Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 7. Berlin, 1954.keinen Segen an den Orten, wohin Sie einen bringen. -- Ach Ver- 175. An Emanuel. [Bayreuth, 12. Mai 1816]Guten Morgen, Alter! Ob es gleich für die Unsichtbarkeit einerlei 176. An Emanuel.15 [Bayreuth, 13. Mai 1816]Hier, mein guter Emanuel, send' ich Ihnen, noch ehe Sie im 177. An Charlotte Schütz in Jena.25 [Kopie][Bayreuth, 15. Mai 1816]Ihr Brief hat mich sehr erfreuet auf doppelte Weise, durch die keinen Segen an den Orten, wohin Sie einen bringen. — Ach Ver- 175. An Emanuel. [Bayreuth, 12. Mai 1816]Guten Morgen, Alter! Ob es gleich für die Unſichtbarkeit einerlei 176. An Emanuel.15 [Bayreuth, 13. Mai 1816]Hier, mein guter Emanuel, ſend’ ich Ihnen, noch ehe Sie im 177. An Charlotte Schütz in Jena.25 [Kopie][Bayreuth, 15. Mai 1816]Ihr Brief hat mich ſehr erfreuet auf doppelte Weiſe, durch die <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <p><pb facs="#f0071" n="66"/> keinen Segen an den Orten, wohin Sie einen bringen. — Ach Ver-<lb/> zeihung, Guter! <hi rendition="#aq">Kanne</hi> gefällt mir gar zu wol und ich habe ihn<lb/> noch nicht durch ſo wie auch die Sulamith nicht. <hi rendition="#aq">Kanne</hi> hat außer-<lb/> ordentliche Schreibkräfte und es iſt recht Schade, daß er jetzo einige<lb/> davon ans chriſtliche Kreuz ſchlägt. Reiſen Sie ſeelig!<lb n="5"/> </p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>175. An <hi rendition="#g">Emanuel.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 12. Mai 1816]</hi> </dateline><lb/> <p>Guten Morgen, Alter! Ob es gleich für die Unſichtbarkeit einerlei<lb/> iſt, ob Sie Eine Meile oder 30 M. entfernt ſind: ſo ſpür’ ich doch<lb/> Ihre Reiſe ſchon voraus. Wie lange bleiben Sie fern? Nach vielen<lb n="10"/> Anzeigen bereitet ſich das Wetter zu einer langen Schönheit, obwol<lb/> langſam. — Dank für <hi rendition="#aq">Kanne,</hi> der gegen das Ende etwas ermattet<lb/> aber doch ſeine chriſtlichen Zwecke erreicht. — Wollen Sie das<lb/> Hingeſchmierte für <hi rendition="#aq">Hagen</hi> durchfahren?</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>176. An <hi rendition="#g">Emanuel.</hi><lb n="15"/> </head> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 13. Mai 1816]</hi> </dateline><lb/> <p>Hier, mein guter <hi rendition="#aq">Emanuel,</hi> ſend’ ich Ihnen, noch ehe Sie im<lb/> immer ſchöner aufblühenden Wetter die Flügel aufſpannen, dieſen<lb/> erfreulichen Brief, um welchen ich Sie heute zurück bitte zur frühern<lb/> Antwort. So lieb mir die Folgen meines Briefs ſind, ſo ſchreib<lb n="20"/> ich jetzo eben darum ſelten einen, weil man einen falſchen, nämlich<lb/> einen größern Werth darauf legt als ich. Am Ende ſoll ein Verfaſſer<lb/> des Titans ſein Waſſer 5 Akte lang im Schauſpielhauſe halten und<lb/> keine Blaſe haben.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>177. An <hi rendition="#g">Charlotte Schütz in Jena.</hi><lb n="25"/> </head> <note type="editorial">[Kopie]</note> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 15. Mai 1816]</hi> </dateline><lb/> <p>Ihr Brief hat mich ſehr erfreuet auf doppelte Weiſe, durch die<lb/> Menge angenehmer Nachrichten und angenehmer Einfälle zugleich;<lb/> er iſt eine Schöne im ſchönen Kleide .... Gern erlaub’ ich dem<lb/> Verleger einen diſkreten Gebrauch meines Urtheils über Ihr Buch;<lb n="30"/> denn meine Wahrheiten in Briefen nehm’ ich nicht vor dem Publi-<lb/> kum zurück und Ein Menſch iſt ſo viel als die Welt ... wünſch’<lb/> ich Ihrem Leben heitern Himmel, aber blos viel Morgenſonne,<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [66/0071]
keinen Segen an den Orten, wohin Sie einen bringen. — Ach Ver-
zeihung, Guter! Kanne gefällt mir gar zu wol und ich habe ihn
noch nicht durch ſo wie auch die Sulamith nicht. Kanne hat außer-
ordentliche Schreibkräfte und es iſt recht Schade, daß er jetzo einige
davon ans chriſtliche Kreuz ſchlägt. Reiſen Sie ſeelig! 5
175. An Emanuel.
[Bayreuth, 12. Mai 1816]
Guten Morgen, Alter! Ob es gleich für die Unſichtbarkeit einerlei
iſt, ob Sie Eine Meile oder 30 M. entfernt ſind: ſo ſpür’ ich doch
Ihre Reiſe ſchon voraus. Wie lange bleiben Sie fern? Nach vielen 10
Anzeigen bereitet ſich das Wetter zu einer langen Schönheit, obwol
langſam. — Dank für Kanne, der gegen das Ende etwas ermattet
aber doch ſeine chriſtlichen Zwecke erreicht. — Wollen Sie das
Hingeſchmierte für Hagen durchfahren?
176. An Emanuel. 15
[Bayreuth, 13. Mai 1816]
Hier, mein guter Emanuel, ſend’ ich Ihnen, noch ehe Sie im
immer ſchöner aufblühenden Wetter die Flügel aufſpannen, dieſen
erfreulichen Brief, um welchen ich Sie heute zurück bitte zur frühern
Antwort. So lieb mir die Folgen meines Briefs ſind, ſo ſchreib 20
ich jetzo eben darum ſelten einen, weil man einen falſchen, nämlich
einen größern Werth darauf legt als ich. Am Ende ſoll ein Verfaſſer
des Titans ſein Waſſer 5 Akte lang im Schauſpielhauſe halten und
keine Blaſe haben.
177. An Charlotte Schütz in Jena. 25
[Bayreuth, 15. Mai 1816]
Ihr Brief hat mich ſehr erfreuet auf doppelte Weiſe, durch die
Menge angenehmer Nachrichten und angenehmer Einfälle zugleich;
er iſt eine Schöne im ſchönen Kleide .... Gern erlaub’ ich dem
Verleger einen diſkreten Gebrauch meines Urtheils über Ihr Buch; 30
denn meine Wahrheiten in Briefen nehm’ ich nicht vor dem Publi-
kum zurück und Ein Menſch iſt ſo viel als die Welt ... wünſch’
ich Ihrem Leben heitern Himmel, aber blos viel Morgenſonne,
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:19:52Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:19:52Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |