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Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 5. Berlin, 1961.

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Dem beigelegten Verzeichnis meiner Schriften fehlen blos die
einzelnen in Almanachen und Monatschriften zerstreuten Aufsätze;
indessen zu Ostern erscheinen letztere unter dem Titel: Vermischte
Werkchen -- bei Mohr und Zimmer.

Es geh' Ihnen wol, herzlicher, guter Mann! Komm' ich nach5
der Schweiz -- wornach meine ganze Seele lechzet -- so werd' ich
wahrlich meinen Mumenthaler nicht zuletzt aufsuchen, sondern zu-
erst. Es geh' Ihnen wol!

J. P. F. Richter
572. An Mohr & Zimmer.10

Ich dank' Ihnen für Ihren so prompt abgeschickten Wechsel
von 384 fl. In Ihrem werthen Briefe erwähnen Sie eines frühern
an mich; wenn es nicht der kurze war, der das hier zurückkehrende
Buch begleitete, so hab' ich ihn nicht empfangen.15

Für Ihre vortrefflichen Jahrbücher -- welche nicht blos be-
stehen sondern auch besiegen werden, nämlich eben sowol schlechte
Autoren als schlechte Literaturzeitungen -- kann ich vor Ende
Januars nichts wieder liefern aus Zeitmangel.

Die Rezension der Fichte'schen Reden haben Sie doch erhalten?20

Leben Sie recht wol und grüßen Sie Görres, Creuzer, Arnim,
Schwarz
und Marheinecke.

Ihr
Jean Paul Fr. Richter
573. An Karl Reinhold in Leipzig.25

Die Natur ist eben stätig lange -- und springend kurz --,
wie sogar außer der Natur- die Weltgeschichte beweist, welche die
Völker nur im Wechsel zwischen langem Liegen und kurzem Springen
darstellt. -- -- Schweigen über so vieles, das mehr eine Lunge als30
eine Feder begehrt -- -- Ich glaube, in der Ewigkeit bekomm' ich
erst Zeit, so wenig hab' ich sie jetzt, um 1000 Briefe zu beantworten,
Millionen Dinge zu studieren u. s. w. und um zu leben; daher ich den
Vorsatz habe, irgend einmal (und wär's nach 100 Jahren) zu sterben.
-- Alexander der Völker-Geisler -- Ich wünschte, Gott, oder [der]35

Dem beigelegten Verzeichnis meiner Schriften fehlen blos die
einzelnen in Almanachen und Monatſchriften zerſtreuten Aufſätze;
indeſſen zu Oſtern erſcheinen letztere unter dem Titel: Vermiſchte
Werkchen — bei Mohr und Zimmer.

Es geh’ Ihnen wol, herzlicher, guter Mann! Komm’ ich nach5
der Schweiz — wornach meine ganze Seele lechzet — ſo werd’ ich
wahrlich meinen Mumenthaler nicht zuletzt aufſuchen, ſondern zu-
erſt. Es geh’ Ihnen wol!

J. P. F. Richter
572. An Mohr & Zimmer.10

Ich dank’ Ihnen für Ihren ſo prompt abgeſchickten Wechſel
von 384 fl. In Ihrem werthen Briefe erwähnen Sie eines frühern
an mich; wenn es nicht der kurze war, der das hier zurückkehrende
Buch begleitete, ſo hab’ ich ihn nicht empfangen.15

Für Ihre vortrefflichen Jahrbücher — welche nicht blos be-
ſtehen ſondern auch beſiegen werden, nämlich eben ſowol ſchlechte
Autoren als ſchlechte Literaturzeitungen — kann ich vor Ende
Januars nichts wieder liefern aus Zeitmangel.

Die Rezenſion der Fichte’schen Reden haben Sie doch erhalten?20

Leben Sie recht wol und grüßen Sie Görres, Creuzer, Arnim,
Schwarz
und Marheinecke.

Ihr
Jean Paul Fr. Richter
573. An Karl Reinhold in Leipzig.25

Die Natur iſt eben ſtätig lange — und ſpringend kurz —,
wie ſogar außer der Natur- die Weltgeſchichte beweiſt, welche die
Völker nur im Wechſel zwiſchen langem Liegen und kurzem Springen
darſtellt. — — Schweigen über ſo vieles, das mehr eine Lunge als30
eine Feder begehrt — — Ich glaube, in der Ewigkeit bekomm’ ich
erſt Zeit, ſo wenig hab’ ich ſie jetzt, um 1000 Briefe zu beantworten,
Millionen Dinge zu ſtudieren u. ſ. w. und um zu leben; daher ich den
Vorſatz habe, irgend einmal (und wär’s nach 100 Jahren) zu ſterben.
— Alexander der Völker-Geisler — Ich wünſchte, Gott, oder [der]35

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[236/0252] Dem beigelegten Verzeichnis meiner Schriften fehlen blos die einzelnen in Almanachen und Monatſchriften zerſtreuten Aufſätze; indeſſen zu Oſtern erſcheinen letztere unter dem Titel: Vermiſchte Werkchen — bei Mohr und Zimmer. Es geh’ Ihnen wol, herzlicher, guter Mann! Komm’ ich nach 5 der Schweiz — wornach meine ganze Seele lechzet — ſo werd’ ich wahrlich meinen Mumenthaler nicht zuletzt aufſuchen, ſondern zu- erſt. Es geh’ Ihnen wol! J. P. F. Richter 572. An Mohr & Zimmer. 10 Bayreuth d. 20 Sept. 1808 Ich dank’ Ihnen für Ihren ſo prompt abgeſchickten Wechſel von 384 fl. In Ihrem werthen Briefe erwähnen Sie eines frühern an mich; wenn es nicht der kurze war, der das hier zurückkehrende Buch begleitete, ſo hab’ ich ihn nicht empfangen. 15 Für Ihre vortrefflichen Jahrbücher — welche nicht blos be- ſtehen ſondern auch beſiegen werden, nämlich eben ſowol ſchlechte Autoren als ſchlechte Literaturzeitungen — kann ich vor Ende Januars nichts wieder liefern aus Zeitmangel. Die Rezenſion der Fichte’schen Reden haben Sie doch erhalten? 20 Leben Sie recht wol und grüßen Sie Görres, Creuzer, Arnim, Schwarz und Marheinecke. Ihr Jean Paul Fr. Richter 573. An Karl Reinhold in Leipzig. 25 [Kopie][Bayreuth, 30. Sept. 1808] Die Natur iſt eben ſtätig lange — und ſpringend kurz —, wie ſogar außer der Natur- die Weltgeſchichte beweiſt, welche die Völker nur im Wechſel zwiſchen langem Liegen und kurzem Springen darſtellt. — — Schweigen über ſo vieles, das mehr eine Lunge als 30 eine Feder begehrt — — Ich glaube, in der Ewigkeit bekomm’ ich erſt Zeit, ſo wenig hab’ ich ſie jetzt, um 1000 Briefe zu beantworten, Millionen Dinge zu ſtudieren u. ſ. w. und um zu leben; daher ich den Vorſatz habe, irgend einmal (und wär’s nach 100 Jahren) zu ſterben. — Alexander der Völker-Geisler — Ich wünſchte, Gott, oder [der] 35

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Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription. (2016-11-22T15:13:57Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition. (2016-11-22T15:13:57Z)

Weitere Informationen:

Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).

Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.




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Zitationshilfe: Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 5. Berlin, 1961, S. 236. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe05_1961/252>, abgerufen am 24.11.2024.