Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 6. Berlin, 1952.

Bild:
<< vorherige Seite

Werken! Wie fruchtbar würde dein warmer Regen auf so manche
dürre Wissensfelder fallen! --

Lebe wol und gönne mir ein Wort!

Dein
Jean Paul Fr. Richter
5
500. An Otto.

Guten Morgen, Alter! Hier schon wieder etwas, damit das
Vorige nicht zu sehr unterbrochen werde. -- Es geht schneller als
ich dachte; also brauchst du weniger schnell zu lesen. Dem 15ten10
Halbbogen hab' ich zum Spaße das Manuskript mit Zeilen aus
meinem vorigen Wechselfieber, beigelegt.

501. An Otto.

Guten Morgen, mein Otto! So viel mag am Sonnabende15
nach Nürnberg abgehen, obgleich noch ein hübsches Stück kopiert
da liegt. Auch dir will ich nicht zu sehr zusetzen. -- Offenbare
Schreib-Fehler verbessere ohne Weiteres.

502. An Buchhändler Schrag in Nürnberg.
20

Ihr gütiges Schreiben vom 26ten hab' ich erhalten. -- Hier folgt
der größere Theil des Mspts. Ich werde Ihnen früher als ich
bisher dachte, den Rest nachschicken können. -- Hinten wird das
bekannte sächsische Abcbuch, weil auf dasselbe immer das Werkchen
anspielt, als Anhang abgedruckt; es beträgt etwan 10 Seiten, mit25
Auslassung der illuminierten Holzschnitte, zu denen jetzt keine Zeit
da wäre. Das Nähere, wenn ich es Ihnen schicke. --

Um etwas bitt' ich Sie inständig: um einen bessern Setzer und
Korrektor, als mir bisher meistens zu Theil geworden; der Setzer
wurde immer mein Zersetzer und der Korrektor ein Inkorrektor,30
und letzterer dieses immer um so mehr, je leichter er mich zu er-
rathen und zu ergänzen glaubte. -- Bei einzelnen Blättern desNB
Mspts bitt' ich sehr auf die Seite zu merken, auf welcher die Pagina
steht, weil diese Seite die erste ist und die unpaginierte der Revers. --

Werken! Wie fruchtbar würde dein warmer Regen auf ſo manche
dürre Wiſſensfelder fallen! —

Lebe wol und gönne mir ein Wort!

Dein
Jean Paul Fr. Richter
5
500. An Otto.

Guten Morgen, Alter! Hier ſchon wieder etwas, damit das
Vorige nicht zu ſehr unterbrochen werde. — Es geht ſchneller als
ich dachte; alſo brauchſt du weniger ſchnell zu leſen. Dem 15ten10
Halbbogen hab’ ich zum Spaße das Manuſkript mit Zeilen aus
meinem vorigen Wechſelfieber, beigelegt.

501. An Otto.

Guten Morgen, mein Otto! So viel mag am Sonnabende15
nach Nürnberg abgehen, obgleich noch ein hübſches Stück kopiert
da liegt. Auch dir will ich nicht zu ſehr zuſetzen. — Offenbare
Schreib-Fehler verbeſſere ohne Weiteres.

502. An Buchhändler Schrag in Nürnberg.
20

Ihr gütiges Schreiben vom 26ten hab’ ich erhalten. — Hier folgt
der größere Theil des Mſpts. Ich werde Ihnen früher als ich
bisher dachte, den Reſt nachſchicken können. — Hinten wird das
bekannte ſächſiſche Abcbuch, weil auf daſſelbe immer das Werkchen
anſpielt, als Anhang abgedruckt; es beträgt etwan 10 Seiten, mit25
Auslaſſung der illuminierten Holzſchnitte, zu denen jetzt keine Zeit
da wäre. Das Nähere, wenn ich es Ihnen ſchicke. —

Um etwas bitt’ ich Sie inſtändig: um einen beſſern Setzer und
Korrektor, als mir bisher meiſtens zu Theil geworden; der Setzer
wurde immer mein Zerſetzer und der Korrektor ein Inkorrektor,30
und letzterer dieſes immer um ſo mehr, je leichter er mich zu er-
rathen und zu ergänzen glaubte. — Bei einzelnen Blättern desNB
Mſpts bitt’ ich ſehr auf die Seite zu merken, auf welcher die Pagina
ſteht, weil dieſe Seite die erſte iſt und die unpaginierte der Revers. —

