Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 7. Berlin, 1954.tugendhaften Brutwärme haben den Fehler, daß sie Eier kalt werden Dem freundschaftlichen Dreiklang Ammon Grahl Zeschau der sich wechselseitig 3 Feiertage oder5 3 Himmel bereitet, geb' ich hier auf dessen Wunsch meine Handschrift und meine Hand dazu zum Angedenken. 203. An Emanuel. [Bayreuth, 22. Juli 1816]10Mein Theuerster! Wie hat mich Ihre Nachricht ergriffen, die 204. An Otto. [Bayreuth, 24. (?) Juli 1816]20Eine einfältigere Frage an dich gab es wol nie als die, deren 205. An Emanuel. [Bayreuth, 27. Juli 1816. Sonnabend]25Guten Morgen, mein Geliebter! Wollen Sie mir nicht die tugendhaften Brutwärme haben den Fehler, daß ſie Eier kalt werden Dem freundſchaftlichen Dreiklang Ammon Grahl Zeschau der ſich wechſelſeitig 3 Feiertage oder5 3 Himmel bereitet, geb’ ich hier auf deſſen Wunſch meine Handſchrift und meine Hand dazu zum Angedenken. 203. An Emanuel. [Bayreuth, 22. Juli 1816]10Mein Theuerſter! Wie hat mich Ihre Nachricht ergriffen, die 204. An Otto. [Bayreuth, 24. (?) Juli 1816]20Eine einfältigere Frage an dich gab es wol nie als die, deren 205. An Emanuel. [Bayreuth, 27. Juli 1816. Sonnabend]25Guten Morgen, mein Geliebter! Wollen Sie mir nicht die <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <p><pb facs="#f0081" n="76"/> tugendhaften Brutwärme haben den Fehler, daß ſie Eier kalt werden<lb/> laſſen, um nach Nahrung herum zu fliegen.</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#right">Dem freundſchaftlichen Dreiklang<lb/><hi rendition="#aq">Ammon Grahl Zeschau</hi><lb/> der ſich wechſelſeitig 3 Feiertage oder<lb n="5"/> 3 Himmel bereitet, geb’ ich hier auf<lb/> deſſen Wunſch meine Handſchrift und<lb/> meine Hand dazu zum Angedenken.</hi> </salute> </closer> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>203. An <hi rendition="#g">Emanuel.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 22. Juli 1816]</hi> </dateline> <lb n="10"/> <p>Mein Theuerſter! Wie hat mich Ihre Nachricht ergriffen, die<lb/> eine ganze neue Welt aufthut! Geahnet hatt ich wol und daher<lb/> ging ich immer mit Ihnen auf Reiſen. In dieſem Jahre hab ich<lb/> alſo die freudigſte Nachricht gehört. Rührung und Liebe empfind<lb/> ich für die Unbekannte, die meinen <hi rendition="#aq">Emanuel</hi> belohnen ſoll für ſein<lb n="15"/> Leben der Liebe. Und der, der bisher Sie durch ſo viele gekrümmte<lb/> Wege auf die Höhen der Freude geführt, wird es ſchon thun und<lb/> durch <hi rendition="#g">ſie</hi> belohnen.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>204. An <hi rendition="#g">Otto.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 24. (?) Juli 1816]</hi> </dateline> <lb n="20"/> <p>Eine einfältigere Frage an dich gab es wol nie als die, deren<lb/> Antwort ich für mein Buch nöthig habe: nämlich wie geht das<lb/> Kinderlied weiter: Nikolaus, fang’ die Maus ....</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>205. An <hi rendition="#g">Emanuel.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 27. Juli 1816. Sonnabend]</hi> </dateline> <lb n="25"/> <p>Guten Morgen, mein Geliebter! Wollen Sie mir nicht die<lb/> luſtigen Weiber von <hi rendition="#aq">Shakespeare</hi> auf einen Tag leihen, weil ich<lb/> ſie mit der neuen Voßiſchen Überſetzung vergleichen möchte. — Ich<lb/> wollte, der Herbſt wäre da! Doch bei meinem nächſtwöchentlichen<lb/> Verreiſen werd ich mir den Zwiſchenraum ſchon abkürzen. — Dem<lb n="30"/> Briefe der <hi rendition="#aq">Braun,</hi> dem ich neulich blos Ihre Gegenwart vorzog<lb/> hab’ ich jetzo nichts vorzuziehen.</p> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [76/0081]
tugendhaften Brutwärme haben den Fehler, daß ſie Eier kalt werden
laſſen, um nach Nahrung herum zu fliegen.
Dem freundſchaftlichen Dreiklang
Ammon Grahl Zeschau
der ſich wechſelſeitig 3 Feiertage oder 5
3 Himmel bereitet, geb’ ich hier auf
deſſen Wunſch meine Handſchrift und
meine Hand dazu zum Angedenken.
203. An Emanuel.
[Bayreuth, 22. Juli 1816] 10
Mein Theuerſter! Wie hat mich Ihre Nachricht ergriffen, die
eine ganze neue Welt aufthut! Geahnet hatt ich wol und daher
ging ich immer mit Ihnen auf Reiſen. In dieſem Jahre hab ich
alſo die freudigſte Nachricht gehört. Rührung und Liebe empfind
ich für die Unbekannte, die meinen Emanuel belohnen ſoll für ſein 15
Leben der Liebe. Und der, der bisher Sie durch ſo viele gekrümmte
Wege auf die Höhen der Freude geführt, wird es ſchon thun und
durch ſie belohnen.
204. An Otto.
[Bayreuth, 24. (?) Juli 1816] 20
Eine einfältigere Frage an dich gab es wol nie als die, deren
Antwort ich für mein Buch nöthig habe: nämlich wie geht das
Kinderlied weiter: Nikolaus, fang’ die Maus ....
205. An Emanuel.
[Bayreuth, 27. Juli 1816. Sonnabend] 25
Guten Morgen, mein Geliebter! Wollen Sie mir nicht die
luſtigen Weiber von Shakespeare auf einen Tag leihen, weil ich
ſie mit der neuen Voßiſchen Überſetzung vergleichen möchte. — Ich
wollte, der Herbſt wäre da! Doch bei meinem nächſtwöchentlichen
Verreiſen werd ich mir den Zwiſchenraum ſchon abkürzen. — Dem 30
Briefe der Braun, dem ich neulich blos Ihre Gegenwart vorzog
hab’ ich jetzo nichts vorzuziehen.
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(2016-11-22T15:19:52Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:19:52Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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