Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 7. Berlin, 1954.

Bild:
<< vorherige Seite
592. An Otto.

Buchhändler Reimer schrieb mir, daß er schon nach der Messe
die Exemplare meines Hesperus mir durch eine Buchhändlergele-
genheit zugeschickt. Sollten sie etwa bei H. Grau liegen?5

593. An Otto.

Guten Morgen, lieber Otto! Belehre mich wieder! Ich ver-
schrieb den 22ten Sept. von Groote in Frankfurt Wein -- und [nun]
sitzt der Mann ohne mein Wissen in Bremen und schickt. Sage10
mir die Geldsorten, damit ich mich tröste; und verzeihe die Plage.

594. An Otto.

Guten Morgen, lieber Otto! Hier [schicke ich dir,] damit du
Vor-Zensor bist, das erste [Postskript,] wo von 55 bis 61 meine15
preußische Präbenden-Sache vorkommt, welche mir, so ernst ich sie
auch darstellen wollte, doch ins Komische umgeschlagen sein kann. --
Seite 80 steht auch noch etwas vom preußischen Versiegeln, das
ich auf Gefahr des Durchstrichs wage. -- Da das Buch abends
fortgeht: bitt ich dich mittags um die Zurücksendung.20

595. An Cotta.

Die Herzogin von Kurland ist allein daran schuld; bei dieser
verbracht' ich 4 Wochen in Löbichau und diese wurden dem "Dop-
pelwörterbüchelchen"
entzogen, dessen zweiten und größeren25
Theil ich zum ersten male zu gebären hatte. Das zweite Werkchen,
die Herbstblumine, welche schon abgeschrieben daliegt und nur
noch der peinlichen Nachhülfe eines Korrektors des Schriftlichen
bedarf, folgt in wenigen Wochen nach.*)

*) und wahrscheinlich der herkömmliche Neujahranfang für das Morgenblatt30
mit, der aber diesesmal weder lang, noch satirisch (und eben darum) sein wird.
592. An Otto.

Buchhändler Reimer ſchrieb mir, daß er ſchon nach der Meſſe
die Exemplare meines Hesperus mir durch eine Buchhändlergele-
genheit zugeſchickt. Sollten ſie etwa bei H. Grau liegen?5

593. An Otto.

Guten Morgen, lieber Otto! Belehre mich wieder! Ich ver-
ſchrieb den 22ten Sept. von Groote in Frankfurt Wein — und [nun]
ſitzt der Mann ohne mein Wiſſen in Bremen und ſchickt. Sage10
mir die Geldſorten, damit ich mich tröſte; und verzeihe die Plage.

594. An Otto.

Guten Morgen, lieber Otto! Hier [ſchicke ich dir,] damit du
Vor-Zenſor biſt, das erſte [Poſtſkript,] wo von 55 bis 61 meine15
preußiſche Präbenden-Sache vorkommt, welche mir, ſo ernſt ich ſie
auch darſtellen wollte, doch ins Komiſche umgeſchlagen ſein kann. —
Seite 80 ſteht auch noch etwas vom preußiſchen Verſiegeln, das
ich auf Gefahr des Durchſtrichs wage. — Da das Buch abends
fortgeht: bitt ich dich mittags um die Zurückſendung.20

595. An Cotta.

Die Herzogin von Kurland iſt allein daran ſchuld; bei dieſer
verbracht’ ich 4 Wochen in Löbichau und dieſe wurden dem „Dop-
pelwörterbüchelchen“
entzogen, deſſen zweiten und größeren25
Theil ich zum erſten male zu gebären hatte. Das zweite Werkchen,
die Herbſtblumine, welche ſchon abgeſchrieben daliegt und nur
noch der peinlichen Nachhülfe eines Korrektors des Schriftlichen
bedarf, folgt in wenigen Wochen nach.*)

