Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 6. Berlin, 1952.Wechselfieber ists nicht, aber Folge davon. Ich wollte, man 133. An Emanuel.5 [Bayreuth, 9. Aug. 1809]Guten -- August, lieber Emanuel! Aus Scherz schick' ich Ihnen Mich beschießt wieder der Krankheits-Teufel -- Doch ists kein10 Aber wie ists mit dem andern, ich meine mit dem politischen15 134. An Otto. [Bayreuth, 11. Aug. 1809]Guten Morgen! Hier hast du eine Kleinigkeit, damit ich aufs Unmöglich konntest du eine Wiederkehr des Wechselfiebers vor- 135. An Cotta. Bayreuth d. 11. Aug. 1809Hier, lieber Cotta, etwas für das Morgenblatt.30 Kön[n]ten wir denn die Bedingungen des Honorars nicht so *) Ists möglich: so lasse Emma so viele Stunden warten, bis du es durch
hast. Auch schreibe mir dein Wort an Cotta noch einmal, da ich dein Blättchen durchaus nicht mehr finden kann. Wechſelfieber iſts nicht, aber Folge davon. Ich wollte, man 133. An Emanuel.5 [Bayreuth, 9. Aug. 1809]Guten — Auguſt, lieber Emanuel! Aus Scherz ſchick’ ich Ihnen Mich beſchießt wieder der Krankheits-Teufel — Doch iſts kein10 Aber wie iſts mit dem andern, ich meine mit dem politiſchen15 134. An Otto. [Bayreuth, 11. Aug. 1809]Guten Morgen! Hier haſt du eine Kleinigkeit, damit ich aufs Unmöglich konnteſt du eine Wiederkehr des Wechſelfiebers vor- 135. An Cotta. Bayreuth d. 11. Aug. 1809Hier, lieber Cotta, etwas für das Morgenblatt.30 Kön[n]ten wir denn die Bedingungen des Honorars nicht ſo *) Iſts möglich: ſo laſſe Emma ſo viele Stunden warten, bis du es durch
haſt. Auch ſchreibe mir dein Wort an Cotta noch einmal, da ich dein Blättchen durchaus nicht mehr finden kann. <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <pb facs="#f0054" n="45"/> <p>Wechſelfieber iſts nicht, aber Folge davon. Ich wollte, man<lb/> könnte den ſteilen kahlen tarpeiiſchen Felſen der Krankheit und des<lb/> Sterbens aufſteigen mit den beſten Werken von der Welt, eh man<lb/> hinuntergeworfen würde.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>133. An <hi rendition="#g">Emanuel.</hi><lb n="5"/> </head> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 9. Aug. 1809]</hi> </dateline><lb/> <p>Guten — Auguſt, lieber <hi rendition="#aq">Emanuel</hi>! Aus Scherz ſchick’ ich Ihnen<lb/> die vierte 〈drei gedruckte〉 lobende Rezenſion des Wörterbuchs der<lb/><hi rendition="#aq">Levana</hi> — wenn Sie von meiner anfangen zu zählen — <hi rendition="#aq">p.</hi> 30.</p><lb/> <p>Mich beſchießt wieder der Krankheits-Teufel — Doch iſts kein<lb n="10"/> Wechſelfieber und auch der Teufel 5 mal gelinder als das vorige<lb/> mal —; vorgeſtern antwortete ich ihm mit einem ſchwachen Brech-<lb/> mittel, das mir viel half, und heute mit einer ſchwachen Purganz,<lb/> die ihn zum Frieden zwingt!</p><lb/> <p>Aber wie iſts mit dem andern, ich meine mit dem politiſchen<lb n="15"/> Frieden?</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>134. An <hi rendition="#g">Otto.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 11. Aug. 1809]</hi> </dateline><lb/> <p>Guten Morgen! Hier haſt du eine Kleinigkeit, damit ich aufs<lb/> Morgenblatt nur etwas hecke; dießmal iſt die Brut nur für gewiſſe<lb n="20"/> Inſekten berechnet.