Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 6. Berlin, 1952.seit Jahren sinn' ich für Sie auf zwei Taschenbücher von mir Leben Sie wol, verdienstvoller Deutscher!5 Ihr Jean Paul Fr. Richter 222. An Otto. [Bayreuth, 12. Jan. 1810]Guten Morgen, Alter! Ich zweifle, daß du in den Wunsch der10 NB Gott gebe nur, daß sie so fortgeht wie sie herkommt.15 N. S. Sei so gut und sage Emanuel, daß C[aroline] aus Ver- 223. An Emilie Harmes (v. Berlepsch) in Füllbach. [Kopie][Bayreuth, 22. Jan. 1810]-- Nur versprechen Sie sich -- zwar von meiner Frau und meinen N. S. Ich bin jetzt im Umgang scherzhafter als je. Sonst der *) bei dir einige Wochen oder Monate zu wohnen.
ſeit Jahren ſinn’ ich für Sie auf zwei Taſchenbücher von mir Leben Sie wol, verdienſtvoller Deutſcher!5 Ihr Jean Paul Fr. Richter 222. An Otto. [Bayreuth, 12. Jan. 1810]Guten Morgen, Alter! Ich zweifle, daß du in den Wunſch der10 NB Gott gebe nur, daß ſie ſo fortgeht wie ſie herkommt.15 N. S. Sei ſo gut und ſage Emanuel, daß C[aroline] aus Ver- 223. An Emilie Harmes (v. Berlepſch) in Füllbach. [Kopie][Bayreuth, 22. Jan. 1810]— Nur verſprechen Sie ſich — zwar von meiner Frau und meinen N. S. Ich bin jetzt im Umgang ſcherzhafter als je. Sonſt der *) bei dir einige Wochen oder Monate zu wohnen.
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ſeit Jahren ſinn’ ich für Sie auf zwei Taſchenbücher von mir
allein, eines: Taſchenbuch für Männer; das andere: Taſchenbuch
für Weiber; — und welche beide zugleich herauskämen. Nur iſt
das letztere ſchwerer zu ſchreiben.
Leben Sie wol, verdienſtvoller Deutſcher! 5
Ihr
Jean Paul Fr. Richter
222. An Otto.
[Bayreuth, 12. Jan. 1810]
Guten Morgen, Alter! Ich zweifle, daß du in den Wunſch der 10
Berlepsch *) eingehſt; wiewol er wahrſcheinlich nicht ganz gegen
die Wünſche Amoenens ſein wird. Jene erſetzte dieſer ein wenig
das getödtete Journaliſtikum. Wenn ich mit dir ſpreche, wirſt du
mir überhaupt Rath geben.
NB Gott gebe nur, daß ſie ſo fortgeht wie ſie herkommt. 15
N. S. Sei ſo gut und ſage Emanuel, daß C[aroline] aus Ver-
ſehen, weil ich ihr deſſen Billet an ſie zugleich mit ſeinem fremden
Briefe im Couvert hinüber ſchickte, ihm auch alles und alſo ſein
Billet mit, hingeſandt — damit er nicht ungerechte Abſicht darin
ſuche. 20
223. An Emilie Harmes (v. Berlepſch) in Füllbach.
[Bayreuth, 22. Jan. 1810]
— Nur verſprechen Sie ſich — zwar von meiner Frau und meinen
Kindern vielerlei, ja viel — aber von dem wenig, der, harten Sinnes,
nur dem Publikum gibt und wenig andere Freuden mehr hat als die, 25
bis zum Sterben zu ſchreiben und nicht blos von der Feder ſondern
auch für die Feder zu leben, müßt’ er ſie ſogar in eignes Blut ein-
tunken. Einige treffliche Menſchen werd’ ich durch Sie beglücken
können und Sie durch jene — Aber mich, Ihr Menſchen, laſſet
bei Seite, ich bitt’ euch ſehr. 30
N. S. Ich bin jetzt im Umgang ſcherzhafter als je. Sonſt der
Alte, nur dicker und wilder.
*) bei dir einige Wochen oder Monate zu wohnen.
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(2016-11-22T15:17:09Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:17:09Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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