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Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 6. Berlin, 1952.

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ich von Ihnen! -- Jetzt könnten Sie wenigstens meiner Frau ein
Blättchen mitgeben, da sie nach Leipzig reiset. Auch bitt' ich Sie,
ihr etwas dickeres aufzupacken, nämlich meine zwei Kupferstiche
und die Bücher, die ich bei Ihnen gelassen. Die Frau, bei der ich
die Betten gelassen, mag wol nicht reich an Ehrlichkeit oder an5
Gelde sein, oder an beiden.

Ich grüße mit allen Wünschen für Ihr Glück Sie und alle
Ihrigen.

Jean Paul Fr. Richter
430. An Ludwig von Oertel in Regensburg.10
[Kopie]

Drillings-Sendung -- Wäre der Reichstag so stark und so
geistig gewesen als das Bier daselbst: er wäre jetzt ein Reichsjahr
und beherrschte die jetzigen Herrscher -- trinks als Wein-Vikarius --
Aber beim Himmel und beim Henker! sonach verlang' ich ja immer15
etwas von dir, Bier oder Adressen oder alles. Letzteres -- aber das
Böse davon ausgeschieden -- wünscht' ich wol, daß es dir das neue
Jahr gäbe. Indeß befestige dich in dir selber, so brauchst du nichts
von oben sondern erträgst leicht das "Von oben herab". -- Ein
Paar Eimer Arzenei.20

431. An Hofrat Jung in Frankfurt a. M.

Schon aus Ihrem Schweigen, und aus des Großherzogs
Schreiben, vortrefflicher thätiger Freund, errieth ich, daß Sie eben
der letztere wieder wären. Meinen Dank dafür zu dem Danke Ihres25
Bewußtseins! --

Für das Museum hab' ich eben Aufsätze geschickt. -- Sogar für
den 8ten Februar könnt' ich ihm wieder ein Blättchen senden, das sich
blos auf den Großherzog bezöge, in so fern am 8ten sein Geburts-
tag ist.30

Ihr Wenner gefällt mir als Mensch und Buchhändler zugleich.
Mit ihm könnt' ich über Ihren Vorschlag leichter einig werden
als mit mir -- jetzt. Erstlich müßt' ich schon ein Jahr voraus
arbeiten und bereit haben, um frei und für die Zeitung täglich ge-
rüstet zu sein, zumal da mich kleine Aufsätze mehr plagen als große,35

ich von Ihnen! — Jetzt könnten Sie wenigſtens meiner Frau ein
Blättchen mitgeben, da ſie nach Leipzig reiſet. Auch bitt’ ich Sie,
ihr etwas dickeres aufzupacken, nämlich meine zwei Kupferſtiche
und die Bücher, die ich bei Ihnen gelaſſen. Die Frau, bei der ich
die Betten gelaſſen, mag wol nicht reich an Ehrlichkeit oder an5
Gelde ſein, oder an beiden.

Ich grüße mit allen Wünſchen für Ihr Glück Sie und alle
Ihrigen.

Jean Paul Fr. Richter
430. An Ludwig von Oertel in Regensburg.10
[Kopie]

Drillings-Sendung — Wäre der Reichstag ſo ſtark und ſo
geiſtig geweſen als das Bier daſelbſt: er wäre jetzt ein Reichsjahr
und beherrſchte die jetzigen Herrſcher — trinks als Wein-Vikarius —
Aber beim Himmel und beim Henker! ſonach verlang’ ich ja immer15
etwas von dir, Bier oder Adreſſen oder alles. Letzteres — aber das
Böſe davon ausgeſchieden — wünſcht’ ich wol, daß es dir das neue
Jahr gäbe. Indeß befeſtige dich in dir ſelber, ſo brauchſt du nichts
von oben ſondern erträgſt leicht das „Von oben herab“. — Ein
Paar Eimer Arzenei.20

431. An Hofrat Jung in Frankfurt a. M.

Schon aus Ihrem Schweigen, und aus des Großherzogs
Schreiben, vortrefflicher thätiger Freund, errieth ich, daß Sie eben
der letztere wieder wären. Meinen Dank dafür zu dem Danke Ihres25
Bewußtſeins! —

Für das Muſeum hab’ ich eben Aufſätze geſchickt. — Sogar für
den 8ten Februar könnt’ ich ihm wieder ein Blättchen ſenden, das ſich
blos auf den Großherzog bezöge, in ſo fern am 8ten ſein Geburts-
tag iſt.30

Ihr Wenner gefällt mir als Menſch und Buchhändler zugleich.
Mit ihm könnt’ ich über Ihren Vorſchlag leichter einig werden
als mit mir — jetzt. Erſtlich müßt’ ich ſchon ein Jahr voraus
arbeiten und bereit haben, um frei und für die Zeitung täglich ge-
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[170/0183] ich von Ihnen! — Jetzt könnten Sie wenigſtens meiner Frau ein Blättchen mitgeben, da ſie nach Leipzig reiſet. Auch bitt’ ich Sie, ihr etwas dickeres aufzupacken, nämlich meine zwei Kupferſtiche und die Bücher, die ich bei Ihnen gelaſſen. Die Frau, bei der ich die Betten gelaſſen, mag wol nicht reich an Ehrlichkeit oder an 5 Gelde ſein, oder an beiden. Ich grüße mit allen Wünſchen für Ihr Glück Sie und alle Ihrigen. Jean Paul Fr. Richter 430. An Ludwig von Oertel in Regensburg. 10 [Bayreuth, 5. Jan. 1811] Drillings-Sendung — Wäre der Reichstag ſo ſtark und ſo geiſtig geweſen als das Bier daſelbſt: er wäre jetzt ein Reichsjahr und beherrſchte die jetzigen Herrſcher — trinks als Wein-Vikarius — Aber beim Himmel und beim Henker! ſonach verlang’ ich ja immer 15 etwas von dir, Bier oder Adreſſen oder alles. Letzteres — aber das Böſe davon ausgeſchieden — wünſcht’ ich wol, daß es dir das neue Jahr gäbe. Indeß befeſtige dich in dir ſelber, ſo brauchſt du nichts von oben ſondern erträgſt leicht das „Von oben herab“. — Ein Paar Eimer Arzenei. 20 431. An Hofrat Jung in Frankfurt a. M. Bayreuth d. 5. Jenn. 1811 Schon aus Ihrem Schweigen, und aus des Großherzogs Schreiben, vortrefflicher thätiger Freund, errieth ich, daß Sie eben der letztere wieder wären. Meinen Dank dafür zu dem Danke Ihres 25 Bewußtſeins! — Für das Muſeum hab’ ich eben Aufſätze geſchickt. — Sogar für den 8ten Februar könnt’ ich ihm wieder ein Blättchen ſenden, das ſich blos auf den Großherzog bezöge, in ſo fern am 8ten ſein Geburts- tag iſt. 30 Ihr Wenner gefällt mir als Menſch und Buchhändler zugleich. Mit ihm könnt’ ich über Ihren Vorſchlag leichter einig werden als mit mir — jetzt. Erſtlich müßt’ ich ſchon ein Jahr voraus arbeiten und bereit haben, um frei und für die Zeitung täglich ge- rüſtet zu ſein, zumal da mich kleine Aufſätze mehr plagen als große, 35

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription. (2016-11-22T15:17:09Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition. (2016-11-22T15:17:09Z)

Weitere Informationen:

Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).

Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.




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Zitationshilfe: Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 6. Berlin, 1952, S. 170. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe06_1962/183>, abgerufen am 30.11.2024.