Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 6. Berlin, 1952.7. In der Mitte dieses Monats kann der Druck anfangen und ungestört fortfahren; denn es bedarf keiner andern Feder weiter als der abschreibenden. Wollen Sie die Güte haben, mir diese Bedingungen bestimmt Grüßen Sie von mir alle meine lieben Nürnberger Bekannten Ihr Jean Paul Fr. Richter 762. An Otto.10 [Bayreuth, 4. Juni (?) 1813]Guten Morgen, Alter! Willst du mir nicht den Kluge auf einen 763. An Professor Wagner in Bayreuth. [Bayreuth] d. 4 Jun. 1813Lieber Herr Professor, Von dem Steinwein -- den ich eben abziehen ließ -- libier' ich25 7. In der Mitte dieſes Monats kann der Druck anfangen und ungeſtört fortfahren; denn es bedarf keiner andern Feder weiter als der abſchreibenden. Wollen Sie die Güte haben, mir dieſe Bedingungen beſtimmt Grüßen Sie von mir alle meine lieben Nürnberger Bekannten Ihr Jean Paul Fr. Richter 762. An Otto.10 [Bayreuth, 4. Juni (?) 1813]Guten Morgen, Alter! Willſt du mir nicht den Kluge auf einen 763. An Profeſſor Wagner in Bayreuth. [Bayreuth] d. 4 Jun. 1813Lieber Herr Profeſſor, Von dem Steinwein — den ich eben abziehen ließ — libier’ ich25 <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <list> <pb facs="#f0342" n="327"/> <item>7. In der Mitte dieſes Monats kann der Druck anfangen und<lb/> ungeſtört fortfahren; denn es bedarf keiner andern Feder<lb/> weiter als der abſchreibenden.</item> </list><lb/> <p>Wollen Sie die Güte haben, mir dieſe Bedingungen beſtimmt<lb/> zu bejahen?<lb n="5"/> </p> <p>Grüßen Sie von mir alle meine lieben Nürnberger Bekannten<lb/> und Ihre Gattin.</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#right">Ihr<lb/> Jean Paul Fr. Richter</hi> </salute> </closer> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>762. An <hi rendition="#g">Otto.</hi><lb n="10"/> </head> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 4. Juni (?) 1813]</hi> </dateline><lb/> <p>Guten Morgen, Alter! Willſt du mir nicht den <hi rendition="#aq">Kluge</hi> auf einen<lb/> Tag zur Umarbeitung meines magnetiſchen Aufſatzes ſchicken? —<lb/> Den mit einem× bezeichneten offiziellen Bericht des <hi rendition="#aq">Wittgensteins</hi><lb/> hab’ ich im O. B. ganz geleſen: nach einem 3tägigen Schlagen<lb n="15"/> ſiegte er ganz über den Vicekönig, machte 900 gefangen und todt,<lb/> 5 Pulverwagen Beute, und nur die Nacht unterbrach den Ausgenuß<lb/> des „herrlichen“ Siegs. — Ein <hi rendition="#g">einziger</hi> Koſake wurde gefangen,<lb/> kam aber bald mit einem erbeuteten Pferde zurück. — Heute Nach-<lb/> mittags kann <hi rendition="#aq">C[aroline]</hi> den Wein abziehen: willſt du das Nöthige<lb n="20"/> veranſtalten laſſen?</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>763. An <hi rendition="#g">Profeſſor Wagner in Bayreuth.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth] <hi rendition="#aq">d. 4 Jun.</hi> 1813</hi> </dateline><lb/> <salute> <hi rendition="#left">Lieber Herr Profeſſor,</hi> </salute><lb/> <p>Von dem Steinwein — den ich eben abziehen ließ — libier’ ich<lb n="25"/> Ihnen ſo viele Flaſchen als zu ſechs literariſchen Schöpfungtagen<lb/> gegen <hi rendition="#aq">Schelling</hi> in den Pfingſtferien nöthig ſind. Er iſt ſo ſtark,<lb/> daß er zu Pfingſten bei jetzigen Apoſteln die Ausgießung des h.<lb/> Geiſtes durch die ſeinige erſetzen könnte. — Ungeachtet Ihres neu-<lb/> lichen ſcharfen Zenſurediktes, das mir Autor meine Gedanken durch<lb n="30"/> materielle Vehikel zu äußern verbot, glaub’ ich doch nicht, daß mir<lb/> blos durch die Verdienſte, die Sie um meine Kinder haben, ganz<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [327/0342]
7. In der Mitte dieſes Monats kann der Druck anfangen und
ungeſtört fortfahren; denn es bedarf keiner andern Feder
weiter als der abſchreibenden.
Wollen Sie die Güte haben, mir dieſe Bedingungen beſtimmt
zu bejahen? 5
Grüßen Sie von mir alle meine lieben Nürnberger Bekannten
und Ihre Gattin.
Ihr
Jean Paul Fr. Richter
762. An Otto. 10
[Bayreuth, 4. Juni (?) 1813]
Guten Morgen, Alter! Willſt du mir nicht den Kluge auf einen
Tag zur Umarbeitung meines magnetiſchen Aufſatzes ſchicken? —
Den mit einem× bezeichneten offiziellen Bericht des Wittgensteins
hab’ ich im O. B. ganz geleſen: nach einem 3tägigen Schlagen 15
ſiegte er ganz über den Vicekönig, machte 900 gefangen und todt,
5 Pulverwagen Beute, und nur die Nacht unterbrach den Ausgenuß
des „herrlichen“ Siegs. — Ein einziger Koſake wurde gefangen,
kam aber bald mit einem erbeuteten Pferde zurück. — Heute Nach-
mittags kann C[aroline] den Wein abziehen: willſt du das Nöthige 20
veranſtalten laſſen?
763. An Profeſſor Wagner in Bayreuth.
[Bayreuth] d. 4 Jun. 1813
Lieber Herr Profeſſor,
Von dem Steinwein — den ich eben abziehen ließ — libier’ ich 25
Ihnen ſo viele Flaſchen als zu ſechs literariſchen Schöpfungtagen
gegen Schelling in den Pfingſtferien nöthig ſind. Er iſt ſo ſtark,
daß er zu Pfingſten bei jetzigen Apoſteln die Ausgießung des h.
Geiſtes durch die ſeinige erſetzen könnte. — Ungeachtet Ihres neu-
lichen ſcharfen Zenſurediktes, das mir Autor meine Gedanken durch 30
materielle Vehikel zu äußern verbot, glaub’ ich doch nicht, daß mir
blos durch die Verdienſte, die Sie um meine Kinder haben, ganz
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(2016-11-22T15:17:09Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:17:09Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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