Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 7. Berlin, 1954.läßt mir so wenig Zeit) -- In der Stube brauchst du blos die beölten Gott gebe nur, daß mein Brief nicht verloren ging, worin ich Richter 218. An Emanuel.10 [Bayreuth, 8. Sept. 1816. Sonntag]Guten Morgen, mein Emanuel! Die erste hiesige Zeile nach 219. An Otto. [Bayreuth, 8. Sept. 1816?]Guten Morgen, Alter! So sitz' ich denn wieder an meinem20 220. An Emanuel. [Bayreuth, 9. Sept. 1816]25Guten Morgen, Alter! Gestern wurd' ich in der Harmonie 221. An Otto. [Bayreuth, Sept. 1816?]Guten Morgen, lieber Otto! Hier der Cott. Brief, der dir läßt mir ſo wenig Zeit) — In der Stube brauchſt du blos die beölten Gott gebe nur, daß mein Brief nicht verloren ging, worin ich Richter 218. An Emanuel.10 [Bayreuth, 8. Sept. 1816. Sonntag]Guten Morgen, mein Emanuel! Die erſte hieſige Zeile nach 219. An Otto. [Bayreuth, 8. Sept. 1816?]Guten Morgen, Alter! So ſitz’ ich denn wieder an meinem20 220. An Emanuel. [Bayreuth, 9. Sept. 1816]25Guten Morgen, Alter! Geſtern wurd’ ich in der Harmonie 221. An Otto. [Bayreuth, Sept. 1816?]Guten Morgen, lieber Otto! Hier der Cott. Brief, der dir <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <p><pb facs="#f0091" n="86"/> läßt mir ſo wenig Zeit) — In der Stube brauchſt du <hi rendition="#g">blos</hi> die beölten<lb/> Flecke behobeln zu laſſen. — Einen herrlichen rothſeidnen Regen-<lb/> ſchirm zu 13½ fl. — weiter nichts — bring’ ich <hi rendition="#g">dir</hi> mit; und nicht<lb/> etwa wie <hi rendition="#aq">Amöne</hi> denken könnte, <hi rendition="#g">mir</hi> auch; denn der alte wäre mir<lb/> genug geweſen. —<lb n="5"/> </p> <p>Gott gebe nur, daß mein Brief nicht verloren ging, worin ich<lb/> deiner Liebe ſo viel von meiner geſchrieben. Lebe froh, Geliebte!<lb/> Ich freue mich aus den hieſigen Freuden auf und in deine hinein.</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#right">Richter</hi> </salute> </closer> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>218. An <hi rendition="#g">Emanuel.</hi><lb n="10"/> </head> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 8. Sept. 1816. Sonntag]</hi> </dateline><lb/> <p>Guten Morgen, mein <hi rendition="#aq">Emanuel!</hi> Die erſte hieſige Zeile nach<lb/> 3½ Wochen iſt an meinen lieben Herznachbar. Gott hat mich<lb/> überall, ſogar unterwegs beglückt, am meiſten zu Hauſe durch Liebe<lb/> und Neuſchaffung. — Mein Fürſt hat ſogar die Reiſekoſten bezahlt.<lb n="15"/> — Hier das Felleiſen! — Wie freue ich mich, an die alte warme<lb/> Bruſt zu kommen.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>219. An <hi rendition="#g">Otto.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 8. Sept. 1816?]</hi> </dateline><lb/> <p>Guten Morgen, Alter! So ſitz’ ich denn wieder an meinem<lb n="20"/> Schreibtiſche, der aber wie die Stube etwas ſauberer ausſieht.<lb/> Wollt’ ich reiſen, ſo könnt’ ich viel Freude und viel Einfälle haben.<lb/> Es war hübſch; ich berechnete dem Kutſcher jede Stunde und Wolke<lb/> ſo, daß er ſtarr wurde vor Staunen. Nachmittags ein Gewitter.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>220. An <hi rendition="#g">Emanuel.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 9. Sept. 1816]</hi> </dateline> <lb n="25"/> <p>Guten Morgen, Alter! Geſtern wurd’ ich in der <hi rendition="#aq">Harmonie</hi><lb/> immer wieder zum 2<hi rendition="#sup">ten</hi>, 3<hi rendition="#sup">ten</hi> male aufgehalten: ſonſt wär’ ich bei<lb/> Ihnen erſchienen. Heute um 7 Uhr erſchien’ ich gern, wenn Sie es<lb/> zuließen. Wäre <hi rendition="#aq">Otto</hi> dabei, ſo hörte er vieles mit.<lb n="30"/> </p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>221. An <hi rendition="#g">Otto.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, Sept. 1816?]</hi> </dateline><lb/> <p>Guten Morgen, lieber Otto! Hier der <hi rendition="#aq">Cott.</hi> Brief, der dir<lb/> wieder recht ſein wird —; dann das Spaßbuch, das mir wenigſtens<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [86/0091]
läßt mir ſo wenig Zeit) — In der Stube brauchſt du blos die beölten
Flecke behobeln zu laſſen. — Einen herrlichen rothſeidnen Regen-
ſchirm zu 13½ fl. — weiter nichts — bring’ ich dir mit; und nicht
etwa wie Amöne denken könnte, mir auch; denn der alte wäre mir
genug geweſen. — 5
Gott gebe nur, daß mein Brief nicht verloren ging, worin ich
deiner Liebe ſo viel von meiner geſchrieben. Lebe froh, Geliebte!
Ich freue mich aus den hieſigen Freuden auf und in deine hinein.
Richter
218. An Emanuel. 10
[Bayreuth, 8. Sept. 1816. Sonntag]
Guten Morgen, mein Emanuel! Die erſte hieſige Zeile nach
3½ Wochen iſt an meinen lieben Herznachbar. Gott hat mich
überall, ſogar unterwegs beglückt, am meiſten zu Hauſe durch Liebe
und Neuſchaffung. — Mein Fürſt hat ſogar die Reiſekoſten bezahlt. 15
— Hier das Felleiſen! — Wie freue ich mich, an die alte warme
Bruſt zu kommen.
219. An Otto.
[Bayreuth, 8. Sept. 1816?]
Guten Morgen, Alter! So ſitz’ ich denn wieder an meinem 20
Schreibtiſche, der aber wie die Stube etwas ſauberer ausſieht.
Wollt’ ich reiſen, ſo könnt’ ich viel Freude und viel Einfälle haben.
Es war hübſch; ich berechnete dem Kutſcher jede Stunde und Wolke
ſo, daß er ſtarr wurde vor Staunen. Nachmittags ein Gewitter.
220. An Emanuel.
[Bayreuth, 9. Sept. 1816] 25
Guten Morgen, Alter! Geſtern wurd’ ich in der Harmonie
immer wieder zum 2ten, 3ten male aufgehalten: ſonſt wär’ ich bei
Ihnen erſchienen. Heute um 7 Uhr erſchien’ ich gern, wenn Sie es
zuließen. Wäre Otto dabei, ſo hörte er vieles mit. 30
221. An Otto.
[Bayreuth, Sept. 1816?]
Guten Morgen, lieber Otto! Hier der Cott. Brief, der dir
wieder recht ſein wird —; dann das Spaßbuch, das mir wenigſtens
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(2016-11-22T15:19:52Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:19:52Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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