Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 6. Berlin, 1952.S. 56. Ein paar ausgezogne Worte aus Bonnet könntest du wol dem Leser gönnen. S. 69. Diese Definizion des Zirkels ist mir nicht rund genug. 1) Nicht blos das äußerste Ende der Linie ist beweglich, sondern sie ganz als Linie in jedem Punkte. 2) "In einer5 Richtung fortgesetzte Bewegung" Hier fehlt: wie lange fortgesetzt. Denn sonst bekommen wir die bloße krumme Linie. S. 74. als ist besser als da. S. 89. Die Stelle aus Reimarus wirkt vielleicht im Zusammen- hange mit mehr Licht und Glanz als hier.10 867. An Johann Georg Zimmer in Heidelberg. Baireuth d. 28 Apr. 1814Sie haben mir bisher gütig immer die "Jahrbücher" gesandt. Meine Rezensier-Ferien hatten bisher ihren Grund nur in20 Mit Freuden werd' ich die Gelegenheit eines neuen Antheils Ihr ergebner Jean Paul Fr. Richter 868. An Schulrat Graser in Bayreuth. [Kopie][Bayreuth, 28. April 1814]30Ich als Schulräthchen... Haben Sie keine Zeit, es (Levana) S. 56. Ein paar ausgezogne Worte aus Bonnet könnteſt du wol dem Leſer gönnen. S. 69. Dieſe Definizion des Zirkels iſt mir nicht rund genug. 1) Nicht blos das äußerſte Ende der Linie iſt beweglich, ſondern ſie ganz als Linie in jedem Punkte. 2) „In einer5 Richtung fortgeſetzte Bewegung“ Hier fehlt: wie lange fortgeſetzt. Denn ſonſt bekommen wir die bloße krumme Linie. S. 74. als iſt beſſer als da. S. 89. Die Stelle aus Reimarus wirkt vielleicht im Zuſammen- hange mit mehr Licht und Glanz als hier.10 867. An Johann Georg Zimmer in Heidelberg. Baireuth d. 28 Apr. 1814Sie haben mir bisher gütig immer die „Jahrbücher“ geſandt. Meine Rezenſier-Ferien hatten bisher ihren Grund nur in20 Mit Freuden werd’ ich die Gelegenheit eines neuen Antheils Ihr ergebner Jean Paul Fr. Richter 868. An Schulrat Graſer in Bayreuth. [Kopie][Bayreuth, 28. April 1814]30Ich als Schulräthchen... Haben Sie keine Zeit, es (Levana) <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0394" n="378"/> <list> <item>S. 56. Ein paar ausgezogne Worte aus <hi rendition="#aq">Bonnet</hi> könnteſt du wol<lb/> dem Leſer gönnen.</item><lb/> <item>S. 69. Dieſe Definizion des Zirkels iſt mir nicht rund genug.<lb/> 1) Nicht blos das äußerſte Ende der Linie iſt beweglich,<lb/> ſondern ſie ganz als Linie in jedem Punkte. 2) „In einer<lb n="5"/> Richtung fortgeſetzte Bewegung“ Hier fehlt: wie <hi rendition="#g">lange</hi><lb/> fortgeſetzt. Denn ſonſt bekommen wir die bloße krumme Linie.</item><lb/> <item>S. 74. <hi rendition="#g">als</hi> iſt beſſer als da.</item><lb/> <item>S. 89. Die Stelle aus <hi rendition="#g">Reimarus</hi> wirkt vielleicht im Zuſammen-<lb/> hange mit mehr Licht und Glanz als hier.<lb n="10"/> </item> </list> </div> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>867. An <hi rendition="#g">Johann Georg Zimmer in Heidelberg.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">Baireuth d. 28 Apr.</hi> 1814</hi> </dateline><lb/> <p>Sie haben mir bisher gütig immer die <hi rendition="#aq">„Jahrbücher“</hi> geſandt.<lb/> Bei der letzten Sendung war eine Note des Preiſes. Die bisherigen<lb/> Sendungen hielt ich für ein Andenken meiner vorigen Rezenſionen.