*) und wahrſcheinlich der herkömmliche Neujahranfang für das Morgenblatt30
mit, der aber dieſesmal weder lang, noch ſatiriſch (und eben darum) ſein wird.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <pb facs="#f0323" n="311"/>
      <div type="letter" n="1">
        <head>592. An <hi rendition="#g">Otto.</hi></head><lb/>
        <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, Nov. 1819]</hi> </dateline><lb/>
        <p>Buchhändler <hi rendition="#aq">Reimer</hi> &#x017F;chrieb mir, daß er &#x017F;chon nach der Me&#x017F;&#x017F;e<lb/>
die Exemplare meines <hi rendition="#aq">Hesperus</hi> mir durch eine Buchhändlergele-<lb/>
genheit zuge&#x017F;chickt. Sollten &#x017F;ie etwa bei H. <hi rendition="#aq">Grau</hi> liegen?<lb n="5"/>
</p>
      </div><lb/>
      <div type="letter" n="1">
        <head>593. An <hi rendition="#g">Otto.</hi></head><lb/>
        <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, Nov. 1819]</hi> </dateline><lb/>
        <p>Guten Morgen, lieber <hi rendition="#aq">Otto!</hi> Belehre mich wieder! Ich ver-<lb/>
&#x017F;chrieb den 22<hi rendition="#sup">ten</hi> Sept. von <hi rendition="#aq">Groote</hi> in <hi rendition="#aq">Frankfurt</hi> Wein &#x2014; und [nun]<lb/>
&#x017F;itzt der Mann ohne mein Wi&#x017F;&#x017F;en in <hi rendition="#aq">Bremen</hi> und &#x017F;chickt. Sage<lb n="10"/>
mir die Geld&#x017F;orten, damit ich mich trö&#x017F;te; und verzeihe die Plage.</p>
      </div><lb/>
      <div type="letter" n="1">
        <head>594. An <hi rendition="#g">Otto.</hi></head><lb/>
        <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 19. Nov. 1819]</hi> </dateline><lb/>
        <p>Guten Morgen, lieber Otto! Hier [&#x017F;chicke ich dir,] damit du<lb/>
Vor-Zen&#x017F;or bi&#x017F;t, das er&#x017F;te [Po&#x017F;t&#x017F;kript,] wo von 55 bis 61 meine<lb n="15"/>
preußi&#x017F;che Präbenden-Sache vorkommt, welche mir, &#x017F;o ern&#x017F;t ich &#x017F;ie<lb/>
auch dar&#x017F;tellen wollte, doch ins Komi&#x017F;che umge&#x017F;chlagen &#x017F;ein kann. &#x2014;<lb/>
Seite 80 &#x017F;teht auch noch etwas vom preußi&#x017F;chen Ver&#x017F;iegeln, das<lb/>
ich auf Gefahr des Durch&#x017F;trichs wage. &#x2014; Da das Buch abends<lb/>
fortgeht: bitt ich dich mittags um die Zurück&#x017F;endung.<lb n="20"/>
</p>
      </div><lb/>
      <div type="letter" n="1">
        <head>595. An <hi rendition="#g">Cotta.</hi></head><lb/>
        <dateline> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">Baireut d. 19. Nov.</hi> 1819</hi> </dateline><lb/>
        <p>Die Herzogin von Kurland i&#x017F;t allein daran &#x017F;chuld; bei die&#x017F;er<lb/>
verbracht&#x2019; ich 4 Wochen in Löbichau und die&#x017F;e wurden dem <hi rendition="#g">&#x201E;Dop-<lb/>
pelwörterbüchelchen&#x201C;</hi> entzogen, de&#x017F;&#x017F;en zweiten und größeren<lb n="25"/>
Theil ich zum er&#x017F;ten male zu gebären hatte. Das zweite Werkchen,<lb/>
die <hi rendition="#g">Herb&#x017F;tblumine,</hi> welche &#x017F;chon abge&#x017F;chrieben daliegt und nur<lb/>
noch der peinlichen Nachhülfe eines Korrektors des Schriftlichen<lb/>
bedarf, folgt in wenigen Wochen nach.<note place="foot" n="*)">und wahr&#x017F;cheinlich der herkömmliche Neujahranfang für das Morgenblatt<lb n="30"/>
mit, der aber die&#x017F;esmal weder lang, noch &#x017F;atiri&#x017F;ch (und eben darum) &#x017F;ein wird.</note></p><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[311/0323] 592. An Otto. [Bayreuth, Nov. 1819] Buchhändler Reimer ſchrieb mir, daß er ſchon nach der Meſſe die Exemplare meines Hesperus mir durch eine Buchhändlergele- genheit zugeſchickt. Sollten ſie etwa bei H. Grau liegen? 5 593. An Otto. [Bayreuth, Nov. 1819] Guten Morgen, lieber Otto! Belehre mich wieder! Ich ver- ſchrieb den 22ten Sept. von Groote in Frankfurt Wein — und [nun] ſitzt der Mann ohne mein Wiſſen in Bremen und ſchickt. Sage 10 mir die Geldſorten, damit ich mich tröſte; und verzeihe die Plage. 594. An Otto. [Bayreuth, 19. Nov. 1819] Guten Morgen, lieber Otto! Hier [ſchicke ich dir,] damit du Vor-Zenſor biſt, das erſte [Poſtſkript,] wo von 55 bis 61 meine 15 preußiſche Präbenden-Sache vorkommt, welche mir, ſo ernſt ich ſie auch darſtellen wollte, doch ins Komiſche umgeſchlagen ſein kann. — Seite 80 ſteht auch noch etwas vom preußiſchen Verſiegeln, das ich auf Gefahr des Durchſtrichs wage. — Da das Buch abends fortgeht: bitt ich dich mittags um die Zurückſendung. 20 595. An Cotta. Baireut d. 19. Nov. 1819 Die Herzogin von Kurland iſt allein daran ſchuld; bei dieſer verbracht’ ich 4 Wochen in Löbichau und dieſe wurden dem „Dop- pelwörterbüchelchen“ entzogen, deſſen zweiten und größeren 25 Theil ich zum erſten male zu gebären hatte. Das zweite Werkchen, die Herbſtblumine, welche ſchon abgeſchrieben daliegt und nur noch der peinlichen Nachhülfe eines Korrektors des Schriftlichen bedarf, folgt in wenigen Wochen nach. *) *) und wahrſcheinlich der herkömmliche Neujahranfang für das Morgenblatt 30 mit, der aber dieſesmal weder lang, noch ſatiriſch (und eben darum) ſein wird.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription. (2016-11-22T15:19:52Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition. (2016-11-22T15:19:52Z)

Weitere Informationen:

Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).

Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe07_1954
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe07_1954/323
Zitationshilfe: Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 7. Berlin, 1954, S. 311. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe07_1954/323>, abgerufen am 24.11.2024.