Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 7. Berlin, 1954.haben müssen. Ich würde diese Beschleunigung, obwol mit einiger -- Und somit des Kaufmännischen mehr als zu viel! Das neue Ihr Jean Paul Fr. Richter 491. An Emanuel. [Bayreuth, 4. Jan. 1819]10Guten Morgen, mein Emanuel! Lassen Sie sich eine unbedeu- 492. An Heinrich Voß in Heidelberg. Gott sei Dank! den 6ten Briefe erhalten. Baireut d. 4. Jenn. 1819 Länger, mein Heinrich, halt' ich mein quälendes Muthmassen Bei dieser schwankenden Vergangenheit hab' ich ordentlich keine haben müſſen. Ich würde dieſe Beſchleunigung, obwol mit einiger — Und ſomit des Kaufmänniſchen mehr als zu viel! Das neue Ihr Jean Paul Fr. Richter 491. An Emanuel. [Bayreuth, 4. Jan. 1819]10Guten Morgen, mein Emanuel! Laſſen Sie ſich eine unbedeu- 492. An Heinrich Voß in Heidelberg. Gott ſei Dank! den 6ten Briefe erhalten. Baireut d. 4. Jenn. 1819 Länger, mein Heinrich, halt’ ich mein quälendes Muthmaſſen Bei dieſer ſchwankenden Vergangenheit hab’ ich ordentlich keine <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <p><pb facs="#f0253" n="246"/> haben müſſen. Ich würde dieſe Beſchleunigung, obwol mit einiger<lb/> Aufopferung, möglich zu machen wiſſen. — —</p><lb/> <p>— Und ſomit des Kaufmänniſchen mehr als zu viel! Das neue<lb/> Jahr ſoll uns in neuer Eintracht finden; und möge daſſelbe Sie in<lb/> Ihrem ſo weiten Kreiſe von Verdienſten um die gelehrte Welt<lb n="5"/> neben den innern Belohnungen auch die äußern antreffen laſſen!</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#right">Ihr<lb/> Jean Paul Fr. Richter</hi> </salute> </closer> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>491. An <hi rendition="#g">Emanuel.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 4. Jan. 1819]</hi> </dateline> <lb n="10"/> <p>Guten Morgen, mein Emanuel! Laſſen Sie ſich eine unbedeu-<lb/> tende Frage thun. Wie ich jetzo überhaupt auf Briefe vergeblich<lb/> paſſe — z. B. auf Voßiſche ſchon einen Monat lang — ſo bekomm<lb/> ich heute nicht einmal von Frankfurt über die Loosziehung einen.<lb/> Bedeutet etwa Schweigen, daß man durchgefallen?<lb n="15"/> </p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>492. An <hi rendition="#g">Heinrich Voß in Heidelberg.</hi></head><lb/> <p>Gott ſei Dank! den 6<hi rendition="#sup">ten</hi> Briefe erhalten.</p><lb/> <div n="2"> <dateline> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">Baireut</hi> d. 4. Jenn. 1819</hi> </dateline><lb/> <p>Länger, mein Heinrich, halt’ ich mein quälendes Muthmaſſen<lb/> über die Urſachen deines längſten Schweigens nicht aus. Den<lb n="20"/> 17<hi rendition="#sup">ten</hi> Novemb. ſchickte ich dir meine noch unbeantwortete Antwort<lb/> auf deine 3 Briefe. Und lauter traurige Anläſſe deiner geiſtigen<lb/> Unſichtbarkeit kann ich mir nur gedenken zum Erklären, worunter<lb/> Geſchäft-Überhäufungen immer noch die beſſern wären. Gott ver-<lb/> hüte, daß dich ein Krankenlager feſſelt, oder daß die Deinigen auf<lb n="25"/> einem leiden. Ich bitte dich daher innigſt, laſſe mir wenigſtens<lb/> durch eine unſerer Freundinnen z. B. Sophie Dapping, ſchreiben,<lb/> damit doch nur Ein Sternchen aus der Dunkelheit herüber ſchimmere,<lb/> die für mich über <hi rendition="#aq">Heidelberg</hi> liegt. Auch meine Freunde begreifen<lb/> nicht, und ſehnen ſich.<lb n="30"/> </p> <p>Bei dieſer ſchwankenden Vergangenheit hab’ ich ordentlich keine<lb/> Kraft, dir nur von etwas anderem zu ſchreiben als von dir. Ich<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [246/0253]
haben müſſen. Ich würde dieſe Beſchleunigung, obwol mit einiger
Aufopferung, möglich zu machen wiſſen. — —
— Und ſomit des Kaufmänniſchen mehr als zu viel! Das neue
Jahr ſoll uns in neuer Eintracht finden; und möge daſſelbe Sie in
Ihrem ſo weiten Kreiſe von Verdienſten um die gelehrte Welt 5
neben den innern Belohnungen auch die äußern antreffen laſſen!
Ihr
Jean Paul Fr. Richter
491. An Emanuel.
[Bayreuth, 4. Jan. 1819] 10
Guten Morgen, mein Emanuel! Laſſen Sie ſich eine unbedeu-
tende Frage thun. Wie ich jetzo überhaupt auf Briefe vergeblich
paſſe — z. B. auf Voßiſche ſchon einen Monat lang — ſo bekomm
ich heute nicht einmal von Frankfurt über die Loosziehung einen.
Bedeutet etwa Schweigen, daß man durchgefallen? 15
492. An Heinrich Voß in Heidelberg.
Gott ſei Dank! den 6ten Briefe erhalten.
Baireut d. 4. Jenn. 1819
Länger, mein Heinrich, halt’ ich mein quälendes Muthmaſſen
über die Urſachen deines längſten Schweigens nicht aus. Den 20
17ten Novemb. ſchickte ich dir meine noch unbeantwortete Antwort
auf deine 3 Briefe. Und lauter traurige Anläſſe deiner geiſtigen
Unſichtbarkeit kann ich mir nur gedenken zum Erklären, worunter
Geſchäft-Überhäufungen immer noch die beſſern wären. Gott ver-
hüte, daß dich ein Krankenlager feſſelt, oder daß die Deinigen auf 25
einem leiden. Ich bitte dich daher innigſt, laſſe mir wenigſtens
durch eine unſerer Freundinnen z. B. Sophie Dapping, ſchreiben,
damit doch nur Ein Sternchen aus der Dunkelheit herüber ſchimmere,
die für mich über Heidelberg liegt. Auch meine Freunde begreifen
nicht, und ſehnen ſich. 30
Bei dieſer ſchwankenden Vergangenheit hab’ ich ordentlich keine
Kraft, dir nur von etwas anderem zu ſchreiben als von dir. Ich
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:19:52Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:19:52Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |