Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 6. Berlin, 1952.und gar alle Freiheit entzogen sei, die ich sonst bei meinen Freunden Ihr mehr dankender als dankbarer5 Jean Paul Fr. Richter 764. An Emanuel. [Bayreuth, 12. Juni 1813]149 fl. 4 kr. zahlbar den 24ten Juny; und wieder 150 fl. 56 kr. 765. An Emanuel. [Bayreuth, 13. Juni 1813]Guten Morgen, mein Emanuel! Hier die Wechsel. Die beiden Niemand darf den Inhalt dieser Briefe erfahren außer Otto. 766. An Fürst Primas Dalberg in Aschaffenburg.30 [Kopie][Bayreuth, 15. Juni 1813]Ein Werk von 3 Bänden bedarf einen Vorleser -- nicht Pro- und gar alle Freiheit entzogen ſei, die ich ſonſt bei meinen Freunden Ihr mehr dankender als dankbarer5 Jean Paul Fr. Richter 764. An Emanuel. [Bayreuth, 12. Juni 1813]149 fl. 4 kr. zahlbar den 24ten Juny; und wieder 150 fl. 56 kr. 765. An Emanuel. [Bayreuth, 13. Juni 1813]Guten Morgen, mein Emanuel! Hier die Wechſel. Die beiden Niemand darf den Inhalt dieſer Briefe erfahren außer Otto. 766. An Fürſt Primas Dalberg in Aſchaffenburg.30 [Kopie][Bayreuth, 15. Juni 1813]Ein Werk von 3 Bänden bedarf einen Vorleſer — nicht Pro- <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <p><pb facs="#f0343" n="328"/> und gar alle Freiheit entzogen ſei, die ich ſonſt bei meinen Freunden<lb/> ohne jene Verdienſte genieße, ihnen eine Flaſche zu ſchicken.</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#right">Ihr<lb/> mehr dankender<lb/> als dankbarer<lb n="5"/> Jean Paul Fr. Richter</hi> </salute> </closer> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>764. An <hi rendition="#g">Emanuel.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 12. Juni 1813]</hi> </dateline><lb/> <p>149 fl. 4 kr. zahlbar den 24<hi rendition="#sup">ten</hi> Juny; und wieder 150 fl. 56 kr.<lb/> zahlbar den 22 July; beides in <hi rendition="#aq">Augsburg,</hi> kann ich jetzo verleihen.<lb n="10"/> 200 fl. zahlbar den 20. Jun., aber in <hi rendition="#aq">Nürnberg,</hi> will ich baar ein-<lb/> ziehen; nur find’ ich für den letzten Wechſel noch niemand ......<lb/> Guten Morgen, mein guter <hi rendition="#aq">Emanuel!</hi> Ich wollte Sie nur durch<lb/> den tollen Anfang in Erſtaunen ſetzen, indem ich nach dem Beiſpiele<lb/> der Welt das Geld dem Herzen vortreten ließ. — Wie werden ſich<lb n="15"/> die armen Belagerten jetzo unter dem trocknen Himmel erquicken!</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>765. An <hi rendition="#g">Emanuel.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 13. Juni 1813]</hi> </dateline><lb/> <p>Guten Morgen, mein <hi rendition="#aq">Emanuel!</hi> Hier die Wechſel. Die beiden<lb/> Augſpurger, welche 300 fl. ausmachen, will [ich] ausleihen; den<lb n="20"/> Nürnberger aber verzehren. — Als ich geſtern im Garten eine<lb/> poetiſche Arbeit: „Die Schönheit des Todes in der Blüte des<lb/> Lebens“ angefangen hatte, um nachher auf die herrlichen Jünglinge,<lb/> die in Lützen verbluteten, zu kommen: trafen dieſe fürchterlichen<lb/> Briefe ein. Blos durch einen Zufall entging ich einem mein Bischen<lb n="25"/> Zukunft vergiftenden Schmerze. — Künftig werd ich faſt jeden<lb/> Brief, wenn auch nur kurz, beantworten. — Senden Sie mir gütig<lb/> alle Briefe <hi rendition="#g">vor</hi> Ihren Reiſen zurück.</p><lb/> <p>Niemand darf den Inhalt dieſer Briefe erfahren außer <hi rendition="#aq">Otto.</hi></p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>766. An <hi rendition="#g">Fürſt Primas Dalberg in Aſchaffenburg.</hi><lb n="30"/> </head> <note type="editorial">[Kopie]</note> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 15. Juni 1813]</hi> </dateline><lb/> <p>Ein Werk von 3 Bänden bedarf einen <hi rendition="#g">Vorl</hi>eſer — nicht <hi rendition="#aq">Pro-</hi><lb/> ſondern <hi rendition="#aq">Antelector</hi> —, welcher das Wenige ausſucht, das etwan<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [328/0343]
und gar alle Freiheit entzogen ſei, die ich ſonſt bei meinen Freunden
ohne jene Verdienſte genieße, ihnen eine Flaſche zu ſchicken.
Ihr
mehr dankender
als dankbarer 5
Jean Paul Fr. Richter
764. An Emanuel.
[Bayreuth, 12. Juni 1813]
149 fl. 4 kr. zahlbar den 24ten Juny; und wieder 150 fl. 56 kr.
zahlbar den 22 July; beides in Augsburg, kann ich jetzo verleihen. 10
200 fl. zahlbar den 20. Jun., aber in Nürnberg, will ich baar ein-
ziehen; nur find’ ich für den letzten Wechſel noch niemand ......
Guten Morgen, mein guter Emanuel! Ich wollte Sie nur durch
den tollen Anfang in Erſtaunen ſetzen, indem ich nach dem Beiſpiele
der Welt das Geld dem Herzen vortreten ließ. — Wie werden ſich 15
die armen Belagerten jetzo unter dem trocknen Himmel erquicken!
765. An Emanuel.
[Bayreuth, 13. Juni 1813]
Guten Morgen, mein Emanuel! Hier die Wechſel. Die beiden
Augſpurger, welche 300 fl. ausmachen, will [ich] ausleihen; den 20
Nürnberger aber verzehren. — Als ich geſtern im Garten eine
poetiſche Arbeit: „Die Schönheit des Todes in der Blüte des
Lebens“ angefangen hatte, um nachher auf die herrlichen Jünglinge,
die in Lützen verbluteten, zu kommen: trafen dieſe fürchterlichen
Briefe ein. Blos durch einen Zufall entging ich einem mein Bischen 25
Zukunft vergiftenden Schmerze. — Künftig werd ich faſt jeden
Brief, wenn auch nur kurz, beantworten. — Senden Sie mir gütig
alle Briefe vor Ihren Reiſen zurück.
Niemand darf den Inhalt dieſer Briefe erfahren außer Otto.
766. An Fürſt Primas Dalberg in Aſchaffenburg. 30
[Bayreuth, 15. Juni 1813]
Ein Werk von 3 Bänden bedarf einen Vorleſer — nicht Pro-
ſondern Antelector —, welcher das Wenige ausſucht, das etwan
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(2016-11-22T15:17:09Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:17:09Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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