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="letter" n="1">
        <p><pb facs="#f0220" n="207"/>
Werken! Wie fruchtbar würde dein warmer Regen auf &#x017F;o manche<lb/>
dürre Wi&#x017F;&#x017F;ensfelder fallen! &#x2014;</p><lb/>
        <p>Lebe wol und gönne mir ein Wort!</p><lb/>
        <closer>
          <salute> <hi rendition="#right">Dein<lb/>
Jean Paul Fr. Richter</hi> <lb n="5"/>
          </salute>
        </closer>
      </div>
      <div type="letter" n="1">
        <head>500. An <hi rendition="#g">Otto.</hi></head><lb/>
        <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, Ende Juni 1811]</hi> </dateline><lb/>
        <p>Guten Morgen, Alter! Hier &#x017F;chon wieder etwas, damit das<lb/>
Vorige nicht zu &#x017F;ehr unterbrochen werde. &#x2014; Es geht &#x017F;chneller als<lb/>
ich dachte; al&#x017F;o brauch&#x017F;t du weniger &#x017F;chnell zu le&#x017F;en. Dem 15<hi rendition="#sup">ten</hi><lb n="10"/>
Halbbogen hab&#x2019; ich zum Spaße das Manu&#x017F;kript mit Zeilen aus<lb/>
meinem vorigen Wech&#x017F;elfieber, beigelegt.</p>
      </div><lb/>
      <div type="letter" n="1">
        <head>501. An <hi rendition="#g">Otto.</hi></head><lb/>
        <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, Ende Juni 1811]</hi> </dateline><lb/>
        <p>Guten Morgen, mein Otto! So <hi rendition="#g">viel</hi> mag am Sonnabende<lb n="15"/>
nach <hi rendition="#aq">Nürnberg</hi> abgehen, obgleich noch ein hüb&#x017F;ches Stück kopiert<lb/>
da liegt. Auch dir will ich nicht zu &#x017F;ehr zu&#x017F;etzen. &#x2014; Offenbare<lb/>
Schreib-Fehler verbe&#x017F;&#x017F;ere ohne Weiteres.</p>
      </div><lb/>
      <div type="letter" n="1">
        <head>502. An <hi rendition="#g">Buchhändler Schrag in Nürnberg.</hi></head><lb/>
        <dateline> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">Bayreuth d. 28. Jun.</hi> 1811 [Freitag]</hi> </dateline>
        <lb n="20"/>
        <p>Ihr gütiges Schreiben vom 26<hi rendition="#sup">ten</hi> hab&#x2019; ich erhalten. &#x2014; Hier folgt<lb/>
der größere Theil des M&#x017F;pts. Ich werde Ihnen früher als ich<lb/>
bisher dachte, den Re&#x017F;t nach&#x017F;chicken können. &#x2014; Hinten wird das<lb/>
bekannte &#x017F;äch&#x017F;i&#x017F;che Abcbuch, weil auf da&#x017F;&#x017F;elbe immer das Werkchen<lb/>
an&#x017F;pielt, als Anhang abgedruckt; es beträgt etwan 10 Seiten, mit<lb n="25"/>
Ausla&#x017F;&#x017F;ung der illuminierten Holz&#x017F;chnitte, zu denen jetzt keine Zeit<lb/>
da wäre. Das Nähere, wenn ich es Ihnen &#x017F;chicke. &#x2014;</p><lb/>
        <p>Um etwas bitt&#x2019; ich Sie in&#x017F;tändig: um einen be&#x017F;&#x017F;ern Setzer und<lb/>
Korrektor, als mir bisher mei&#x017F;tens zu Theil geworden; der Setzer<lb/>
wurde immer mein Zer&#x017F;etzer und der Korrektor ein Inkorrektor,<lb n="30"/>
und letzterer die&#x017F;es immer um &#x017F;o mehr, je leichter er mich zu er-<lb/>
rathen und zu ergänzen glaubte. &#x2014; Bei <hi rendition="#g">einzelnen</hi> Blättern des<note place="right"><hi rendition="#aq">NB</hi></note><lb/>
M&#x017F;pts bitt&#x2019; ich &#x017F;ehr auf die Seite zu merken, auf welcher die Pagina<lb/>
&#x017F;teht, weil die&#x017F;e Seite die er&#x017F;te i&#x017F;t und die unpaginierte der Revers. &#x2014;</p><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[207/0220] Werken! Wie fruchtbar würde dein warmer Regen auf ſo manche dürre Wiſſensfelder fallen! — Lebe wol und gönne mir ein Wort! Dein Jean Paul Fr. Richter 5 500. An Otto. [Bayreuth, Ende Juni 1811] Guten Morgen, Alter! Hier ſchon wieder etwas, damit das Vorige nicht zu ſehr unterbrochen werde. — Es geht ſchneller als ich dachte; alſo brauchſt du weniger ſchnell zu leſen. Dem 15ten 10 Halbbogen hab’ ich zum Spaße das Manuſkript mit Zeilen aus meinem vorigen Wechſelfieber, beigelegt. 501. An Otto. [Bayreuth, Ende Juni 1811] Guten Morgen, mein Otto! So viel mag am Sonnabende 15 nach Nürnberg abgehen, obgleich noch ein hübſches Stück kopiert da liegt. Auch dir will ich nicht zu ſehr zuſetzen. — Offenbare Schreib-Fehler verbeſſere ohne Weiteres. 502. An Buchhändler Schrag in Nürnberg. Bayreuth d. 28. Jun. 1811 [Freitag] 20 Ihr gütiges Schreiben vom 26ten hab’ ich erhalten. — Hier folgt der größere Theil des Mſpts. Ich werde Ihnen früher als ich bisher dachte, den Reſt nachſchicken können. — Hinten wird das bekannte ſächſiſche Abcbuch, weil auf daſſelbe immer das Werkchen anſpielt, als Anhang abgedruckt; es beträgt etwan 10 Seiten, mit 25 Auslaſſung der illuminierten Holzſchnitte, zu denen jetzt keine Zeit da wäre. Das Nähere, wenn ich es Ihnen ſchicke. — Um etwas bitt’ ich Sie inſtändig: um einen beſſern Setzer und Korrektor, als mir bisher meiſtens zu Theil geworden; der Setzer wurde immer mein Zerſetzer und der Korrektor ein Inkorrektor, 30 und letzterer dieſes immer um ſo mehr, je leichter er mich zu er- rathen und zu ergänzen glaubte. — Bei einzelnen Blättern des Mſpts bitt’ ich ſehr auf die Seite zu merken, auf welcher die Pagina ſteht, weil dieſe Seite die erſte iſt und die unpaginierte der Revers. — NB

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription. (2016-11-22T15:17:09Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition. (2016-11-22T15:17:09Z)

Weitere Informationen:

Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).

Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe06_1962
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe06_1962/220
Zitationshilfe: Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 6. Berlin, 1952, S. 207. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe06_1962/220>, abgerufen am 27.11.2024.