<lb n="15"/> Da ich ſie nun nicht beſtellt habe — indem dieſe Ausgabe mir zu<lb/> groß iſt, welche mir noch dazu die ſchon hier zirkulierenden <hi rendition="#aq">„Jahr-<lb/> bücher“</hi> erſparen — ſo bitt’ ich Sie, über die mir geſchickten zu<lb/> verfügen.</p><lb/> <p>Meine Rezenſier-Ferien hatten bisher ihren Grund nur in<lb n="20"/> meinem Mangel an Zeit und an Büchern, deren Beurtheilung für<lb/> meinen Kreis und Geſchmack geweſen wäre.</p><lb/> <p>Mit Freuden werd’ ich die Gelegenheit eines neuen Antheils<lb/> an Ihren trefflichen <hi rendition="#aq">Jahrbüchern</hi> benützen, welche unter ſo vielen<lb/> fremden ſinkenden, immer nur ſteigen.<lb n="25"/> </p> <closer> <salute> <hi rendition="#right">Ihr<lb/> ergebner<lb/> Jean Paul Fr. Richter</hi> </salute> </closer> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>868. An <hi rendition="#g">Schulrat Graſer in Bayreuth.</hi></head><lb/> <note type="editorial">[Kopie]</note> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 28. April 1814]</hi> </dateline> <lb n="30"/> <p>Ich als Schulräthchen... Haben Sie keine Zeit, es (<hi rendition="#aq">Levana</hi>)<lb/> zu leſen: deſto beſſer: Sie wenden ſie dann dazu an, es zu reali-<lb/> ſieren.</p> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [378/0394]
S. 56. Ein paar ausgezogne Worte aus Bonnet könnteſt du wol
dem Leſer gönnen.
S. 69. Dieſe Definizion des Zirkels iſt mir nicht rund genug.
1) Nicht blos das äußerſte Ende der Linie iſt beweglich,
ſondern ſie ganz als Linie in jedem Punkte. 2) „In einer 5
Richtung fortgeſetzte Bewegung“ Hier fehlt: wie lange
fortgeſetzt. Denn ſonſt bekommen wir die bloße krumme Linie.
S. 74. als iſt beſſer als da.
S. 89. Die Stelle aus Reimarus wirkt vielleicht im Zuſammen-
hange mit mehr Licht und Glanz als hier. 10
867. An Johann Georg Zimmer in Heidelberg.
Baireuth d. 28 Apr. 1814
Sie haben mir bisher gütig immer die „Jahrbücher“ geſandt.
Bei der letzten Sendung war eine Note des Preiſes. Die bisherigen
Sendungen hielt ich für ein Andenken meiner vorigen Rezenſionen. 15
Da ich ſie nun nicht beſtellt habe — indem dieſe Ausgabe mir zu
groß iſt, welche mir noch dazu die ſchon hier zirkulierenden „Jahr-
bücher“ erſparen — ſo bitt’ ich Sie, über die mir geſchickten zu
verfügen.
Meine Rezenſier-Ferien hatten bisher ihren Grund nur in 20
meinem Mangel an Zeit und an Büchern, deren Beurtheilung für
meinen Kreis und Geſchmack geweſen wäre.
Mit Freuden werd’ ich die Gelegenheit eines neuen Antheils
an Ihren trefflichen Jahrbüchern benützen, welche unter ſo vielen
fremden ſinkenden, immer nur ſteigen. 25
Ihr
ergebner
Jean Paul Fr. Richter
868. An Schulrat Graſer in Bayreuth.
[Bayreuth, 28. April 1814] 30
Ich als Schulräthchen... Haben Sie keine Zeit, es (Levana)
zu leſen: deſto beſſer: Sie wenden ſie dann dazu an, es zu reali-
ſieren.
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(2016-11-22T15:17:09Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:17:09Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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