Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 6. Berlin, 1952.

Bild:
<< vorherige Seite
906. An Emanuel.

Guten Morgen, Alter! Wie ging alles? -- Ich wollte wetten,
recht gut. -- Könnte man den Juden gegen über nicht zum Aus-
ziehen auf eine freundlichste Weise [bringen?] Heute geht in meiner5
Quartier-Noth mein Brief nach Nürnberg.

907. An Professor Schweigger in Nürnberg.
[Kopie]

Erdgeschoß eine antizipierte Sarggruft.

908. An Kunz in Bamberg.10

Das Lesekästchen wird angekommen sein, obwol in einem Zu-
stande als hätt' es einen französischen Rückzug mit gemacht. Ich
bitte Sie, auf meine Kosten ein neues, aber etwas dickeres machen
zu lassen, zumal da Holz die Ziegelsteine ersparen kann.15

In der Hoffnung, daß Sie mein voriges Verzeichnis der aus-
geschriebenen Büchertitel noch haben, setz ich auf die andere Seite
nur noch einige wenige. Unterstrichene Zahlen sind mir die wich-
tigern.

Ihre Verlagartikel sind trefflich; sogar der Besenbecksche ist ein20
Glaubenartikel. Ich danke Ihnen für dieses geistige Geschenk.

Endlich einmal werden Sie doch meine Bitte um Ihre Rechnung
erfüllen, damit ich mich nicht immer tiefer hinein und um Hab und
Gut lese. --

Ihr
Jean Paul Fr. Richter
25

N. S. Schlegels Vorlesungen über die Geschichte hab' ich noch.

Eberhards Flatterrosen
Schillings Magdalene
Arnims Schauspiele
Schlegel über Napoleon30
Büschings Fastnachtspiele
Repertorium des Neuesten etc. aus der Naturkunde von
Flörke. 1. 2. B.
[Es folgen 28 Katalognummern, 2 unterstrichen, 10 gestrichen.]
906. An Emanuel.

Guten Morgen, Alter! Wie ging alles? — Ich wollte wetten,
recht gut. — Könnte man den Juden gegen über nicht zum Aus-
ziehen auf eine freundlichſte Weiſe [bringen?] Heute geht in meiner5
Quartier-Noth mein Brief nach Nürnberg.

907. An Profeſſor Schweigger in Nürnberg.
[Kopie]

Erdgeſchoß eine antizipierte Sarggruft.

908. An Kunz in Bamberg.10

Das Leſekäſtchen wird angekommen ſein, obwol in einem Zu-
ſtande als hätt’ es einen franzöſiſchen Rückzug mit gemacht. Ich
bitte Sie, auf meine Koſten ein neues, aber etwas dickeres machen
zu laſſen, zumal da Holz die Ziegelſteine erſparen kann.15

In der Hoffnung, daß Sie mein voriges Verzeichnis der aus-
geſchriebenen Büchertitel noch haben, ſetz ich auf die andere Seite
nur noch einige wenige. Unterſtrichene Zahlen ſind mir die wich-
tigern.

Ihre Verlagartikel ſind trefflich; ſogar der Beſenbeckſche iſt ein20
Glaubenartikel. Ich danke Ihnen für dieſes geiſtige Geſchenk.

Endlich einmal werden Sie doch meine Bitte um Ihre Rechnung
erfüllen, damit ich mich nicht immer tiefer hinein und um Hab und
Gut leſe. —