<note place="foot" n="*)">Iſts möglich: ſo laſſe <hi rendition="#aq">Emma</hi> ſo viele Stunden warten, bis du es durch<lb/> haſt. Auch ſchreibe mir dein Wort an <hi rendition="#aq">Cotta</hi> noch einmal, da ich dein Blättchen<lb/> durchaus nicht mehr finden kann.</note></p><lb/> <p>Unmöglich konnteſt du eine Wiederkehr des Wechſelfiebers vor-<lb/> ausſehen — wie [es] denn auch zu nichts kam, als zu deiner pro-<lb/> phetiſchen Schande — Abſichtlich ſchrieb ich das Billet im Zittern,<lb/> um zu zeigen, daß ich meiner Vorausſicht oder meinem geſchriebnen<lb n="25"/> Worte trotz des Scheines traue. Ich werde dir alles deduzieren.<lb/> Jetzt iſt ſogar der letzte Kriegsgefangene zurück: <hi rendition="#aq">urina chyli.</hi> —</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>135. An <hi rendition="#g">Cotta.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">Bayreuth d. 11. Aug.</hi> 1809</hi> </dateline><lb/> <p>Hier, lieber <hi rendition="#aq">Cotta,</hi> etwas für das Morgenblatt.<lb n="30"/> </p> <p>Kön[n]ten wir denn die Bedingungen des Honorars nicht ſo<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [45/0054]
Wechſelfieber iſts nicht, aber Folge davon. Ich wollte, man
könnte den ſteilen kahlen tarpeiiſchen Felſen der Krankheit und des
Sterbens aufſteigen mit den beſten Werken von der Welt, eh man
hinuntergeworfen würde.
133. An Emanuel. 5
[Bayreuth, 9. Aug. 1809]
Guten — Auguſt, lieber Emanuel! Aus Scherz ſchick’ ich Ihnen
die vierte 〈drei gedruckte〉 lobende Rezenſion des Wörterbuchs der
Levana — wenn Sie von meiner anfangen zu zählen — p. 30.
Mich beſchießt wieder der Krankheits-Teufel — Doch iſts kein 10
Wechſelfieber und auch der Teufel 5 mal gelinder als das vorige
mal —; vorgeſtern antwortete ich ihm mit einem ſchwachen Brech-
mittel, das mir viel half, und heute mit einer ſchwachen Purganz,
die ihn zum Frieden zwingt!
Aber wie iſts mit dem andern, ich meine mit dem politiſchen 15
Frieden?
134. An Otto.
[Bayreuth, 11. Aug. 1809]
Guten Morgen! Hier haſt du eine Kleinigkeit, damit ich aufs
Morgenblatt nur etwas hecke; dießmal iſt die Brut nur für gewiſſe 20
Inſekten berechnet. *)
Unmöglich konnteſt du eine Wiederkehr des Wechſelfiebers vor-
ausſehen — wie [es] denn auch zu nichts kam, als zu deiner pro-
phetiſchen Schande — Abſichtlich ſchrieb ich das Billet im Zittern,
um zu zeigen, daß ich meiner Vorausſicht oder meinem geſchriebnen 25
Worte trotz des Scheines traue. Ich werde dir alles deduzieren.
Jetzt iſt ſogar der letzte Kriegsgefangene zurück: urina chyli. —
135. An Cotta.
Bayreuth d. 11. Aug. 1809
Hier, lieber Cotta, etwas für das Morgenblatt. 30
Kön[n]ten wir denn die Bedingungen des Honorars nicht ſo
*) Iſts möglich: ſo laſſe Emma ſo viele Stunden warten, bis du es durch
haſt. Auch ſchreibe mir dein Wort an Cotta noch einmal, da ich dein Blättchen
durchaus nicht mehr finden kann.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:17:09Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:17:09Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |