Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 7. Berlin, 1954.Oblate gelegen. -- Ich antworte der freundlichen Seele schon darum, 285. An Emanuel.5 [Bayreuth, 21. Mai 1817]Lassen Sie doch Ihre liebe Flora erstlich mit der Glasplatte, von 286. An Emanuel. [Bayreuth, 26. Mai 1817. Pfingstmontag]Guten Morgen, mein alter lieber Emanuel! Hier die Büchelchen 287. An Justizrätin Meier, geb. Albrecht, in Nauen. [Kopie]Baireut d. 27ten Mai 1817Ihr ganz aus dem Herzen kunstlos hervorgetriebnes Blättchen, d. 28ten d. 30ten Mit den Erinnerungen an meinen guten Meier haben Sie mir Oblate gelegen. — Ich antworte der freundlichen Seele ſchon darum, 285. An Emanuel.5 [Bayreuth, 21. Mai 1817]Laſſen Sie doch Ihre liebe Flora erſtlich mit der Glasplatte, von 286. An Emanuel. [Bayreuth, 26. Mai 1817. Pfingſtmontag]Guten Morgen, mein alter lieber Emanuel! Hier die Büchelchen 287. An Juſtizrätin Meier, geb. Albrecht, in Nauen. [Kopie]Baireut d. 27ten Mai 1817Ihr ganz aus dem Herzen kunſtlos hervorgetriebnes Blättchen, d. 28ten d. 30ten Mit den Erinnerungen an meinen guten Meier haben Sie mir <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <p><pb facs="#f0120" n="114"/> Oblate gelegen. — Ich antworte der freundlichen Seele ſchon darum,<lb/> weil ſie eine Anverwandte meines mir unvergeßlichen Malers iſt.<lb/> Auch einen guten Morgen an Ihre liebenden und geliebten <hi rendition="#aq">„En-<lb/> virons“.</hi></p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>285. An <hi rendition="#g">Emanuel.</hi><lb n="5"/> </head> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 21. Mai 1817]</hi> </dateline><lb/> <p>Laſſen Sie doch Ihre liebe Flora erſtlich mit der Glasplatte, von<lb/> der blos die Seide abgenommen wird, mehrmal an die leidenden<lb/> Kinnbacken ſtreichen und andrücken; und dann die Mündung der<lb/> geöffneten Flaſche langſam daran vorüber führen und auch ver-<lb n="10"/> weilen.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>286. An <hi rendition="#g">Emanuel.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 26. Mai 1817. Pfingſtmontag]</hi> </dateline><lb/> <p>Guten Morgen, mein alter lieber Emanuel! Hier die Büchelchen<lb/> für den Aſtralgeiſt. — Geſtern war es wirklich hübſch genug bei<lb n="15"/> Ihnen und wir ſprachen mit einander.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>287. An <hi rendition="#g">Juſtizrätin Meier,</hi> geb. <hi rendition="#g">Albrecht, in Nauen.</hi></head><lb/> <note type="editorial">[Kopie]</note> <dateline> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">Baireut</hi> d. 27<hi rendition="#sup">ten</hi> Mai 1817</hi> </dateline><lb/> <p>Ihr ganz aus dem Herzen kunſtlos hervorgetriebnes Blättchen,<lb/> liebe Julie, — das aber eben wie ein Roſen- und ein Lilienblatt<lb n="20"/> keiner rothen und weißen Schminke bedarf — hat mir recht viel<lb/> Freude gebracht. Es thut gar nichts, wenn Sie mich viel zu ſehr<lb/> loben und lieben; Sie haben doch Genuß dabei, und ich brauche nur<lb/> vernünftig zu bleiben und dieſe ganze Anmerkung zu machen. Ich<lb/> wollte, ich hätte wenigſtens ein Paar Dutzend Menſchen, gegen<lb n="25"/> welche ich in Ihren ſchönen Fehler fallen könnte.</p><lb/> <div n="2"> <dateline> <hi rendition="#right">d. 28<hi rendition="#sup">ten</hi><lb/> d. 30<hi rendition="#sup">ten</hi></hi> </dateline><lb/> <p>Mit den Erinnerungen an meinen guten <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">Meier</hi></hi> haben Sie mir<lb/> ein ſchmerzliches Geſchenk gemacht. Sein Bild von mir — das<lb n="30"/> einzige treffende, indeſſen alle Kupferſtiche Verläumdungen oder<lb/> Verwandlungen meines Geſichts ſind — ſeh’ ich ſeit dem Kriege<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [114/0120]
Oblate gelegen. — Ich antworte der freundlichen Seele ſchon darum,
weil ſie eine Anverwandte meines mir unvergeßlichen Malers iſt.
Auch einen guten Morgen an Ihre liebenden und geliebten „En-
virons“.
285. An Emanuel. 5
[Bayreuth, 21. Mai 1817]
Laſſen Sie doch Ihre liebe Flora erſtlich mit der Glasplatte, von
der blos die Seide abgenommen wird, mehrmal an die leidenden
Kinnbacken ſtreichen und andrücken; und dann die Mündung der
geöffneten Flaſche langſam daran vorüber führen und auch ver- 10
weilen.
286. An Emanuel.
[Bayreuth, 26. Mai 1817. Pfingſtmontag]
Guten Morgen, mein alter lieber Emanuel! Hier die Büchelchen
für den Aſtralgeiſt. — Geſtern war es wirklich hübſch genug bei 15
Ihnen und wir ſprachen mit einander.
287. An Juſtizrätin Meier, geb. Albrecht, in Nauen.
Baireut d. 27ten Mai 1817
Ihr ganz aus dem Herzen kunſtlos hervorgetriebnes Blättchen,
liebe Julie, — das aber eben wie ein Roſen- und ein Lilienblatt 20
keiner rothen und weißen Schminke bedarf — hat mir recht viel
Freude gebracht. Es thut gar nichts, wenn Sie mich viel zu ſehr
loben und lieben; Sie haben doch Genuß dabei, und ich brauche nur
vernünftig zu bleiben und dieſe ganze Anmerkung zu machen. Ich
wollte, ich hätte wenigſtens ein Paar Dutzend Menſchen, gegen 25
welche ich in Ihren ſchönen Fehler fallen könnte.
d. 28ten
d. 30ten
Mit den Erinnerungen an meinen guten Meier haben Sie mir
ein ſchmerzliches Geſchenk gemacht. Sein Bild von mir — das 30
einzige treffende, indeſſen alle Kupferſtiche Verläumdungen oder
Verwandlungen meines Geſichts ſind — ſeh’ ich ſeit dem Kriege
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:19:52Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:19:52Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |