Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 7. Berlin, 1954.334. An Präsident Jacobi in Mainz. [Kopie][Bayreuth, 13. Okt. 1817]Meine Geschäfte können mein Schweigen nicht ganz entschuldigen. 335. Ins Stammbuch der Präsidentin Jacobi. [Kopie][Bayreuth, 13. Okt. 1817]Ein Herz, das innig und edel liebt, läßt Gott nie verarmen. Wer J. P. 336. Ins Stammbuch des Präsidenten Jacobi. [Kopie][Bayreuth, 13. Okt. 1817]Der rechte Mann gibt wie Vesuv alles, Feuer und Schnee; Lava Kräftiger Jacobi, erkennst du in diesem Bilde den Sohn deines Vaters? -- 337. An Hofrat Jung in Mainz.30 [Kopie][Bayreuth, 13. Okt. 1817]Zum Briefe meiner Frau schreibe [ich] Ihnen nur ein Nach- 334. An Präſident Jacobi in Mainz. [Kopie][Bayreuth, 13. Okt. 1817]Meine Geſchäfte können mein Schweigen nicht ganz entſchuldigen. 335. Ins Stammbuch der Präſidentin Jacobi. [Kopie][Bayreuth, 13. Okt. 1817]Ein Herz, das innig und edel liebt, läßt Gott nie verarmen. Wer J. P. 336. Ins Stammbuch des Präſidenten Jacobi. [Kopie][Bayreuth, 13. Okt. 1817]Der rechte Mann gibt wie Veſuv alles, Feuer und Schnee; Lava Kräftiger Jacobi, erkennſt du in dieſem Bilde den Sohn deines Vaters? — 337. An Hofrat Jung in Mainz.30 [Kopie][Bayreuth, 13. Okt. 1817]Zum Briefe meiner Frau ſchreibe [ich] Ihnen nur ein Nach- <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0158" n="151"/> <div type="letter" n="1"> <head>334. An <hi rendition="#g">Präſident Jacobi in Mainz</hi>.</head><lb/> <note type="editorial">[Kopie]</note> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 13. Okt. 1817]</hi> </dateline><lb/> <p>Meine Geſchäfte können mein Schweigen nicht ganz entſchuldigen.<lb/> Aber Schreiben wird ſchwer, wenn es der dürftige Erſatz oder Nach-<lb/> hall ſo lebendiger Stunden ſein ſoll, als ich bei Ihnen zu Waſſer<lb n="5"/> und zu Land durchlebt. Sie ziehen und ziehen an mir, bis ſie mich<lb/> endlich wieder zu dem ſo liebenden und geliebten Ehepaar werden<lb/> hingezogen haben — und darauf bis nach Bingen zu und zuletzt nach<lb/> Koblenz hin. Hier folgen die Stammbuchblätter, auf denen ich nur<lb/> ſchwach ein Paar Tropfen meines übervollen Herzens ausdrücken<lb n="10"/> konnte. Möge mir der Himmel das Glück Ihres Wiederſehens<lb/> gönnen, um Ihnen recht warm für das Glück des erſten Sehens zu<lb/> danken. Es gehe Ihnen beiden wol! das heißt, Gott erhalte Sie<lb/> lange neben und für einander!<lb n="15"/> </p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>335. Ins <hi rendition="#g">Stammbuch der Präſidentin Jacobi</hi>.</head><lb/> <note type="editorial">[Kopie]</note> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 13. Okt. 1817]</hi> </dateline><lb/> <p>Ein Herz, das innig und edel liebt, läßt Gott nie verarmen. Wer<lb/> hat mehr verloren und wer hat mehr gewonnen als die<lb/><hi rendition="#et">für welche in warmer Erinnerung<lb/> frommer Stunden dieſes ſchreibt</hi><lb n="20"/> </p> <closer> <salute> <hi rendition="#right"> <hi rendition="#aq">J. P.</hi> </hi> </salute> </closer> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>336. Ins <hi rendition="#g">Stammbuch des Präſidenten Jacobi</hi>.</head><lb/> <note type="editorial">[Kopie]</note> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 13. Okt. 1817]</hi> </dateline><lb/> <p>Der rechte Mann gibt wie Veſuv alles, Feuer und Schnee; Lava<lb/> des Zorns und Thränenchriſtiwein der Liebe; Fruchtb[arkeit?]<lb n="25"/> und Aſche; und einen weiten Himmel zur Ausſicht, und wenn die<lb/> Erde bebt, kann er ſtill bleiben und ausruhen.</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#right">Kräftiger <hi rendition="#aq">Jacobi,</hi> erkennſt du in<lb/> dieſem Bilde den Sohn deines Vaters? —</hi> </salute> </closer> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>337. An <hi rendition="#g">Hofrat Jung in Mainz</hi>.<lb n="30"/> </head> <note type="editorial">[Kopie]</note> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 13. Okt. 1817]</hi> </dateline><lb/> <p>Zum Briefe meiner Frau ſchreibe [ich] Ihnen nur ein Nach-<lb/> briefchen, wiewol eigentlich alle Schreiberei nur Poſtſkriptſchreiberei<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [151/0158]
334. An Präſident Jacobi in Mainz.
[Bayreuth, 13. Okt. 1817]
Meine Geſchäfte können mein Schweigen nicht ganz entſchuldigen.
Aber Schreiben wird ſchwer, wenn es der dürftige Erſatz oder Nach-
hall ſo lebendiger Stunden ſein ſoll, als ich bei Ihnen zu Waſſer 5
und zu Land durchlebt. Sie ziehen und ziehen an mir, bis ſie mich
endlich wieder zu dem ſo liebenden und geliebten Ehepaar werden
hingezogen haben — und darauf bis nach Bingen zu und zuletzt nach
Koblenz hin. Hier folgen die Stammbuchblätter, auf denen ich nur
ſchwach ein Paar Tropfen meines übervollen Herzens ausdrücken 10
konnte. Möge mir der Himmel das Glück Ihres Wiederſehens
gönnen, um Ihnen recht warm für das Glück des erſten Sehens zu
danken. Es gehe Ihnen beiden wol! das heißt, Gott erhalte Sie
lange neben und für einander! 15
335. Ins Stammbuch der Präſidentin Jacobi.
[Bayreuth, 13. Okt. 1817]
Ein Herz, das innig und edel liebt, läßt Gott nie verarmen. Wer
hat mehr verloren und wer hat mehr gewonnen als die
für welche in warmer Erinnerung
frommer Stunden dieſes ſchreibt 20
J. P.
336. Ins Stammbuch des Präſidenten Jacobi.
[Bayreuth, 13. Okt. 1817]
Der rechte Mann gibt wie Veſuv alles, Feuer und Schnee; Lava
des Zorns und Thränenchriſtiwein der Liebe; Fruchtb[arkeit?] 25
und Aſche; und einen weiten Himmel zur Ausſicht, und wenn die
Erde bebt, kann er ſtill bleiben und ausruhen.
Kräftiger Jacobi, erkennſt du in
dieſem Bilde den Sohn deines Vaters? —
337. An Hofrat Jung in Mainz. 30
[Bayreuth, 13. Okt. 1817]
Zum Briefe meiner Frau ſchreibe [ich] Ihnen nur ein Nach-
briefchen, wiewol eigentlich alle Schreiberei nur Poſtſkriptſchreiberei
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(2016-11-22T15:19:52Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:19:52Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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