Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 6. Berlin, 1952.896. An Emanuel. [Bayreuth, 26. Juni 1814]Schon vor 10 Tagen hab ich mitten unter dem Regnen 6 wöchent- Beiliegende 2 Blättchen von Otto gehören zu anderem Wetter.5 897. An Cotta. Baireuth d. 27. Jun. 1814Erstlich Dank, lieber H. Doktor, für die 400 rtl. sächs. Mir am Zweitens Ihre einem so großen Bücherthurm eingebogne Rech- Drittens und viertens kommen hier das verbesserte Blatt des Fünftens -- aber ich schreib' es lieber mit grüner Dinte, damit Sechstens: hier die Druckfehler von den 9 gesandten Bogen. Ich30 Siebentens [mit grüner Tinte: oder siebentens] wiederhol' ich 896. An Emanuel. [Bayreuth, 26. Juni 1814]Schon vor 10 Tagen hab ich mitten unter dem Regnen 6 wöchent- Beiliegende 2 Blättchen von Otto gehören zu anderem Wetter.5 897. An Cotta. Baireuth d. 27. Jun. 1814Erſtlich Dank, lieber H. Doktor, für die 400 rtl. ſächſ. Mir am Zweitens Ihre einem ſo großen Bücherthurm eingebogne Rech- Drittens und viertens kommen hier das verbeſſerte Blatt des Fünftens — aber ich ſchreib’ es lieber mit grüner Dinte, damit Sechſtens: hier die Druckfehler von den 9 geſandten Bogen. Ich30 Siebentens [mit grüner Tinte: oder ſiebentens] wiederhol’ ich <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0404" n="388"/> <div type="letter" n="1"> <head>896. An <hi rendition="#g">Emanuel.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 26. Juni 1814]</hi> </dateline><lb/> <p>Schon vor 10 Tagen hab ich mitten unter dem Regnen 6 wöchent-<lb/> liches Schönwetter — von heute anfangend — prophezeiet.</p><lb/> <p>Beiliegende 2 Blättchen von <hi rendition="#aq">Otto</hi> gehören zu anderem Wetter.<lb n="5"/> <hi rendition="#g">Geſtern abends</hi> ſchickt’ ich ihm den Aufſatz für <hi rendition="#aq">Cotta’s</hi> Kalender;<lb/> heute Mittags er mir ihn. — Könnten Sie ihn bis Morgen 3 Uhr<lb/> Nachmittags durchbringen? — Auch eine Un- oder Schwerleſerlich-<lb/> keit bitt ich Sie anzumerken, wenn Sie Zeit haben, was ich leider<lb/> nicht hoffen kann.<lb n="10"/> </p> </div> <div type="letter" n="1"> <head>897. An <hi rendition="#g">Cotta.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">Baireuth</hi> d. 27. Jun. 1814</hi> </dateline><lb/> <p>Erſtlich Dank, lieber H. Doktor, für die 400 rtl. ſächſ. Mir am<lb/> bequemſten wählen Sie künftig, um mir in dieſer matten Stadt<lb/> die Proviſion-Abgaben zu erſparen, <hi rendition="#aq">Frankfurt, Augsburg, Ham-<lb n="15"/> burg</hi> für Ihre Anweiſungen.</p><lb/> <p>Zweitens Ihre einem ſo großen Bücherthurm eingebogne Rech-<lb/> nung hab’ ich nicht gefunden; ich bitte Sie alſo um die Mühe ihrer<lb/> Herſtellung 〈Wiederholung〉 für mein merkantiliſches Portefeuille.<lb/> Sollten Sie darin die <hi rendition="#g">Traumdichtungen</hi> <hi rendition="#aq">à 6 Ldor</hi> vergeſſen<lb n="20"/> haben: ſo ſend’ ich Ihnen auf Ihr eignes Wollen Ihren Brief<lb/> von <hi rendition="#aq">anno</hi> 13, mit Bitte der Zurückgabe.</p><lb/> <p>Drittens und viertens kommen hier das verbeſſerte Blatt des<lb/> Muſ<hi rendition="#aq">e</hi>ums und der Aufſatz für den Damenkalender, der früher<lb/> fertig lag.