Aber jetzo schreiben Sie mir voraus, wie zu der Bonapartischen Zensur, unter welcher mehre Morgenblattaufsätze der Blumine er- schienen sind, sich die neueste verhalten wird und wie überhaupt der bisherige Freisinn Ihres Staates den meinigen begleitet oder verzeiht.5
Über die Hauptbedingungen des Verlags der grammatischen Abhandlung sind wir schon mündlich Eins geworden, oder vielmehr nicht Zwei gewesen. Die schon im Morgenblatte abgedruckten, obwol auch vermehrten anlangend, 3 Ld'or für einen [Bogen], -- die übrigen oder die neuen Postskripte, 5 L. für einen -- Heraus-10 gabe zu Ostern 1820 -- 12 Freiexemplare auf Schreibpapier -- Format und Druck wie Levana -- Auflage zu 1500 -- und -- weiter wüßt' ich nichts. Bei der Herbstblumine wiederholen sich alle diese Bedingungen, nur daß für den Bogen, da ihre einzelnen Theile schon bei Ihnen erschienen waren, blos 3 Ldr kommen.15
Sie werden mir eine Gefälligkeit erweisen, wenn Sie mir -- Sie mögen nun die Morgenblätter und den Damenkalender schon be- rechnen oder nicht -- eine Anweisung von 500 fl. auf Frankfurt a/M zu schicken die Güte haben.
Da Sie keine Zeit haben können, mir Ihr Ja auf meine Handels20 Sätze -- besser Handelsätze -- anders als im Allgemeinen, ohne deren Wiederholung, zu schreiben: so send' ich Ihnen hier die Wiederholung auf einem Beiblättchen und Sie brauchen mir es blos mit Ihrem Namen zurück zu schicken.
Der Himmel geleite Sie und Stuttgart und Deutschland durch25 die nächste Zeit unverletzt hindurch. Ich grüße Ihre liebe Gattin und Ihre mir bekannten Bekannten.
Ihr Jean Paul Fr. Richter
*596. An Max Richter in München.30
Baireut d. 19. Nov. 1819
Mein geliebter Max! Dein Brief und dein Leben gaben mir recht viel Freude. Aber deine Ausgabrechnung sende mir nur monatlich, und zwar zusammengezogen, z. B. Summe für 30 Früh- stücke. Auch darbe dir dein bestimmtes Mittagessen von 12 kr.35
Aber jetzo ſchreiben Sie mir voraus, wie zu der Bonapartiſchen Zenſur, unter welcher mehre Morgenblattaufſätze der Blumine er- ſchienen ſind, ſich die neueſte verhalten wird und wie überhaupt der bisherige Freiſinn Ihres Staates den meinigen begleitet oder verzeiht.5
Über die Hauptbedingungen des Verlags der grammatiſchen Abhandlung ſind wir ſchon mündlich Eins geworden, oder vielmehr nicht Zwei geweſen. Die ſchon im Morgenblatte abgedruckten, obwol auch vermehrten anlangend, 3 Ld’or für einen [Bogen], — die übrigen oder die neuen Poſtſkripte, 5 L. für einen — Heraus-10 gabe zu Oſtern 1820 — 12 Freiexemplare auf Schreibpapier — Format und Druck wie Levana — Auflage zu 1500 — und — weiter wüßt’ ich nichts. Bei der Herbſtblumine wiederholen ſich alle dieſe Bedingungen, nur daß für den Bogen, da ihre einzelnen Theile ſchon bei Ihnen erſchienen waren, blos 3 Ldr kommen.15
Sie werden mir eine Gefälligkeit erweiſen, wenn Sie mir — Sie mögen nun die Morgenblätter und den Damenkalender ſchon be- rechnen oder nicht — eine Anweiſung von 500 fl. auf Frankfurt a/M zu ſchicken die Güte haben.
Da Sie keine Zeit haben können, mir Ihr Ja auf meine Handels20 Sätze — beſſer Handelſätze — anders als im Allgemeinen, ohne deren Wiederholung, zu ſchreiben: ſo ſend’ ich Ihnen hier die Wiederholung auf einem Beiblättchen und Sie brauchen mir es blos mit Ihrem Namen zurück zu ſchicken.
Der Himmel geleite Sie und Stuttgart und Deutſchland durch25 die nächſte Zeit unverletzt hindurch. Ich grüße Ihre liebe Gattin und Ihre mir bekannten Bekannten.
Ihr Jean Paul Fr. Richter
*596. An Max Richter in München.30
Baireut d. 19. Nov. 1819
Mein geliebter Max! Dein Brief und dein Leben gaben mir recht viel Freude. Aber deine Ausgabrechnung ſende mir nur monatlich, und zwar zuſammengezogen, z. B. Summe für 30 Früh- ſtücke. Auch darbe dir dein beſtimmtes Mittageſſen von 12 kr.35
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[312/0324]
Aber jetzo ſchreiben Sie mir voraus, wie zu der Bonapartiſchen
Zenſur, unter welcher mehre Morgenblattaufſätze der Blumine er-
ſchienen ſind, ſich die neueſte verhalten wird und wie überhaupt der
bisherige Freiſinn Ihres Staates den meinigen begleitet oder
verzeiht. 5
Über die Hauptbedingungen des Verlags der grammatiſchen
Abhandlung ſind wir ſchon mündlich Eins geworden, oder vielmehr
nicht Zwei geweſen. Die ſchon im Morgenblatte abgedruckten,
obwol auch vermehrten anlangend, 3 Ld’or für einen [Bogen],
— die übrigen oder die neuen Poſtſkripte, 5 L. für einen — Heraus- 10
gabe zu Oſtern 1820 — 12 Freiexemplare auf Schreibpapier —
Format und Druck wie Levana — Auflage zu 1500 — und — weiter
wüßt’ ich nichts. Bei der Herbſtblumine wiederholen ſich alle
dieſe Bedingungen, nur daß für den Bogen, da ihre einzelnen Theile
ſchon bei Ihnen erſchienen waren, blos 3 Ldr kommen. 15
Sie werden mir eine Gefälligkeit erweiſen, wenn Sie mir — Sie
mögen nun die Morgenblätter und den Damenkalender ſchon be-
rechnen oder nicht — eine Anweiſung von 500 fl. auf Frankfurt a/M
zu ſchicken die Güte haben.
Da Sie keine Zeit haben können, mir Ihr Ja auf meine Handels 20
Sätze — beſſer Handelſätze — anders als im Allgemeinen, ohne
deren Wiederholung, zu ſchreiben: ſo ſend’ ich Ihnen hier die
Wiederholung auf einem Beiblättchen und Sie brauchen mir es
blos mit Ihrem Namen zurück zu ſchicken.
Der Himmel geleite Sie und Stuttgart und Deutſchland durch 25
die nächſte Zeit unverletzt hindurch. Ich grüße Ihre liebe Gattin
und Ihre mir bekannten Bekannten.
Ihr
Jean Paul Fr. Richter
*596. An Max Richter in München. 30
Baireut d. 19. Nov. 1819
Mein geliebter Max! Dein Brief und dein Leben gaben mir
recht viel Freude. Aber deine Ausgabrechnung ſende mir nur
monatlich, und zwar zuſammengezogen, z. B. Summe für 30 Früh-
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
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Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:19:52Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:19:52Z)
Weitere Informationen:
Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).
Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 7. Berlin, 1954, S. 312. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe07_1954/324>, abgerufen am 16.07.2024.
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