dich endlich einmal in meiner Stube gesehen. Nur weniges ist ver- fehlt und verquollen, verflüchtigt oder vergißt sich aber wieder bei längerem Ansehen. -- Wenn er mich nur zum Theil so trift: so schick' ich mich meinem Käse-Mäzen in der Schweiz. -- Kannst du mir nicht von meinem Anti-Mäzen Kr[ause] die Schrift über den5 Nachdruck verschaffen? Ich will mich recht zwingen, daß das Auf- sätzchen eines wird und kein Büchelchen.
22. An Otto.
[Bayreuth, Febr. 1815?]10
Ich hatte dich nicht verstanden und das Bild an Emanuel ge- schickt auf eine Minute, der es nachher zurück schickte und dann auf seine Bitte wieder bekam von mir, mit der Anweisung, es an dich zu schicken, da du mir in deinem Billet die Freiheit ließest. Du hast um 12 Uhr 50 Minuten stärker geschrieben als ich sonst schreibe, nämlich an Freunde. Irrthum, aber nicht Unrecht ist bei mir möglich.15
23. An Otto.
[Bayreuth, Febr. 1815?]
Herzlich gerne; ich bin dir ohnehin vielen Dank für deine so wich- tigen Anmerkungen schuldig, die ich ohne große Verschiebungen benützen konnte. Nur komm' Er nicht heute; nicht vor drei; aber20 Morgen etwa sitz ich ihm.
24. An die Cottaische Buchhandlung in Stuttgart.
Baireuth d. 3 Febr. 1815
Hier folgt der 2te Theil der Herbstblumine, den H. D. Cotta für die O[ster] M[esse] 1815 zu drucken versprach, wenn sie anders25 jetzo nicht zu spät anlangt. Antwort von ihm bekam ich gerade einen Tag später, als ich an Sie geschrieben hatte. Wahrscheinlich wird jetzo die Anweisung auf Frankfurt, die er mir versprochen, auf dem Wege sein.
Da in meiner Rechtschreibung kein y bei deutschen Wörtern30 gilt: so wird der Setzer fremde Falschschreibung wie z. B. bey von selber berichtigen.
Jean Paul Fr. Richter
dich endlich einmal in meiner Stube geſehen. Nur weniges iſt ver- fehlt und verquollen, verflüchtigt oder vergißt ſich aber wieder bei längerem Anſehen. — Wenn er mich nur zum Theil ſo trift: ſo ſchick’ ich mich meinem Käſe-Mäzen in der Schweiz. — Kannſt du mir nicht von meinem Anti-Mäzen Kr[ause] die Schrift über den5 Nachdruck verſchaffen? Ich will mich recht zwingen, daß das Auf- ſätzchen eines wird und kein Büchelchen.
22. An Otto.
[Bayreuth, Febr. 1815?]10
Ich hatte dich nicht verſtanden und das Bild an Emanuel ge- ſchickt auf eine Minute, der es nachher zurück ſchickte und dann auf ſeine Bitte wieder bekam von mir, mit der Anweiſung, es an dich zu ſchicken, da du mir in deinem Billet die Freiheit ließeſt. Du haſt um 12 Uhr 50 Minuten ſtärker geſchrieben als ich ſonſt ſchreibe, nämlich an Freunde. Irrthum, aber nicht Unrecht iſt bei mir möglich.15
23. An Otto.
[Bayreuth, Febr. 1815?]
Herzlich gerne; ich bin dir ohnehin vielen Dank für deine ſo wich- tigen Anmerkungen ſchuldig, die ich ohne große Verſchiebungen benützen konnte. Nur komm’ Er nicht heute; nicht vor drei; aber20 Morgen etwa ſitz ich ihm.
24. An die Cottaiſche Buchhandlung in Stuttgart.
Baireuth d. 3 Febr. 1815
Hier folgt der 2te Theil der Herbſtblumine, den H. D. Cotta für die O[ſter] M[eſſe] 1815 zu drucken verſprach, wenn ſie anders25 jetzo nicht zu ſpät anlangt. Antwort von ihm bekam ich gerade einen Tag ſpäter, als ich an Sie geſchrieben hatte. Wahrſcheinlich wird jetzo die Anweiſung auf Frankfurt, die er mir verſprochen, auf dem Wege ſein.
Da in meiner Rechtſchreibung kein y bei deutſchen Wörtern30 gilt: ſo wird der Setzer fremde Falſchſchreibung wie z. B. bey von ſelber berichtigen.
Jean Paul Fr. Richter
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[7/0012]
dich endlich einmal in meiner Stube geſehen. Nur weniges iſt ver-
fehlt und verquollen, verflüchtigt oder vergißt ſich aber wieder bei
längerem Anſehen. — Wenn er mich nur zum Theil ſo trift: ſo
ſchick’ ich mich meinem Käſe-Mäzen in der Schweiz. — Kannſt du
mir nicht von meinem Anti-Mäzen Kr[ause] die Schrift über den 5
Nachdruck verſchaffen? Ich will mich recht zwingen, daß das Auf-
ſätzchen eines wird und kein Büchelchen.
22. An Otto.
[Bayreuth, Febr. 1815?] 10
Ich hatte dich nicht verſtanden und das Bild an Emanuel ge-
ſchickt auf eine Minute, der es nachher zurück ſchickte und dann auf
ſeine Bitte wieder bekam von mir, mit der Anweiſung, es an dich
zu ſchicken, da du mir in deinem Billet die Freiheit ließeſt. Du haſt
um 12 Uhr 50 Minuten ſtärker geſchrieben als ich ſonſt ſchreibe,
nämlich an Freunde. Irrthum, aber nicht Unrecht iſt bei mir möglich. 15
23. An Otto.
[Bayreuth, Febr. 1815?]
Herzlich gerne; ich bin dir ohnehin vielen Dank für deine ſo wich-
tigen Anmerkungen ſchuldig, die ich ohne große Verſchiebungen
benützen konnte. Nur komm’ Er nicht heute; nicht vor drei; aber 20
Morgen etwa ſitz ich ihm.
24. An die Cottaiſche Buchhandlung in Stuttgart.
Baireuth d. 3 Febr. 1815
Hier folgt der 2te Theil der Herbſtblumine, den H. D. Cotta
für die O[ſter] M[eſſe] 1815 zu drucken verſprach, wenn ſie anders 25
jetzo nicht zu ſpät anlangt. Antwort von ihm bekam ich gerade einen
Tag ſpäter, als ich an Sie geſchrieben hatte. Wahrſcheinlich wird
jetzo die Anweiſung auf Frankfurt, die er mir verſprochen, auf dem
Wege ſein.
Da in meiner Rechtſchreibung kein y bei deutſchen Wörtern 30
gilt: ſo wird der Setzer fremde Falſchſchreibung wie z. B. bey von
ſelber berichtigen.
Jean Paul Fr. Richter
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
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Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:19:52Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:19:52Z)
Weitere Informationen:
Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).
Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 7. Berlin, 1954, S. 7. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe07_1954/12>, abgerufen am 16.07.2024.
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