<lb n="25"/> </p> <p>Fünftens — aber ich ſchreib’ es lieber mit grüner Dinte, damit<lb/> es verbeſſert werde — wie kommt der Setzer dazu ſtatt <hi rendition="#g">meines</hi><lb/> und anderer Leute Muſeums zu ſetzen Muſ<hi rendition="#u">ä</hi>um? Dieſer Bogen-<lb/> wurm ſoll in den fernern Bogen nicht mehr nagen.</p><lb/> <p>Sechſtens: hier die Druckfehler von den 9 geſandten Bogen. Ich<lb n="30"/> flehe um die neueſten Bogen künftig zur Angabe der <hi rendition="#aq">Errata,</hi> da<lb/> ſogar in der Zueignung der <hi rendition="#aq">Levana</hi> Carolinie ſtatt Caroline ſteht.</p><lb/> <p>Siebentens [<hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">mit grüner Tinte:</hi></hi> oder ſiebentens] wiederhol’ ich<lb/> meine neuliche Bitte um die Nachricht, wann die ruſſiſche Geſandt-<lb/> ſchaft mein Paquet an den Kaiſer, das Ende Aprils einlief, ab-<lb n="35"/> gegeben habe. Ich plage Sie oder Ihre Feder freilich ſehr.</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [388/0404]
896. An Emanuel.
[Bayreuth, 26. Juni 1814]
Schon vor 10 Tagen hab ich mitten unter dem Regnen 6 wöchent-
liches Schönwetter — von heute anfangend — prophezeiet.
Beiliegende 2 Blättchen von Otto gehören zu anderem Wetter. 5
Geſtern abends ſchickt’ ich ihm den Aufſatz für Cotta’s Kalender;
heute Mittags er mir ihn. — Könnten Sie ihn bis Morgen 3 Uhr
Nachmittags durchbringen? — Auch eine Un- oder Schwerleſerlich-
keit bitt ich Sie anzumerken, wenn Sie Zeit haben, was ich leider
nicht hoffen kann. 10
897. An Cotta.
Baireuth d. 27. Jun. 1814
Erſtlich Dank, lieber H. Doktor, für die 400 rtl. ſächſ. Mir am
bequemſten wählen Sie künftig, um mir in dieſer matten Stadt
die Proviſion-Abgaben zu erſparen, Frankfurt, Augsburg, Ham- 15
burg für Ihre Anweiſungen.
Zweitens Ihre einem ſo großen Bücherthurm eingebogne Rech-
nung hab’ ich nicht gefunden; ich bitte Sie alſo um die Mühe ihrer
Herſtellung 〈Wiederholung〉 für mein merkantiliſches Portefeuille.
Sollten Sie darin die Traumdichtungen à 6 Ldor vergeſſen 20
haben: ſo ſend’ ich Ihnen auf Ihr eignes Wollen Ihren Brief
von anno 13, mit Bitte der Zurückgabe.
Drittens und viertens kommen hier das verbeſſerte Blatt des
Muſeums und der Aufſatz für den Damenkalender, der früher
fertig lag. 25
Fünftens — aber ich ſchreib’ es lieber mit grüner Dinte, damit
es verbeſſert werde — wie kommt der Setzer dazu ſtatt meines
und anderer Leute Muſeums zu ſetzen Muſäum? Dieſer Bogen-
wurm ſoll in den fernern Bogen nicht mehr nagen.
Sechſtens: hier die Druckfehler von den 9 geſandten Bogen. Ich 30
flehe um die neueſten Bogen künftig zur Angabe der Errata, da
ſogar in der Zueignung der Levana Carolinie ſtatt Caroline ſteht.
Siebentens [mit grüner Tinte: oder ſiebentens] wiederhol’ ich
meine neuliche Bitte um die Nachricht, wann die ruſſiſche Geſandt-
ſchaft mein Paquet an den Kaiſer, das Ende Aprils einlief, ab- 35
gegeben habe. Ich plage Sie oder Ihre Feder freilich ſehr.
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Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:17:09Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:17:09Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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