Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 6. Berlin, 1952.214. An Friedrich Köppen in München. [Kopie][Bayreuth, 29. Dez. 1809]Ich war -- wie immer passiver -- so bisher aktiver Titularrath 215. An Otto.15 [Bayreuth, Ende 1809 oder Anfang 1810]Guten Morgen, Lieber! Auch ich suchte vergeblich nach den 216. An Otto. [Bayreuth, Ende 1809 oder Anfang 1810][Die ersten Seiten enthalten Einzelbemerkungen zu einem Manu- skript Ottos über den Adel.]25 Nimm mit meinem Scherflein vorlieb, zumal da mir ein Wink 214. An Friedrich Köppen in München. [Kopie][Bayreuth, 29. Dez. 1809]Ich war — wie immer paſſiver — ſo bisher aktiver Titularrath 215. An Otto.15 [Bayreuth, Ende 1809 oder Anfang 1810]Guten Morgen, Lieber! Auch ich ſuchte vergeblich nach den 216. An Otto. [Bayreuth, Ende 1809 oder Anfang 1810][Die ersten Seiten enthalten Einzelbemerkungen zu einem Manu- skript Ottos über den Adel.]25 Nimm mit meinem Scherflein vorlieb, zumal da mir ein Wink <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0095" n="82"/> <div type="letter" n="1"> <head>214. An <hi rendition="#g">Friedrich Köppen in München.</hi></head><lb/> <note type="editorial">[Kopie]</note> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 29. Dez. 1809]</hi> </dateline><lb/> <p>Ich war — wie immer paſſiver — ſo bisher aktiver Titularrath<lb/> d. h. ich wollte zu Titeln rathen und mußte zu Titeln rathen und<lb/> mußte alſo lange auf Titel rathen. Titel ſeines Buchs: Harmonie<lb n="5"/> der philoſophiſchen Evangeliſten — philoſophiſche Optik — Pnev-<lb/> matologie der Pnevmatologen oder auch Geiſterlehre der Geiſter-<lb/> lehrer — die Brennpunkte des Wiſſens — Geiſt der metaphyſiſchen<lb/> Geſetze — metaphyſiſche Adraſtea — der Schlußſtein der Syſteme —<lb/> Vorherbeſtimmte Harmonie der Philoſophen — Ideen zur Idee —<lb n="10"/> metaphyſiſche Summarien — Ultimata — Endreime — Bank-<lb/> ſchlüſſe — Ich konnte nie eine Stunde lange ſeine [Kannes] ab-<lb/> ſprechende umherſchwimmende ausgekernte Gegenwart aushalten,<lb/> am wenigſten ſein hohles Wollen[?].</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>215. An <hi rendition="#g">Otto.</hi><lb n="15"/> </head> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, Ende 1809 oder Anfang 1810]</hi> </dateline><lb/> <p>Guten Morgen, Lieber! Auch ich ſuchte vergeblich nach den<lb/> 2 Seiten. Von <hi rendition="#aq">Langermann</hi> erbat ich mir <hi rendition="#g">geſtern</hi> den <hi rendition="#aq">Woltmann,</hi><lb/> unter <hi rendition="#g">meiner</hi> Bedingung, ihn nicht aufzuſchneiden. Hier iſt er.<lb/> Ganz hab’ ich ihn noch nicht durch; viel wäre zu ſagen, ſtände die<lb n="20"/> Magd nicht neben der Feder. <hi rendition="#aq">p. LIV</hi> biſt du da.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>216. An <hi rendition="#g">Otto.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, Ende 1809 oder Anfang 1810]</hi> </dateline><lb/> <note type="editorial"> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">[Die ersten Seiten enthalten Einzelbemerkungen zu einem Manu-<lb/> skript Ottos über den Adel.]</hi> </hi> </note> <lb n="25"/> <p>Nimm mit meinem Scherflein vorlieb, zumal da mir ein Wink<lb/> deines Billets die ſo kurze Friſt deiner Abweſenheit dazu gelaſſen.<lb/> Du ſiehſt tief in die Zeit; und vor deinen Augen geht kein Ereignis<lb/> unbenützt und unerforſcht und unverknüpft vorüber. Du ziehſt aus<lb/> ſo wenigen Hülfsmitteln ſo volle Reſultate. Du ſollteſt eigentlich<lb n="30"/> alle beſte Zeitungen z. B. <hi rendition="#aq">Moniteur</hi> ꝛc. haben; wiewol ſie die Re-<lb/> ſultate nicht ändern ſondern nur die Indukzion der Beweiſe ver-<lb/> mehren, dich aber am Ende mit der Bürde des Überfluſſes drücken<lb/> würden. — Lilienſterns Brief wollteſt du ſchicken — die Briefe ſchicke<lb/> an <hi rendition="#aq">Emanuel.</hi><lb n="35"/> </p> </div> </body> </text> </TEI> [82/0095]
214. An Friedrich Köppen in München.
[Bayreuth, 29. Dez. 1809]
Ich war — wie immer paſſiver — ſo bisher aktiver Titularrath
d. h. ich wollte zu Titeln rathen und mußte zu Titeln rathen und
mußte alſo lange auf Titel rathen. Titel ſeines Buchs: Harmonie 5
der philoſophiſchen Evangeliſten — philoſophiſche Optik — Pnev-
matologie der Pnevmatologen oder auch Geiſterlehre der Geiſter-
lehrer — die Brennpunkte des Wiſſens — Geiſt der metaphyſiſchen
Geſetze — metaphyſiſche Adraſtea — der Schlußſtein der Syſteme —
Vorherbeſtimmte Harmonie der Philoſophen — Ideen zur Idee — 10
metaphyſiſche Summarien — Ultimata — Endreime — Bank-
ſchlüſſe — Ich konnte nie eine Stunde lange ſeine [Kannes] ab-
ſprechende umherſchwimmende ausgekernte Gegenwart aushalten,
am wenigſten ſein hohles Wollen[?].
215. An Otto. 15
[Bayreuth, Ende 1809 oder Anfang 1810]
Guten Morgen, Lieber! Auch ich ſuchte vergeblich nach den
2 Seiten. Von Langermann erbat ich mir geſtern den Woltmann,
unter meiner Bedingung, ihn nicht aufzuſchneiden. Hier iſt er.
Ganz hab’ ich ihn noch nicht durch; viel wäre zu ſagen, ſtände die 20
Magd nicht neben der Feder. p. LIV biſt du da.
216. An Otto.
[Bayreuth, Ende 1809 oder Anfang 1810]
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Nimm mit meinem Scherflein vorlieb, zumal da mir ein Wink
deines Billets die ſo kurze Friſt deiner Abweſenheit dazu gelaſſen.
Du ſiehſt tief in die Zeit; und vor deinen Augen geht kein Ereignis
unbenützt und unerforſcht und unverknüpft vorüber. Du ziehſt aus
ſo wenigen Hülfsmitteln ſo volle Reſultate. Du ſollteſt eigentlich 30
alle beſte Zeitungen z. B. Moniteur ꝛc. haben; wiewol ſie die Re-
ſultate nicht ändern ſondern nur die Indukzion der Beweiſe ver-
mehren, dich aber am Ende mit der Bürde des Überfluſſes drücken
würden. — Lilienſterns Brief wollteſt du ſchicken — die Briefe ſchicke
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Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:17:09Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:17:09Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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