aber doch mehr gefallen als ihr. -- Für deine letzten fast meistens wahren Noten zur Levana dank' ich dir. Leider ist nur oft manche Besserung so schwer in den engen Raum zu bringen wie hier.
698. An Otto.
[Bayreuth, 16. Nov. 1812]5
Guten Morgen, Alter! Ob ich dich gleich leider so lange nicht sehe: so bin ich doch jetzt bei und in dir, durch meine Briefe. Gott sei Dank, daß ich sie schrieb; so hab' ich doch etwas zum Zurück- leben. Ein ganzes zertierendes Konzert von Empfindungen durch- rauscht mich, Freude, Trauer, Selberbilligung, Selbertadel, Sehn-10 sucht nach Weimar oder Palmyra's Ruinen. -- Recht bald seh' ich dich; oder noch besser du mich. -- Hast du noch altes Bier? Sonst bring ich meines mit.
Nebst 3 Minerven.
699. An Emanuel.15
[Bayreuth, 18. Nov. 1812]
Guten Morgen, Emanuel! Dieses Bulletin setzt der Stadt in Freude. Es bestätigt meine Weissagung, daß Ihn drinnen die Nemesis erreicht. Nur erschlägt ein fallender Goliath seine deutschen Zwerggefolge auch mit.20
700. An Otto.
[Bayreuth, etwa 23. Nov. 1812]
Guten Morgen, Alter! Du wirst den Brief Benzels besser ver- stehen, der indeß doch durch das Wort Civilliste auf etwas Bes- seres hindeutet. Sage nur Ja oder Nein, und schicke den Brief25 zurück. Abends bekommst du ihn wieder; denn ich konnt ihn selber nicht recht lesen.
701. An Otto.
[Bayreuth, Nov. 1812]
Guten Morgen, Alter! Hier eine ziemlich leere Minerva. --30 Schicke mir auf einige Stunden die dritte Abtheilung der Vor- schule, damit ich den abgeschriebenen Rest eintrage. Was hat ein armer Autor nicht für mechanische Mühen, an die kein Mensch denkt?
aber doch mehr gefallen als ihr. — Für deine letzten faſt meiſtens wahren Noten zur Levana dank’ ich dir. Leider iſt nur oft manche Beſſerung ſo ſchwer in den engen Raum zu bringen wie hier.
698. An Otto.
[Bayreuth, 16. Nov. 1812]5
Guten Morgen, Alter! Ob ich dich gleich leider ſo lange nicht ſehe: ſo bin ich doch jetzt bei und in dir, durch meine Briefe. Gott ſei Dank, daß ich ſie ſchrieb; ſo hab’ ich doch etwas zum Zurück- leben. Ein ganzes zertierendes Konzert von Empfindungen durch- rauſcht mich, Freude, Trauer, Selberbilligung, Selbertadel, Sehn-10 ſucht nach Weimar oder Palmyra’s Ruinen. — Recht bald ſeh’ ich dich; oder noch beſſer du mich. — Haſt du noch altes Bier? Sonſt bring ich meines mit.
Nebſt 3 Minerven.
699. An Emanuel.15
[Bayreuth, 18. Nov. 1812]
Guten Morgen, Emanuel! Dieſes Bulletin ſetzt der Stadt in Freude. Es beſtätigt meine Weiſſagung, daß Ihn drinnen die Nemeſis erreicht. Nur erſchlägt ein fallender Goliath ſeine deutſchen Zwerggefolge auch mit.20
700. An Otto.
[Bayreuth, etwa 23. Nov. 1812]
Guten Morgen, Alter! Du wirſt den Brief Benzels beſſer ver- ſtehen, der indeß doch durch das Wort Civilliſte auf etwas Beſ- ſeres hindeutet. Sage nur Ja oder Nein, und ſchicke den Brief25 zurück. Abends bekommſt du ihn wieder; denn ich konnt ihn ſelber nicht recht leſen.
701. An Otto.
[Bayreuth, Nov. 1812]
Guten Morgen, Alter! Hier eine ziemlich leere Minerva. —30 Schicke mir auf einige Stunden die dritte Abtheilung der Vor- ſchule, damit ich den abgeſchriebenen Reſt eintrage. Was hat ein armer Autor nicht für mechaniſche Mühen, an die kein Menſch denkt?
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aber doch mehr gefallen als ihr. — Für deine letzten faſt meiſtens
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698. An Otto.
[Bayreuth, 16. Nov. 1812] 5
Guten Morgen, Alter! Ob ich dich gleich leider ſo lange nicht
ſehe: ſo bin ich doch jetzt bei und in dir, durch meine Briefe. Gott
ſei Dank, daß ich ſie ſchrieb; ſo hab’ ich doch etwas zum Zurück-
leben. Ein ganzes zertierendes Konzert von Empfindungen durch-
rauſcht mich, Freude, Trauer, Selberbilligung, Selbertadel, Sehn- 10
ſucht nach Weimar oder Palmyra’s Ruinen. — Recht bald ſeh’ ich
dich; oder noch beſſer du mich. — Haſt du noch altes Bier? Sonſt
bring ich meines mit.
Nebſt 3 Minerven.
699. An Emanuel. 15
[Bayreuth, 18. Nov. 1812]
Guten Morgen, Emanuel! Dieſes Bulletin ſetzt [FORMEL] der Stadt
in Freude. Es beſtätigt meine Weiſſagung, daß Ihn drinnen die
Nemeſis erreicht. Nur erſchlägt ein fallender Goliath ſeine deutſchen
Zwerggefolge auch mit. 20
700. An Otto.
[Bayreuth, etwa 23. Nov. 1812]
Guten Morgen, Alter! Du wirſt den Brief Benzels beſſer ver-
ſtehen, der indeß doch durch das Wort Civilliſte auf etwas Beſ-
ſeres hindeutet. Sage nur Ja oder Nein, und ſchicke den Brief 25
zurück. Abends bekommſt du ihn wieder; denn ich konnt ihn ſelber
nicht recht leſen.
701. An Otto.
[Bayreuth, Nov. 1812]
Guten Morgen, Alter! Hier eine ziemlich leere Minerva. — 30
Schicke mir auf einige Stunden die dritte Abtheilung der Vor-
ſchule, damit ich den abgeſchriebenen Reſt eintrage. Was hat ein
armer Autor nicht für mechaniſche Mühen, an die kein Menſch
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
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Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:17:09Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:17:09Z)
Weitere Informationen:
Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).
Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 6. Berlin, 1952, S. 301. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe06_1962/315>, abgerufen am 17.07.2024.
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