutter?</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>462. An <hi rendition="#g">Emanuel.</hi><lb n="25"/> </head> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 7. Jan. 1808]</hi> </dateline><lb/> <p>Guten Tag, Guter, wenn der Sohn ihn <hi rendition="#g">jetzt</hi> haben kann! Ach<lb/> ich wollte, ich ſtünde am Bette, ich wollte doch manches einrathen! —<lb/> Kein gewöhnlicher Arzt fragt darnach, wie <hi rendition="#g">alt</hi> ein Menſch iſt; und<lb/> das Alter allein beſtimmt doch die Heil-Weiſe. — Ihr Freund leidet<lb n="30"/> als wär’ er Ihr Bruder und hätte Eine Mutter. Ich kenne das<lb/> Mutter-Verlieren.</p> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [191/0206]
460. An Erneſtine von Hake in Berlin.
[Kopie][Bayreuth, 5. Jan. 1808]
Ich danke dem Phöbus, der immer Wolken und Nächte wegnimmt
und dadurch die Freunde einander wieder zeigt, daß ers auch bei
Ihnen gethan. Mein und Ahlefeldts froher Entrée-Mittag — 5
unſere Gartenluſt — Ihre idylliſche häusliche Oekonomie und doch
beſtimmte Wirthſchaft und manche offne ſchöne Worte — all dieß
iſt mir ſo wie Ihre Geſtalt unvertilgt in der Seele geblieben. Bei
ꝛc. ſah ich Sie zum letztenmal — — Aber ich dulde dieſes Wort
nicht; es gibt überhaupt kein letztesmal — wie mir überhaupt die 10
Verkettung Ihren Brief zubrachte, ſo wird eine ähnliche mich einmal
zu Ihnen bringen. Und dann ſoll unſer voriger Abend auch um-
kehren mit ſeinem Abendroth. Ihren Wunſch zu erfüllen hatt’
ich 4 Urſachen, die Kunſt, Kleiſt, Müller und Sie. Mögen Ihnen
alle andere und größere Wünſche, da Sie nur gute thun werden, eben 15
ſo leicht erfüllet werden.
461. An Emanuel.
[Bayreuth, 7. Jan. 1808]
Guten Morgen! Hier haben Sie allerlei an mich und an Sie.
Thieriot wird wol vor Ende dieſes oder ſeiner Narrheit kein Blatt 20
mehr von mir bekommen. Hab’ ich denn alles von der Eva er-
halten? Ihnen gibt er die Erlaubnis, mir alles zu geben. Es iſt
närriſch, wie entgegengeſetzt die Menſchen mit ihren Geheimniſſen
zu verſchiednen Zeiten umſpringen. Was macht Ihre Mutter?
462. An Emanuel. 25
[Bayreuth, 7. Jan. 1808]
Guten Tag, Guter, wenn der Sohn ihn jetzt haben kann! Ach
ich wollte, ich ſtünde am Bette, ich wollte doch manches einrathen! —
Kein gewöhnlicher Arzt fragt darnach, wie alt ein Menſch iſt; und
das Alter allein beſtimmt doch die Heil-Weiſe. — Ihr Freund leidet 30
als wär’ er Ihr Bruder und hätte Eine Mutter. Ich kenne das
Mutter-Verlieren.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:13:57Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:13:57Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |