Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 7. Berlin, 1954.353. An Emanuel. [Bayreuth, 25. Nov. 1817]Guten Abend, lieber Emanuel! In so fern Sie meine Stimme Eilen Sie aber nicht. Was schadet es, wenn das Kind eine10 533a. An Flora Osmund in Bayreuth. [Bayreuth, November 1817?]Guten Morgen, gute Flora! Ein kleineres Geschenk ist Ihnen 354. An Emanuel. [Bayreuth, 30. Nov. 1817]Guten Morgen, mein Alter! Eben wollt ich an Voß schreiben,20 355. An Staatsrat J. G. Langermann in Berlin. [Kopie][Bayreuth, 1. Dez. 1817]Unvergeßlicher Vergeßlicher! Da von Ihnen keine Antwort zu25 353. An Emanuel. [Bayreuth, 25. Nov. 1817]Guten Abend, lieber Emanuel! In ſo fern Sie meine Stimme Eilen Sie aber nicht. Was ſchadet es, wenn das Kind eine10 533a. An Flora Osmund in Bayreuth. [Bayreuth, November 1817?]Guten Morgen, gute Flora! Ein kleineres Geſchenk iſt Ihnen 354. An Emanuel. [Bayreuth, 30. Nov. 1817]Guten Morgen, mein Alter! Eben wollt ich an Voß ſchreiben,20 355. An Staatsrat J. G. Langermann in Berlin. [Kopie][Bayreuth, 1. Dez. 1817]Unvergeßlicher Vergeßlicher! Da von Ihnen keine Antwort zu25 <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0167" n="160"/> <div type="letter" n="1"> <head>353. An <hi rendition="#g">Emanuel</hi>.</head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 25. Nov. 1817]</hi> </dateline><lb/> <p>Guten Abend, lieber <hi rendition="#aq">Emanuel!</hi> In ſo fern Sie meine Stimme<lb/> wollen: ſo iſt ſie dieſe: nehmen Sie eine Amme, wenn Sie eine<lb/><hi rendition="#g">phyſiſch</hi> reine und überhaupt unſchwächliche finden, wenigſtens<lb n="5"/> auf ¼ Jahr. Verdaulicher bleibt dem Kinde <hi rendition="#g">Menſchenm</hi>ilch.<lb/> Erſetzen läßt ſich alles, jede Nahrung, wie auch meine zwei erſten<lb/> Kinder beweiſen; aber Kaffee-Surrogat iſt doch kein Kaffee. Gute<lb/> Nacht an Sie beide!</p><lb/> <p>Eilen Sie aber nicht. Was ſchadet es, wenn das Kind eine<lb n="10"/> Woche lang unter Ihrem Suchen der beſten Milch, ohne dieſe lebt?</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>533<hi rendition="#aq">a.</hi> An <hi rendition="#g">Flora Osmund in Bayreuth</hi>.</head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, November 1817?]</hi> </dateline><lb/> <p>Guten Morgen, gute Flora! Ein kleineres Geſchenk iſt Ihnen<lb/> wol in Ihrem ganzen Leben nicht gemacht worden als dieſes Büch-<lb n="15"/> lein iſt; und doch können Sie daraus ein ſehr großes für Ihre Ge-<lb/> liebten machen, wenn Sie das Büchlein glaubig leſen.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>354. An <hi rendition="#g">Emanuel</hi>.</head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 30. Nov. 1817]</hi> </dateline><lb/> <p>Guten Morgen, mein Alter! Eben wollt ich an <hi rendition="#aq">Voß</hi> ſchreiben,<lb n="20"/> als ſein Brief ankam, den Sie Nachmittags ſogleich nach mir<lb/> leſen ſollen. Wie iſt <hi rendition="#aq">Cotta’s</hi> Pfötchen zu leſen?</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>355. An <hi rendition="#g">Staatsrat J. G. Langermann in Berlin</hi>.</head><lb/> <note type="editorial">[Kopie]</note> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 1. Dez. 1817]</hi> </dateline><lb/> <p>Unvergeßlicher Vergeßlicher! Da von Ihnen keine Antwort zu<lb n="25"/> erhalten iſt als vielleicht eine mediziniſche: ſo ſuch’ ich durch einen<lb/> geſunden Krankenbericht eine abzugewinnen. Aber dann werden<lb/> Sie mir ſchon mehr ſagen. Ich habe wol eine Vorſtellung von Ihrer<lb/> innern Thätigkeit, aber nicht von Ihrer jetzigen äußern oder von<lb/> den Erdlag[en] umher, die Ihre magnetiſche Axe überdecken oder<lb n="30"/> gar rücken. Ich bin weit mehr von Ihnen geſchieden als Sie von<lb/> mir, da meine Gegenwart faſt noch die alte Vergangenheit iſt ...<lb/> Übrigens wird <hi rendition="#aq">Baireut</hi> halbjährlich um einen guten Kopf kürzer<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [160/0167]
353. An Emanuel.
[Bayreuth, 25. Nov. 1817]
Guten Abend, lieber Emanuel! In ſo fern Sie meine Stimme
wollen: ſo iſt ſie dieſe: nehmen Sie eine Amme, wenn Sie eine
phyſiſch reine und überhaupt unſchwächliche finden, wenigſtens 5
auf ¼ Jahr. Verdaulicher bleibt dem Kinde Menſchenmilch.
Erſetzen läßt ſich alles, jede Nahrung, wie auch meine zwei erſten
Kinder beweiſen; aber Kaffee-Surrogat iſt doch kein Kaffee. Gute
Nacht an Sie beide!
Eilen Sie aber nicht. Was ſchadet es, wenn das Kind eine 10
Woche lang unter Ihrem Suchen der beſten Milch, ohne dieſe lebt?
533a. An Flora Osmund in Bayreuth.
[Bayreuth, November 1817?]
Guten Morgen, gute Flora! Ein kleineres Geſchenk iſt Ihnen
wol in Ihrem ganzen Leben nicht gemacht worden als dieſes Büch- 15
lein iſt; und doch können Sie daraus ein ſehr großes für Ihre Ge-
liebten machen, wenn Sie das Büchlein glaubig leſen.
354. An Emanuel.
[Bayreuth, 30. Nov. 1817]
Guten Morgen, mein Alter! Eben wollt ich an Voß ſchreiben, 20
als ſein Brief ankam, den Sie Nachmittags ſogleich nach mir
leſen ſollen. Wie iſt Cotta’s Pfötchen zu leſen?
355. An Staatsrat J. G. Langermann in Berlin.
[Bayreuth, 1. Dez. 1817]
Unvergeßlicher Vergeßlicher! Da von Ihnen keine Antwort zu 25
erhalten iſt als vielleicht eine mediziniſche: ſo ſuch’ ich durch einen
geſunden Krankenbericht eine abzugewinnen. Aber dann werden
Sie mir ſchon mehr ſagen. Ich habe wol eine Vorſtellung von Ihrer
innern Thätigkeit, aber nicht von Ihrer jetzigen äußern oder von
den Erdlag[en] umher, die Ihre magnetiſche Axe überdecken oder 30
gar rücken. Ich bin weit mehr von Ihnen geſchieden als Sie von
mir, da meine Gegenwart faſt noch die alte Vergangenheit iſt ...
Übrigens wird Baireut halbjährlich um einen guten Kopf kürzer
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:19:52Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:19:52Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |