Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 5. Berlin, 1961.vom König zum Kammerdirektor -- und der jetzt des Ministers Jetzt schreibst du mir doch bald, baldigst? 553. An Professor Creuzer in Heidelberg. [Bayreuth, 26. Juli 1808]10Meinem Bewußtsein und Festhalten der Unparteilichkeit war 554. An Emanuel. [Bayreuth, 20. Aug. 1808]15Guten Morgen! Hier, lieber Emanuel, send' ich Ihnen eine Kleinig- 555. An Cotta. Bayreuth d. 20 Aug. 180820Hier, lieber Cotta, send' ich Ihnen eine ernsthafte Kleinigkeit Auf meinen gedruckten Schmelzle harr' ich jeden Tag. Außer Ihr Jean Paul Fr. Richter verte Beinahe hätt' ich meinen herzlichen Dank für Ihre Bücher-30 vom König zum Kammerdirektor — und der jetzt des Miniſters Jetzt ſchreibſt du mir doch bald, baldigſt? 553. An Profeſſor Creuzer in Heidelberg. [Bayreuth, 26. Juli 1808]10Meinem Bewußtſein und Feſthalten der Unparteilichkeit war 554. An Emanuel. [Bayreuth, 20. Aug. 1808]15Guten Morgen! Hier, lieber Emanuel, ſend’ ich Ihnen eine Kleinig- 555. An Cotta. Bayreuth d. 20 Aug. 180820Hier, lieber Cotta, ſend’ ich Ihnen eine ernſthafte Kleinigkeit Auf meinen gedruckten Schmelzle harr’ ich jeden Tag. Außer Ihr Jean Paul Fr. Richter verte Beinahe hätt’ ich meinen herzlichen Dank für Ihre Bücher-30 <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <postscript> <p><pb facs="#f0245" n="229"/> vom König zum Kammerdirektor — und der jetzt des Miniſters<lb/> L[ichtenſtein] wegen, welcher ſeine Rechtlichkeit nicht aushielt, ſelber<lb/> abſchied, um ſich durch die ewig erſehnte Kunſt (Poeſie, Muſik) zu<lb/> erhalten und ſein Herz zu befriedigen. Präſident Völderndorf gab<lb/> ihm eine Empfehlung an den Oberſtallmeiſter Kesling mit. Mög’<lb n="5"/> er doch im kunſtliebenden München ein Ruhe- und Arbeitsplätzchen<lb/> finden! Sein Äußeres iſt unbedeutend. Lebe wol!</p><lb/> <p>Jetzt ſchreibſt du mir doch bald, baldigſt?</p> </postscript> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>553. An <hi rendition="#g">Profeſſor Creuzer in Heidelberg.</hi></head><lb/> <byline>[Kopie]</byline> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 26. Juli 1808]</hi> </dateline> <lb n="10"/> <p>Meinem Bewußtſein und Feſthalten der Unparteilichkeit war<lb/> meine Verſchiedenheit ſo wenig ein Anſtoß, daß ich nicht einmal für<lb/> ihn [Fichte] partheiiſch zu erſcheinen ſuchte geſchweige vermied.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>554. An <hi rendition="#g">Emanuel.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 20. Aug. 1808]</hi> </dateline> <lb n="15"/> <p>Guten Morgen! Hier, lieber Emanuel, ſend’ ich Ihnen eine Kleinig-<lb/> keit, eh ſie heute ans Morgenblatt abgeht. Möge ſie nicht ſo leer<lb/> ſein als ein Thieriots Couvert!</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>555. An <hi rendition="#g">Cotta.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">Bayreuth</hi> d. 20 Aug. 1808</hi> </dateline> <lb n="20"/> <p>Hier, lieber <hi rendition="#aq">Cotta,</hi> ſend’ ich Ihnen eine ernſthafte Kleinigkeit<lb/> für das <hi rendition="#aq">M[orgen] Bl[att],</hi> die aber ein Paar tauſend Leſern will-<lb/> kommener ſein wird als ein ſatiriſcher Band.</p><lb/> <p>Auf meinen gedruckten <hi rendition="#aq">Schmelzle</hi> harr’ ich jeden Tag. Außer<lb/> ihm kommt nichts von mir zur M[ichaelis] M[eſſe]. Ich bitte Sie<lb n="25"/> um gütige baldige Antwort.</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#right">Ihr<lb/> Jean Paul Fr. Richter</hi> </salute> </closer><lb/> <postscript> <p> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#aq">verte</hi> </hi> </p><lb/> <p>Beinahe hätt’ ich meinen herzlichen Dank für Ihre Bücher-<lb n="30"/> Gaben vergeſſen. Wie würde zu anderer Zeit der <hi rendition="#aq">Neo-Shakespeare</hi><lb/> Fauſt die Zeit erſchüttern und durchblitzen!</p><lb/> </postscript> </div> </body> </text> </TEI> [229/0245]
vom König zum Kammerdirektor — und der jetzt des Miniſters
L[ichtenſtein] wegen, welcher ſeine Rechtlichkeit nicht aushielt, ſelber
abſchied, um ſich durch die ewig erſehnte Kunſt (Poeſie, Muſik) zu
erhalten und ſein Herz zu befriedigen. Präſident Völderndorf gab
ihm eine Empfehlung an den Oberſtallmeiſter Kesling mit. Mög’ 5
er doch im kunſtliebenden München ein Ruhe- und Arbeitsplätzchen
finden! Sein Äußeres iſt unbedeutend. Lebe wol!
Jetzt ſchreibſt du mir doch bald, baldigſt?
553. An Profeſſor Creuzer in Heidelberg.
[Kopie][Bayreuth, 26. Juli 1808] 10
Meinem Bewußtſein und Feſthalten der Unparteilichkeit war
meine Verſchiedenheit ſo wenig ein Anſtoß, daß ich nicht einmal für
ihn [Fichte] partheiiſch zu erſcheinen ſuchte geſchweige vermied.
554. An Emanuel.
[Bayreuth, 20. Aug. 1808] 15
Guten Morgen! Hier, lieber Emanuel, ſend’ ich Ihnen eine Kleinig-
keit, eh ſie heute ans Morgenblatt abgeht. Möge ſie nicht ſo leer
ſein als ein Thieriots Couvert!
555. An Cotta.
Bayreuth d. 20 Aug. 1808 20
Hier, lieber Cotta, ſend’ ich Ihnen eine ernſthafte Kleinigkeit
für das M[orgen] Bl[att], die aber ein Paar tauſend Leſern will-
kommener ſein wird als ein ſatiriſcher Band.
Auf meinen gedruckten Schmelzle harr’ ich jeden Tag. Außer
ihm kommt nichts von mir zur M[ichaelis] M[eſſe]. Ich bitte Sie 25
um gütige baldige Antwort.
Ihr
Jean Paul Fr. Richter
verte
Beinahe hätt’ ich meinen herzlichen Dank für Ihre Bücher- 30
Gaben vergeſſen. Wie würde zu anderer Zeit der Neo-Shakespeare
Fauſt die Zeit erſchüttern und durchblitzen!
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(2016-11-22T15:13:57Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:13:57Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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