Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 7. Berlin, 1954.446. An Friedrich Heinrich Jacobi in München. [Kopie][Bayreuth, 30. Juli 1818]Meine Seele ist so sehr in deine philosophische eingewurzelt, daß 447. An Major von Egloffstein in Rollenberg. [Kopie][Bayreuth, 31. Juli 1818]Ihr Britte, der sich besser als andere Engländer erinnert, daß wir 448. An Otto.10 [Bayreuth, Ende Juli oder Anfang Aug. 1818]Guten Abend, Alter! Du mußt mir doch das Nicht-Schweigen 449. An Heinrich Voß in Heidelberg. Baireut d. 31. Jul. 1818Mein guter Heinrich! Ich will doch wenigstens einen Schreib-20 Deinen Shakespeare kann ich Vorrede und Noten wegen gar nicht 446. An Friedrich Heinrich Jacobi in München. [Kopie][Bayreuth, 30. Juli 1818]Meine Seele iſt ſo ſehr in deine philoſophiſche eingewurzelt, daß 447. An Major von Egloffſtein in Rollenberg. [Kopie][Bayreuth, 31. Juli 1818]Ihr Britte, der ſich beſſer als andere Engländer erinnert, daß wir 448. An Otto.10 [Bayreuth, Ende Juli oder Anfang Aug. 1818]Guten Abend, Alter! Du mußt mir doch das Nicht-Schweigen 449. An Heinrich Voß in Heidelberg. Baireut d. 31. Jul. 1818Mein guter Heinrich! Ich will doch wenigſtens einen Schreib-20 Deinen Shakeſpeare kann ich Vorrede und Noten wegen gar nicht <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0229" n="222"/> <div type="letter" n="1"> <head>446. An <hi rendition="#g">Friedrich Heinrich Jacobi in München.</hi></head><lb/> <note type="editorial">[Kopie]</note> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 30. Juli 1818]</hi> </dateline><lb/> <p>Meine Seele iſt ſo ſehr in deine philoſophiſche eingewurzelt, daß<lb/> der Wind eigner und fremder Meinungen ſie nur beugen, nicht<lb/> auswurzeln kann.<lb n="5"/> </p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>447. An <hi rendition="#g">Major von Egloffſtein in Rollenberg.</hi></head><lb/> <note type="editorial">[Kopie]</note> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 31. Juli 1818]</hi> </dateline><lb/> <p>Ihr Britte, der ſich beſſer als andere Engländer erinnert, daß wir<lb/> und ſie nicht zwar Wand- und Thürnachbarn, aber Blutverwandte ſind.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>448. An <hi rendition="#g">Otto.</hi><lb n="10"/> </head> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, Ende Juli oder Anfang Aug. 1818]</hi> </dateline><lb/> <p>Guten Abend, Alter! Du mußt mir doch das Nicht-Schweigen<lb/> verſtatten. Ich erwarte, da ich den 17<hi rendition="#sup">ten</hi> Jul. an <hi rendition="#aq">Reimer</hi> geſchrieben,<lb/> jeden Poſttag die 1000 fl., die er mir noch ſchuldet; und dann könnt’<lb/> ich dir leicht die 150 fl. geben. Bedarfſt du aber für dich ſelber,<lb n="15"/> nicht für einen andern Geld: ſo könnt’ ichs <hi rendition="#g">vorher</hi> etwa zu 50 fl.<lb/> treiben. Schlafe wol!</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <div n="2"> <head>449. An <hi rendition="#g">Heinrich Voß in Heidelberg.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">Baireut</hi> d. 31. Jul. 1818</hi> </dateline><lb/> <p>Mein guter Heinrich! Ich will doch wenigſtens einen Schreib-<lb n="20"/> anfang machen. Deine <hi rendition="#g">zwei</hi> Briefe hab’ ich erhalten. Meinen —<lb/> ſammt einem an <hi rendition="#aq">Schelver</hi> und einem <hi rendition="#aq">Emma’s</hi> Briefchen — wirſt<lb/> du auch bekommen haben. Ich genieße <hi rendition="#aq">Heidelberg</hi> weit mehr auf<lb/> deinem Briefpapier als auf ſeinem Stadtpflaſter. — Über die<lb/> Sphärenmuſik kann ich dir nur aus dem Gedächtnis — weil mir die<lb n="25"/> Stellen darüber in meinen Exzerpten nicht in die Hände fallen wollen<lb/> — das was du auch ſelber weißt ſagen, daß man früher die Kreiſe,<lb/> welche durch die Geſtirne um die Erde beſchrieben werden, für wol-<lb/> tönend gehalten, und daß man nur aus ihrer Unaufhörlichkeit unſer<lb/> taubes Ohr dagegen hergeleitet, und daß man ſpäter, als man den<lb n="30"/> Geſtirnen Geiſter gegeben, dieſen die Wollaute zugeſchrieben. —</p><lb/> <p>Deinen Shakeſpeare kann ich Vorrede und Noten wegen gar nicht<lb/> erwarten und ſelber die beſte Überſetzung ſteht mir dagegen zurück.<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [222/0229]
446. An Friedrich Heinrich Jacobi in München.
[Bayreuth, 30. Juli 1818]
Meine Seele iſt ſo ſehr in deine philoſophiſche eingewurzelt, daß
der Wind eigner und fremder Meinungen ſie nur beugen, nicht
auswurzeln kann. 5
447. An Major von Egloffſtein in Rollenberg.
[Bayreuth, 31. Juli 1818]
Ihr Britte, der ſich beſſer als andere Engländer erinnert, daß wir
und ſie nicht zwar Wand- und Thürnachbarn, aber Blutverwandte ſind.
448. An Otto. 10
[Bayreuth, Ende Juli oder Anfang Aug. 1818]
Guten Abend, Alter! Du mußt mir doch das Nicht-Schweigen
verſtatten. Ich erwarte, da ich den 17ten Jul. an Reimer geſchrieben,
jeden Poſttag die 1000 fl., die er mir noch ſchuldet; und dann könnt’
ich dir leicht die 150 fl. geben. Bedarfſt du aber für dich ſelber, 15
nicht für einen andern Geld: ſo könnt’ ichs vorher etwa zu 50 fl.
treiben. Schlafe wol!
449. An Heinrich Voß in Heidelberg.
Baireut d. 31. Jul. 1818
Mein guter Heinrich! Ich will doch wenigſtens einen Schreib- 20
anfang machen. Deine zwei Briefe hab’ ich erhalten. Meinen —
ſammt einem an Schelver und einem Emma’s Briefchen — wirſt
du auch bekommen haben. Ich genieße Heidelberg weit mehr auf
deinem Briefpapier als auf ſeinem Stadtpflaſter. — Über die
Sphärenmuſik kann ich dir nur aus dem Gedächtnis — weil mir die 25
Stellen darüber in meinen Exzerpten nicht in die Hände fallen wollen
— das was du auch ſelber weißt ſagen, daß man früher die Kreiſe,
welche durch die Geſtirne um die Erde beſchrieben werden, für wol-
tönend gehalten, und daß man nur aus ihrer Unaufhörlichkeit unſer
taubes Ohr dagegen hergeleitet, und daß man ſpäter, als man den 30
Geſtirnen Geiſter gegeben, dieſen die Wollaute zugeſchrieben. —
Deinen Shakeſpeare kann ich Vorrede und Noten wegen gar nicht
erwarten und ſelber die beſte Überſetzung ſteht mir dagegen zurück.
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(2016-11-22T15:19:52Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:19:52Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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