Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 7. Berlin, 1954.296. In Henriette von Endes Stammbuch. In den Niederungen und Tiefen ohne Gott und Herz dauern alle Dieß mußt' ich heute denken, da ich an die Heidelberg d. 17ten Jul. 181710 [Spaltenumbruch] Jean Paul Friedr. Richter 297. An Cotta. Heidelberg d. 17ten Jul. 1817Werthester! Ich habe Ihnen viele Absätzchen zu schreiben. §. 1.15 Hier folgt der Aufsatz für den Damenkalender. §. 2. Ihre 600 fl. hab' ich erhalten. Koehler schickte mir aber eine §. 3. Die Exemplare der Fastenpredigten mit Ihrer Abrechnung bekam §. 4. 25 Hier überschickt ein anderer ein Werk über den Magnetismus, §. 5. Die Druckfehler in den Fastenpredigten wie in so vielen andern 296. In Henriette von Endes Stammbuch. In den Niederungen und Tiefen ohne Gott und Herz dauern alle Dieß mußt’ ich heute denken, da ich an die Heidelberg d. 17ten Jul. 181710 [Spaltenumbruch] Jean Paul Friedr. Richter 297. An Cotta. Heidelberg d. 17ten Jul. 1817Wertheſter! Ich habe Ihnen viele Abſätzchen zu ſchreiben. §. 1.15 Hier folgt der Aufſatz für den Damenkalender. §. 2. Ihre 600 fl. hab’ ich erhalten. Koehler ſchickte mir aber eine §. 3. Die Exemplare der Faſtenpredigten mit Ihrer Abrechnung bekam §. 4. 25 Hier überſchickt ein anderer ein Werk über den Magnetiſmus, §. 5. Die Druckfehler in den Faſtenpredigten wie in ſo vielen andern <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0125" n="119"/> <div type="letter" n="1"> <head>296. In <hi rendition="#g">Henriette von Endes Stammbuch.</hi></head><lb/> <p>In den Niederungen und Tiefen ohne Gott und Herz dauern alle<lb/> Qualen lange; auf den Höhen der Religion hat der Menſch auch<lb/> noch Schmerzen, aber nur kurze. So verlängern die Nächte ſich in<lb/> den Thälern; aber auf den Bergen werden ſie abgekürzt und immer<lb n="5"/> leuchtet ein kleines Roth am Himmel dem Tage entgegen oder nach.</p><lb/> <p> <hi rendition="#et">Dieß mußt’ ich heute denken, da ich an die<lb/> edle Freundin dachte, um ſie an mich<lb/> durch ihr Stammbuch zu erinnern.</hi> </p> <closer> <dateline> <hi rendition="#left sameLine"><hi rendition="#aq">Heidelberg</hi> d. 17<hi rendition="#sup">ten</hi><lb/> Jul. 1817</hi> </dateline> <lb n="10"/> <cb/><lb/> <salute> <hi rendition="#right"> <hi rendition="#aq">Jean Paul Friedr. Richter</hi> </hi> </salute> </closer> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>297. An <hi rendition="#g">Cotta.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">Heidelberg</hi></hi> d. 17<hi rendition="#sup">ten</hi> Jul. 1817</hi> </dateline><lb/> <p>Wertheſter! Ich habe Ihnen viele Abſätzchen zu ſchreiben.</p><lb/> <div n="2"> <head rendition="#c">§. 1.<lb n="15"/> </head> <p>Hier folgt der Aufſatz für den Damenkalender.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head rendition="#c">§. 2.</head><lb/> <p>Ihre 600 fl. hab’ ich erhalten. <hi rendition="#aq">Koehler</hi> ſchickte mir aber eine<lb/> Rolle mit 50 Konvenzionthalern ſtatt einer mit Kronthalern; ich<lb/> ſchrieb ihm ſeine Verwechslung; aber er antwortete nicht. (Die<lb/> Nachſchrift widerlegts.)<lb n="20"/> </p> </div><lb/> <div n="2"> <head rendition="#c">§. 3.</head><lb/> <p>Die Exemplare der Faſtenpredigten mit Ihrer Abrechnung bekam<lb/> ich immer noch nicht; ich ſchrieb deßhalb an Felsecker in Nürnberg;<lb/> aber er antwortete nicht. (Die Nachſchrift widerlegts.)</p> </div><lb/> <div n="2"> <head rendition="#c">§. 4. <lb n="25"/> </head><lb/> <p>Hier überſchickt ein anderer ein Werk über den Magnetiſmus,<lb/> das eine treffliche naturphiloſophiſche Erklärung deſſelben mit neuen<lb/> praktiſchen Regeln enthält. Daneben liegen einige magnetiſche<lb/> Krankheitgeſchichten, die vielleicht <hi rendition="#aq">Eschenmeier</hi> in ſein Archiv auf-<lb/> nimmt. Senden Sie es <hi rendition="#g">in 10 bis 12 Tagen</hi> wieder zurück: ſo<lb n="30"/> findet es mich noch hier im Paradieſe.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head rendition="#c">§. 5.</head><lb/> <p>Die Druckfehler in den Faſtenpredigten wie in ſo vielen andern<lb/> Werkchen weiß ich nicht anders zu heilen als daß ich das ein Paar<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [119/0125]
296. In Henriette von Endes Stammbuch.
In den Niederungen und Tiefen ohne Gott und Herz dauern alle
Qualen lange; auf den Höhen der Religion hat der Menſch auch
noch Schmerzen, aber nur kurze. So verlängern die Nächte ſich in
den Thälern; aber auf den Bergen werden ſie abgekürzt und immer 5
leuchtet ein kleines Roth am Himmel dem Tage entgegen oder nach.
Dieß mußt’ ich heute denken, da ich an die
edle Freundin dachte, um ſie an mich
durch ihr Stammbuch zu erinnern.
Heidelberg d. 17ten
Jul. 1817 10
Jean Paul Friedr. Richter
297. An Cotta.
Heidelberg d. 17ten Jul. 1817
Wertheſter! Ich habe Ihnen viele Abſätzchen zu ſchreiben.
§. 1. 15
Hier folgt der Aufſatz für den Damenkalender.
§. 2.
Ihre 600 fl. hab’ ich erhalten. Koehler ſchickte mir aber eine
Rolle mit 50 Konvenzionthalern ſtatt einer mit Kronthalern; ich
ſchrieb ihm ſeine Verwechslung; aber er antwortete nicht. (Die
Nachſchrift widerlegts.) 20
§. 3.
Die Exemplare der Faſtenpredigten mit Ihrer Abrechnung bekam
ich immer noch nicht; ich ſchrieb deßhalb an Felsecker in Nürnberg;
aber er antwortete nicht. (Die Nachſchrift widerlegts.)
§. 4. 25
Hier überſchickt ein anderer ein Werk über den Magnetiſmus,
das eine treffliche naturphiloſophiſche Erklärung deſſelben mit neuen
praktiſchen Regeln enthält. Daneben liegen einige magnetiſche
Krankheitgeſchichten, die vielleicht Eschenmeier in ſein Archiv auf-
nimmt. Senden Sie es in 10 bis 12 Tagen wieder zurück: ſo 30
findet es mich noch hier im Paradieſe.
§. 5.
Die Druckfehler in den Faſtenpredigten wie in ſo vielen andern
Werkchen weiß ich nicht anders zu heilen als daß ich das ein Paar
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(2016-11-22T15:19:52Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:19:52Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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