Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 7. Berlin, 1954.Blumen -- und den übrigen lieben Wesen für das, was ich ihnen Dein am Sonnabend abgegangner Brief kam schon am Mittwoch5 Richter 20332. In ein Stammbuch. Wer auf jede Feder acht't, nie das Bette fertig macht. Diese Zeilen mögen Sie erinnern Baireut d. 1 Oct. 1817. an Ihren 25Dr. Jean Paul Fr. Richter 333. An Emanuel. [Bayreuth, 10. Okt. 1817]Hier, mein Alter, die Scheine! Meinem bisherigen armen Leben Blumen — und den übrigen lieben Weſen für das, was ich ihnen Dein am Sonnabend abgegangner Brief kam ſchon am Mittwoch5 Richter 20332. In ein Stammbuch. Wer auf jede Feder acht’t, nie das Bette fertig macht. Dieſe Zeilen mögen Sie erinnern Baireut d. 1 Oct. 1817. an Ihren 25Dr. Jean Paul Fr. Richter 333. An Emanuel. [Bayreuth, 10. Okt. 1817]Hier, mein Alter, die Scheine! Meinem bisherigen armen Leben <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <p><pb facs="#f0157" n="150"/> Blumen — und den übrigen lieben Weſen für das, was ich ihnen<lb/> unter dem Tanze geſtohlen. Du kannſt ſogar dieſes Brief-Winkel-<lb/> chen für die Freundlichen herausſchneiden, wenn du Freude damit zu<lb/> machen glaubſt.</p><lb/> <p>Dein am Sonnabend abgegangner Brief kam ſchon am Mittwoch<lb n="5"/> an. — Dem vortrefflichen <hi rendition="#aq">Dittmar</hi> ſage, daß ich die zweite Büſte<lb/> an ihn abzugehen hindere, weil ich ſein eignes Abreiſen fürchte und<lb/> daß ich alſo auf ſeine nähern Worte warten laſſe. — Bemerke, jeder<lb/> Gedankenſtrich bedeutet in meinen Briefen einen Gedanken-Abſprung.<lb/> — Vor den Paulus halte ihr monatliches Schweigen bei ein Paar<lb n="10"/> Beſuchen zuſammen mit deinem Fortſchreiben bei deinen Dekanaten,<lb/> Profeſſuren, Überſetzungen und 32 Kompaßbriefſchreibereien und<lb/> ſage Sophien, es habe mir nicht ſonderlich wol gethan, ſondern<lb/> vielmehr weh. Dem dienſtfreundlichen Wilhelm bringe einen Gruß,<lb/> den ich neulich vergeſſen. — Meine Dioſkuren-Herzen, <hi rendition="#aq">Otto</hi> und<lb n="15"/> <hi rendition="#aq">Emanuel,</hi> lieben dich unendlich voraus, ſo wie meine <hi rendition="#aq">Caroline,</hi><lb/> deren Handſchrift ſogar deiner ähnlicht. — <hi rendition="#aq">Stuttgart</hi> hol’ ich im<lb/> künftigen Frühling gewis ein, oder mich der Tod. — Und ſo lebe<lb/> denn wol, du ächter biederer Menſch!</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#right">Richter</hi> </salute> <lb n="20"/> </closer> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>332. In <hi rendition="#g">ein Stammbuch</hi>.</head><lb/> <p>Wer auf jede Feder acht’t, nie das Bette fertig macht.</p><lb/> <p> <hi rendition="#et">Dieſe Zeilen mögen Sie erinnern</hi> </p><lb/> <closer> <dateline> <hi rendition="#left"><hi rendition="#aq">Baireut d. 1 Oct.</hi> 1817.</hi> </dateline><lb/> <salute> <hi rendition="#right">an Ihren<lb/><hi rendition="#aq">Dr.</hi> Jean Paul Fr. Richter</hi> </salute> <lb n="25"/> </closer> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>333. An <hi rendition="#g">Emanuel</hi>.</head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 10. Okt. 1817]</hi> </dateline><lb/> <p>Hier, mein Alter, die Scheine! Meinem bisherigen armen Leben<lb/> von Dukaten helfen die Thaler recht ſchön ab. — Könnten Sie doch<lb/> [den] trefflichen General Krauſeneck ſehen! Leider wieder glückliche<lb n="30"/> Reiſe!</p> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [150/0157]
Blumen — und den übrigen lieben Weſen für das, was ich ihnen
unter dem Tanze geſtohlen. Du kannſt ſogar dieſes Brief-Winkel-
chen für die Freundlichen herausſchneiden, wenn du Freude damit zu
machen glaubſt.
Dein am Sonnabend abgegangner Brief kam ſchon am Mittwoch 5
an. — Dem vortrefflichen Dittmar ſage, daß ich die zweite Büſte
an ihn abzugehen hindere, weil ich ſein eignes Abreiſen fürchte und
daß ich alſo auf ſeine nähern Worte warten laſſe. — Bemerke, jeder
Gedankenſtrich bedeutet in meinen Briefen einen Gedanken-Abſprung.
— Vor den Paulus halte ihr monatliches Schweigen bei ein Paar 10
Beſuchen zuſammen mit deinem Fortſchreiben bei deinen Dekanaten,
Profeſſuren, Überſetzungen und 32 Kompaßbriefſchreibereien und
ſage Sophien, es habe mir nicht ſonderlich wol gethan, ſondern
vielmehr weh. Dem dienſtfreundlichen Wilhelm bringe einen Gruß,
den ich neulich vergeſſen. — Meine Dioſkuren-Herzen, Otto und 15
Emanuel, lieben dich unendlich voraus, ſo wie meine Caroline,
deren Handſchrift ſogar deiner ähnlicht. — Stuttgart hol’ ich im
künftigen Frühling gewis ein, oder mich der Tod. — Und ſo lebe
denn wol, du ächter biederer Menſch!
Richter 20
332. In ein Stammbuch.
Wer auf jede Feder acht’t, nie das Bette fertig macht.
Dieſe Zeilen mögen Sie erinnern
Baireut d. 1 Oct. 1817.
an Ihren
Dr. Jean Paul Fr. Richter 25
333. An Emanuel.
[Bayreuth, 10. Okt. 1817]
Hier, mein Alter, die Scheine! Meinem bisherigen armen Leben
von Dukaten helfen die Thaler recht ſchön ab. — Könnten Sie doch
[den] trefflichen General Krauſeneck ſehen! Leider wieder glückliche 30
Reiſe!
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(2016-11-22T15:19:52Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:19:52Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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