Ihr
Jean Paul Fr. Richter
25

N. S. Schlegels Vorleſungen über die Geſchichte hab’ ich noch.

Eberhards Flatterroſen
Schillings Magdalene
Arnims Schauſpiele
Schlegel über Napoleon30
Büſchings Faſtnachtſpiele
Repertorium des Neueſten ꝛc. aus der Naturkunde von
Flörke. 1. 2. B.
[Es folgen 28 Katalognummern, 2 unterstrichen, 10 gestrichen.]
<TEI>
  <text>
    <body>
      <pb facs="#f0409" n="393"/>
      <div type="letter" n="1">
        <head>906. An <hi rendition="#g">Emanuel.</hi></head><lb/>
        <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 9. Aug. 1814]</hi> </dateline><lb/>
        <p>Guten Morgen, Alter! Wie ging alles? &#x2014; Ich wollte wetten,<lb/>
recht gut. &#x2014; Könnte man den Juden gegen über nicht zum Aus-<lb/>
ziehen auf eine freundlich&#x017F;te Wei&#x017F;e [bringen?] Heute geht in meiner<lb n="5"/>
Quartier-Noth mein Brief nach Nürnberg.</p>
      </div><lb/>
      <div type="letter" n="1">
        <head>907. An <hi rendition="#g">Profe&#x017F;&#x017F;or Schweigger in Nürnberg.</hi></head><lb/>
        <note type="editorial">[Kopie]</note>
        <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 9. Aug. 1814]</hi> </dateline><lb/>
        <p>Erdge&#x017F;choß eine antizipierte Sarggruft.</p>
      </div><lb/>
      <div type="letter" n="1">
        <head>908. An <hi rendition="#g">Kunz in Bamberg.</hi><lb n="10"/>
</head>
        <dateline> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">Baireuth</hi> d. 9. Aug. 1814</hi> </dateline><lb/>
        <p>Das Le&#x017F;ekä&#x017F;tchen wird angekommen &#x017F;ein, obwol in einem Zu-<lb/>
&#x017F;tande als hätt&#x2019; es einen franzö&#x017F;i&#x017F;chen Rückzug mit gemacht. Ich<lb/>
bitte Sie, auf meine Ko&#x017F;ten ein neues, aber etwas dickeres machen<lb/>
zu la&#x017F;&#x017F;en, zumal da Holz die Ziegel&#x017F;teine er&#x017F;paren kann.<lb n="15"/>
</p>
        <p>In der Hoffnung, daß Sie mein voriges Verzeichnis der aus-<lb/>
ge&#x017F;chriebenen Büchertitel noch haben, &#x017F;etz ich auf die andere Seite<lb/>
nur noch einige wenige. Unter&#x017F;trichene Zahlen &#x017F;ind mir die wich-<lb/>
tigern.</p><lb/>
        <p>Ihre Verlagartikel &#x017F;ind trefflich; &#x017F;ogar der Be&#x017F;enbeck&#x017F;che i&#x017F;t ein<lb n="20"/>
Glaubenartikel. Ich danke Ihnen für die&#x017F;es gei&#x017F;tige Ge&#x017F;chenk.</p><lb/>
        <p>Endlich einmal werden Sie doch meine Bitte um Ihre Rechnung<lb/>
erfüllen, damit ich mich nicht immer tiefer hinein und um Hab und<lb/>
Gut le&#x017F;e. &#x2014;</p>
        <closer>
          <salute> <hi rendition="#right">Ihr<lb/>
Jean Paul Fr. Richter</hi> <lb n="25"/>
          </salute>
        </closer>
        <postscript>
          <p>N. S. Schlegels Vorle&#x017F;ungen über die Ge&#x017F;chichte hab&#x2019; ich noch.</p><lb/>
          <list>
            <item>Eberhards Flatterro&#x017F;en</item><lb/>
            <item>Schillings Magdalene</item><lb/>
            <item>Arnims Schau&#x017F;piele</item><lb/>
            <item>Schlegel über Napoleon<lb n="30"/>
</item>
            <item>&#x017F;chings Fa&#x017F;tnacht&#x017F;piele</item><lb/>
            <item>Repertorium des Neue&#x017F;ten &#xA75B;c. aus der Naturkunde von<lb/>
Flörke. 1. 2. B.</item>
          </list><lb/>
          <note type="editorial"> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">[Es folgen 28 Katalognummern, 2 unterstrichen, 10 gestrichen.]</hi> </hi> </note>
        </postscript>
      </div><lb/>
    </body>
  </text>
</TEI>
[393/0409] 906. An Emanuel. [Bayreuth, 9. Aug. 1814] Guten Morgen, Alter! Wie ging alles? — Ich wollte wetten, recht gut. — Könnte man den Juden gegen über nicht zum Aus- ziehen auf eine freundlichſte Weiſe [bringen?] Heute geht in meiner 5 Quartier-Noth mein Brief nach Nürnberg. 907. An Profeſſor Schweigger in Nürnberg. [Bayreuth, 9. Aug. 1814] Erdgeſchoß eine antizipierte Sarggruft. 908. An Kunz in Bamberg. 10 Baireuth d. 9. Aug. 1814 Das Leſekäſtchen wird angekommen ſein, obwol in einem Zu- ſtande als hätt’ es einen franzöſiſchen Rückzug mit gemacht. Ich bitte Sie, auf meine Koſten ein neues, aber etwas dickeres machen zu laſſen, zumal da Holz die Ziegelſteine erſparen kann. 15 In der Hoffnung, daß Sie mein voriges Verzeichnis der aus- geſchriebenen Büchertitel noch haben, ſetz ich auf die andere Seite nur noch einige wenige. Unterſtrichene Zahlen ſind mir die wich- tigern. Ihre Verlagartikel ſind trefflich; ſogar der Beſenbeckſche iſt ein 20 Glaubenartikel. Ich danke Ihnen für dieſes geiſtige Geſchenk. Endlich einmal werden Sie doch meine Bitte um Ihre Rechnung erfüllen, damit ich mich nicht immer tiefer hinein und um Hab und Gut leſe. — Ihr Jean Paul Fr. Richter 25 N. S. Schlegels Vorleſungen über die Geſchichte hab’ ich noch. Eberhards Flatterroſen Schillings Magdalene Arnims Schauſpiele Schlegel über Napoleon 30 Büſchings Faſtnachtſpiele Repertorium des Neueſten ꝛc. aus der Naturkunde von Flörke. 1. 2. B.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription. (2016-11-22T15:17:09Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition. (2016-11-22T15:17:09Z)

Weitere Informationen:

Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).

Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe06_1962
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe06_1962/409
Zitationshilfe: Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 6. Berlin, 1952, S. 393. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe06_1962/409>, abgerufen am 24.11.2024.