der jetzigen Zeit es abwehe. Aber Feuer kann man in den diploma- tischen Polarzirkeln immer gebrauchen.
Sonach aber hab' ich freilich mein Versprechen, Sie zu sehen, nur zur Hälfte, nämlich blos an Ihrem Freunde erfüllt; denn ich gehe in künftiger Woche nach Hause, wohin ich Sie auch Ihre Antwort5 zu senden bitte. In diesem Jahre hab' ich für die Zukunft den Grundsatz gelernt, nie zwei Städte mehr hinter einander genießen zu wollen.
Mithin werd' ich einmal Stuttgart drei Wochen hinter einander bewohnen und blos dieses und dann anspannen lassen.10
Möge Sie der Himmel mit reichen Erinnerungen aus den reichen Paradiesen Europas heimkommen lassen!
Meine zwei vorigen Perioden reimen sich; aber mir ist es lieb, wenn ich mich auf Sie reime; besonders meine Reisen auf die Ihrigen.15
Der Ihrige Dr. Jean Paul Fr. Richter
436. An Frau Karoline Paulus in Heidelberg.
H[eidelberg] d. 29. Jun. 1818
Verehrte Freundin! Furchtsam dankend send' ich Ihnen den un-20 gefähren Betrag der 6 Flaschen Wein, die Sie für mich mit so gütiger Willigkeit verschrieben. Die leeren Flaschen lass' ich im Gasthofe zum Abholen zurück. Zum mündlichen Besprechen ist dieß kein Gegenstand für uns beide. --
Morgen hab' ich nicht nur die Freude, Sie zu sehen, sondern auch25 den Schmerz, denn es ist die letzte. Meinen innigsten Morgengruß an Sie und den Klaviervirtuosen und an den H. Kirchenrath.
Ihr Dr. Jean Paul Fr. Richter
437. An Otto.30
[Bayreuth, 5. Juli 1818. Sonntag]
Guten Morgen, mein lieber guter Otto! Gestern abends kam ich freudig hier an; was aber der Teufel, dem meine Rechnung einer
der jetzigen Zeit es abwehe. Aber Feuer kann man in den diploma- tiſchen Polarzirkeln immer gebrauchen.
Sonach aber hab’ ich freilich mein Verſprechen, Sie zu ſehen, nur zur Hälfte, nämlich blos an Ihrem Freunde erfüllt; denn ich gehe in künftiger Woche nach Hauſe, wohin ich Sie auch Ihre Antwort5 zu ſenden bitte. In dieſem Jahre hab’ ich für die Zukunft den Grundſatz gelernt, nie zwei Städte mehr hinter einander genießen zu wollen.
Mithin werd’ ich einmal Stuttgart drei Wochen hinter einander bewohnen und blos dieſes und dann anſpannen laſſen.10
Möge Sie der Himmel mit reichen Erinnerungen aus den reichen Paradieſen Europas heimkommen laſſen!
Meine zwei vorigen Perioden reimen ſich; aber mir iſt es lieb, wenn ich mich auf Sie reime; beſonders meine Reiſen auf die Ihrigen.15
Der Ihrige Dr. Jean Paul Fr. Richter
436. An Frau Karoline Paulus in Heidelberg.
H[eidelberg] d. 29. Jun. 1818
Verehrte Freundin! Furchtſam dankend ſend’ ich Ihnen den un-20 gefähren Betrag der 6 Flaſchen Wein, die Sie für mich mit ſo gütiger Willigkeit verſchrieben. Die leeren Flaſchen laſſ’ ich im Gaſthofe zum Abholen zurück. Zum mündlichen Beſprechen iſt dieß kein Gegenſtand für uns beide. —
Morgen hab’ ich nicht nur die Freude, Sie zu ſehen, ſondern auch25 den Schmerz, denn es iſt die letzte. Meinen innigſten Morgengruß an Sie und den Klaviervirtuoſen und an den H. Kirchenrath.
Ihr Dr. Jean Paul Fr. Richter
437. An Otto.30
[Bayreuth, 5. Juli 1818. Sonntag]
Guten Morgen, mein lieber guter Otto! Geſtern abends kam ich freudig hier an; was aber der Teufel, dem meine Rechnung einer
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Sonach aber hab’ ich freilich mein Verſprechen, Sie zu ſehen, nur
zur Hälfte, nämlich blos an Ihrem Freunde erfüllt; denn ich gehe
in künftiger Woche nach Hauſe, wohin ich Sie auch Ihre Antwort 5
zu ſenden bitte. In dieſem Jahre hab’ ich für die Zukunft den
Grundſatz gelernt, nie zwei Städte mehr hinter einander genießen
zu wollen.
Mithin werd’ ich einmal Stuttgart drei Wochen hinter einander
bewohnen und blos dieſes und dann anſpannen laſſen. 10
Möge Sie der Himmel mit reichen Erinnerungen aus den reichen
Paradieſen Europas heimkommen laſſen!
Meine zwei vorigen Perioden reimen ſich; aber mir iſt es lieb,
wenn ich mich auf Sie reime; beſonders meine Reiſen auf die
Ihrigen. 15
Der Ihrige
Dr. Jean Paul Fr. Richter
436. An Frau Karoline Paulus in Heidelberg.
H[eidelberg] d. 29. Jun. 1818
Verehrte Freundin! Furchtſam dankend ſend’ ich Ihnen den un- 20
gefähren Betrag der 6 Flaſchen Wein, die Sie für mich mit ſo
gütiger Willigkeit verſchrieben. Die leeren Flaſchen laſſ’ ich im
Gaſthofe zum Abholen zurück. Zum mündlichen Beſprechen iſt dieß
kein Gegenſtand für uns beide. —
Morgen hab’ ich nicht nur die Freude, Sie zu ſehen, ſondern auch 25
den Schmerz, denn es iſt die letzte. Meinen innigſten Morgengruß
an Sie und den Klaviervirtuoſen und an den H. Kirchenrath.
Ihr
Dr. Jean Paul Fr. Richter
437. An Otto. 30
[Bayreuth, 5. Juli 1818. Sonntag]
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ich freudig hier an; was aber der Teufel, dem meine Rechnung einer
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
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Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:19:52Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:19:52Z)
Weitere Informationen:
Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).
Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 7. Berlin, 1954, S. 216. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe07_1954/223>, abgerufen am 16.07.2024.
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