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Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 7. Berlin, 1954.

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nie ohne Wehmuth an und es ist mir eigentlich weniger meines als
seines. Ein edles Herz, ein ächtes Talent hat nun die dürftige Erde
weniger und der reiche Himmel mehr. Aber seiner würdig war der
tapfere Tod. Nie werd' ich den feurigen Jüngling und die frohen
Stunden mit ihm und seinem gefühlreichen Begleiter G[erlach]5
vergessen. Grüßen Sie herzlich von mir seine (besonders Ihnen
nächsten) Verwandten. Leben Sie wol -- behalten Sie Ihr warmes
Herz -- und lassen Sie mich bei Ihrer kindlichen Liebe jetzo auch ein-
mal zu Ihnen sagen: Du.10

Jean Paul Richter
288. An Emanuel und Flora.

Guten Abend, lieber Emanuel, liebe Flora! Meine Kinder
wollen heute an ihrem wichtigen Abend Sie nur noch sehen, grüßen
und küssen und dann wie ich sagen: gute Nacht!15

R.
289. An Otto.

Guten Morgen, lieber Otto! Meine lieben Kinder kommen und
wollen dich heute zur Feier ihres Festes grüßen und küssen; ich weiß,20
du freuest dich innig darüber.

290. An Arnoldine Wolf in Schmalkalden.

Um noch vor meiner Abreise nach Heidelberg meine Pflicht
abzutragen, schreib' ich lieber nur ein flüchtiges Blättchen, ohne25
Ihre, eben vom Buchbinder zurückkehrenden Gedichte ordentlich
gelesen zu haben. Aber in dem Wenigen, was ich gelesen, stellte
sich mir die klare, besonnene, unbefangne, warme und des gefällig-
sten Versbaues mächtige Dichterin dar. Leben und dichten Sie freu-
dig fort. Ich grüße Ihre Freunde.30

Jean Paul Fr. Richter

d. 9. Jun.

Die Neckarsündfluth stellte sich mir in den Weg. Um die Post in
keinem falschen Lichte zu lassen, bemerk' ich nach, daß dieses Blättchen
erst heute abging.35

8*

nie ohne Wehmuth an und es iſt mir eigentlich weniger meines als
ſeines. Ein edles Herz, ein ächtes Talent hat nun die dürftige Erde
weniger und der reiche Himmel mehr. Aber ſeiner würdig war der
tapfere Tod. Nie werd’ ich den feurigen Jüngling und die frohen
Stunden mit ihm und ſeinem gefühlreichen Begleiter G[erlach]5
vergeſſen. Grüßen Sie herzlich von mir ſeine (beſonders Ihnen
nächſten) Verwandten. Leben Sie wol — behalten Sie Ihr warmes
Herz — und laſſen Sie mich bei Ihrer kindlichen Liebe jetzo auch ein-
mal zu Ihnen ſagen: Du.10

Jean Paul Richter
288. An Emanuel und Flora.

Guten Abend, lieber Emanuel, liebe Flora! Meine Kinder
wollen heute an ihrem wichtigen Abend Sie nur noch ſehen, grüßen
und küſſen und dann wie ich ſagen: gute Nacht!15

R.
289. An Otto.

Guten Morgen, lieber Otto! Meine lieben Kinder kommen und
wollen dich heute zur Feier ihres Feſtes grüßen und küſſen; ich weiß,20
du freueſt dich innig darüber.

290. An Arnoldine Wolf in Schmalkalden.

Um noch vor meiner Abreiſe nach Heidelberg meine Pflicht
abzutragen, ſchreib’ ich lieber nur ein flüchtiges Blättchen, ohne25
Ihre, eben vom Buchbinder zurückkehrenden Gedichte ordentlich
geleſen zu haben. Aber in dem Wenigen, was ich geleſen, ſtellte
ſich mir die klare, beſonnene, unbefangne, warme und des gefällig-
ſten Versbaues mächtige Dichterin dar. Leben und dichten Sie freu-
dig fort. Ich grüße Ihre Freunde.30

Jean Paul Fr. Richter

d. 9. Jun.

Die Neckarſündfluth ſtellte ſich mir in den Weg. Um die Poſt in
keinem falſchen Lichte zu laſſen, bemerk’ ich nach, daß dieſes Blättchen
erſt heute abging.35

8*
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[115/0121] nie ohne Wehmuth an und es iſt mir eigentlich weniger meines als ſeines. Ein edles Herz, ein ächtes Talent hat nun die dürftige Erde weniger und der reiche Himmel mehr. Aber ſeiner würdig war der tapfere Tod. Nie werd’ ich den feurigen Jüngling und die frohen Stunden mit ihm und ſeinem gefühlreichen Begleiter G[erlach] 5 vergeſſen. Grüßen Sie herzlich von mir ſeine (beſonders Ihnen nächſten) Verwandten. Leben Sie wol — behalten Sie Ihr warmes Herz — und laſſen Sie mich bei Ihrer kindlichen Liebe jetzo auch ein- mal zu Ihnen ſagen: Du. 10 Jean Paul Richter 288. An Emanuel und Flora. [Bayreuth, 31. Mai 1817. Sonnabend] Guten Abend, lieber Emanuel, liebe Flora! Meine Kinder wollen heute an ihrem wichtigen Abend Sie nur noch ſehen, grüßen und küſſen und dann wie ich ſagen: gute Nacht! 15 R. 289. An Otto. [Bayreuth, 1. Juni 1817. Sonntag] Guten Morgen, lieber Otto! Meine lieben Kinder kommen und wollen dich heute zur Feier ihres Feſtes grüßen und küſſen; ich weiß, 20 du freueſt dich innig darüber. 290. An Arnoldine Wolf in Schmalkalden. Baireut d. 4ten Jun. 1817 Um noch vor meiner Abreiſe nach Heidelberg meine Pflicht abzutragen, ſchreib’ ich lieber nur ein flüchtiges Blättchen, ohne 25 Ihre, eben vom Buchbinder zurückkehrenden Gedichte ordentlich geleſen zu haben. Aber in dem Wenigen, was ich geleſen, ſtellte ſich mir die klare, beſonnene, unbefangne, warme und des gefällig- ſten Versbaues mächtige Dichterin dar. Leben und dichten Sie freu- dig fort. Ich grüße Ihre Freunde. 30 Jean Paul Fr. Richter d. 9. Jun. Die Neckarſündfluth ſtellte ſich mir in den Weg. Um die Poſt in keinem falſchen Lichte zu laſſen, bemerk’ ich nach, daß dieſes Blättchen erſt heute abging. 35 8*

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription. (2016-11-22T15:19:52Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition. (2016-11-22T15:19:52Z)

Weitere Informationen:

Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).

Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.




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Zitationshilfe: Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 7. Berlin, 1954, S. 115. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe07_1954/121>, abgerufen am 29.11.2024.