Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 7. Berlin, 1954.Erziehung der Kinder, das Sie jetzo noch mehr interessieren muß. 351. An Cotta. Baireut d. 14. Nov. 18175Mein guter Cotta, warum muß ich Sie so plagen und Ihr Feder- Dreiviertel meines Aufsatzes für 1818 sind ins Reine vollendet.20 Niemand kann Ihnen wärmere Wünsche ins Land der Schönheit, Ihr Jean Paul Fr. Richter Koehler hat beide Posten, 98 fl. und 114 fl., ordentlich übersandt. 352. An Emanuel. [Bayreuth, 23. Nov. 1817]30Guten Morgen, mein Guter! Den 7ten Nov. Freitags gab ich Erziehung der Kinder, das Sie jetzo noch mehr intereſſieren muß. 351. An Cotta. Baireut d. 14. Nov. 18175Mein guter Cotta, warum muß ich Sie ſo plagen und Ihr Feder- Dreiviertel meines Aufſatzes für 1818 ſind ins Reine vollendet.20 Niemand kann Ihnen wärmere Wünſche ins Land der Schönheit, Ihr Jean Paul Fr. Richter Koehler hat beide Poſten, 98 fl. und 114 fl., ordentlich überſandt. 352. An Emanuel. [Bayreuth, 23. Nov. 1817]30Guten Morgen, mein Guter! Den 7ten Nov. 〈Freitags〉 gab ich <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <p><pb facs="#f0166" n="159"/> Erziehung der Kinder, das Sie jetzo noch mehr intereſſieren muß.<lb/> Gute [Nacht] für 3 Herzen!</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>351. An <hi rendition="#g">Cotta</hi>.</head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">Baireut</hi> d. 14. Nov. 1817</hi> </dateline> <lb n="5"/> <p>Mein guter Cotta, warum muß ich Sie ſo plagen und Ihr Feder-<lb/><hi rendition="#aq">perpetuum mobile</hi> noch ſtärker beſchleunigen? — Doch Ihre Güte<lb/> und Geduld, womit Sie jede Einwendung beantworten, wird meinem<lb/> Rechte noch einen letzten Epilog verzeihen. Mit dem Neujahr-<lb/> aufſatze des Morgenblattes für 1816 (die <hi rendition="#g">Geſichter des Ja-<lb/> nus</hi>) ſind wir jetzo auf das Reine. Noch aber fehlen die beiden<lb n="10"/> andern <hi rendition="#g">deſſelben</hi> Jahrs, und der für <hi rendition="#g">dieſes</hi>. Auf der Seite<lb/> gegen über hab’ ich mit größter Genauigkeit und im Nothfalle lieber<lb/> mit einem <hi rendition="#aq">Minus</hi> die Spalten der reſtierenden Aufſätze aufgezeichnet.<lb/> Die Spalten der Titelblätter, wo Titel und Motto ſo viel Raum<lb/> einnehmen, hab’ ich aus Unkenntnis ihrer Be〈Ab〉rechnung be-<lb n="15"/> ſonders aufgeführt, wie Sie hier mit Ihrem rechten Auge längſt<lb/> geſehen haben. Ihre Abweſenheit und Vortheile der Ausgleichung<lb/> laſſen mich wünſchen, daß wir aus dieſem Jahre mit völlig abge-<lb/> thaner Abrechnung in ein neues übergehen.</p><lb/> <p>Dreiviertel meines Aufſatzes für 1818 ſind ins Reine vollendet.<lb n="20"/> </p> <p>Niemand kann Ihnen wärmere Wünſche ins Land der Schönheit,<lb/> in welchem Sie die Länder der Arbeit verſchmerzen wollen, nach-<lb/> ſchicken als ich! Es geh’ Ihnen wol; nur kommen Sie auch bald<lb/> wieder zurück!<lb n="25"/> </p> <closer> <salute> <hi rendition="#right">Ihr<lb/> Jean Paul Fr. Richter</hi> </salute> </closer><lb/> <postscript> <p><hi rendition="#aq">Koehler</hi> hat beide Poſten, 98 fl. und 114 fl., ordentlich überſandt.</p> </postscript> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>352. An <hi rendition="#g">Emanuel</hi>.</head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 23. Nov. 1817]</hi> </dateline> <lb n="30"/> <p>Guten Morgen, mein Guter! Den 7<hi rendition="#sup">ten</hi> Nov. 〈Freitags〉 gab ich<lb/> auf die fahrende Nürnberger Poſt um 3 Uhr ein Buch nach <hi rendition="#aq">Heidel-<lb/> berg</hi> mit einem Einſchluß an <hi rendition="#aq">Voß.</hi> Den 19<hi rendition="#sup">ten</hi> hatt’ er ihn noch nicht.<lb/> Beruhigen Sie mich durch Belehrung. — Nachmittags ſollen Sie<lb/> ſeinen herrlichen, von mir erſt überflognen Brief erhalten.</p> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [159/0166]
Erziehung der Kinder, das Sie jetzo noch mehr intereſſieren muß.
Gute [Nacht] für 3 Herzen!
351. An Cotta.
Baireut d. 14. Nov. 1817 5
Mein guter Cotta, warum muß ich Sie ſo plagen und Ihr Feder-
perpetuum mobile noch ſtärker beſchleunigen? — Doch Ihre Güte
und Geduld, womit Sie jede Einwendung beantworten, wird meinem
Rechte noch einen letzten Epilog verzeihen. Mit dem Neujahr-
aufſatze des Morgenblattes für 1816 (die Geſichter des Ja-
nus) ſind wir jetzo auf das Reine. Noch aber fehlen die beiden 10
andern deſſelben Jahrs, und der für dieſes. Auf der Seite
gegen über hab’ ich mit größter Genauigkeit und im Nothfalle lieber
mit einem Minus die Spalten der reſtierenden Aufſätze aufgezeichnet.
Die Spalten der Titelblätter, wo Titel und Motto ſo viel Raum
einnehmen, hab’ ich aus Unkenntnis ihrer Be〈Ab〉rechnung be- 15
ſonders aufgeführt, wie Sie hier mit Ihrem rechten Auge längſt
geſehen haben. Ihre Abweſenheit und Vortheile der Ausgleichung
laſſen mich wünſchen, daß wir aus dieſem Jahre mit völlig abge-
thaner Abrechnung in ein neues übergehen.
Dreiviertel meines Aufſatzes für 1818 ſind ins Reine vollendet. 20
Niemand kann Ihnen wärmere Wünſche ins Land der Schönheit,
in welchem Sie die Länder der Arbeit verſchmerzen wollen, nach-
ſchicken als ich! Es geh’ Ihnen wol; nur kommen Sie auch bald
wieder zurück! 25
Ihr
Jean Paul Fr. Richter
Koehler hat beide Poſten, 98 fl. und 114 fl., ordentlich überſandt.
352. An Emanuel.
[Bayreuth, 23. Nov. 1817] 30
Guten Morgen, mein Guter! Den 7ten Nov. 〈Freitags〉 gab ich
auf die fahrende Nürnberger Poſt um 3 Uhr ein Buch nach Heidel-
berg mit einem Einſchluß an Voß. Den 19ten hatt’ er ihn noch nicht.
Beruhigen Sie mich durch Belehrung. — Nachmittags ſollen Sie
ſeinen herrlichen, von mir erſt überflognen Brief erhalten.
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(2016-11-22T15:19:52Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:19:52Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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