Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 7. Berlin, 1954.recht ist. -- Suche doch deinen Aufsatz über den Buchhandel auf, den 222. An Professor Wagner in Bayreuth. B[aireuth] d. 16 [vielmehr 14]ten Sept. 18165Erst nachdem Ihr heutiger Festtag -- für Sie fast weniger einer Der heutige schöne Himmel halte Ihnen sein Versprechen Ihr dankender J. P. F. Richter 223. An Hofrat Böttiger in Dresden. Baireuth d. 21. Sept. 181620Diese Hand werden Sie noch von alten Zeiten her kennen, wo Nun wollt' ich, ich wäre unter den Empfohlnen und käme mit. recht iſt. — Suche doch deinen Aufſatz über den Buchhandel auf, den 222. An Profeſſor Wagner in Bayreuth. B[aireuth] d. 16 [vielmehr 14]ten Sept. 18165Erſt nachdem Ihr heutiger Feſttag — für Sie faſt weniger einer Der heutige ſchöne Himmel halte Ihnen ſein Verſprechen Ihr dankender J. P. F. Richter 223. An Hofrat Böttiger in Dresden. Baireuth d. 21. Sept. 181620Dieſe Hand werden Sie noch von alten Zeiten her kennen, wo Nun wollt’ ich, ich wäre unter den Empfohlnen und käme mit. <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <p><pb facs="#f0092" n="87"/> recht iſt. — Suche doch deinen Aufſatz über den Buchhandel auf, den<lb/> ich — nächſtens ſelber abhole.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>222. An <hi rendition="#g">Profeſſor Wagner in Bayreuth.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">B[aireuth]</hi> d. 16 [vielmehr 14]<hi rendition="#sup">ten</hi> Sept. 1816</hi> </dateline> <lb n="5"/> <p>Erſt nachdem Ihr heutiger Feſttag — für Sie faſt weniger einer<lb/> als für Ihre Freunde und Schüler — faſt vorüber iſt: erfahr’ ich<lb/> ſein Daſein. Ich wünſche Ihnen nichts anderes als was an dieſem<lb/> Tage im Kalender ſteht: nämlich <hi rendition="#g">Kreuzes Erhöhung;</hi> und zwar<lb/> in vielfach gutem Sinn (denn in Einem ſchlimmen wiſſen die Be-<lb/> hörden ſchon für Kreuzes Erhöhung zu ſorgen), nämlich Erhöhung<lb n="10"/> des Schulkreuzes, d. h. immer mehre Zuhörer, und des eiſernen<lb/> Ehrenkreuzes, das ein Schulmann am erſten verdient, und Erleuch-<lb/> tung dieſes h[eiligen] Kreuzes.</p><lb/> <p>Der heutige ſchöne Himmel halte Ihnen ſein Verſprechen<lb/> ſchöner Tage.<lb n="15"/> </p> <closer> <salute> <hi rendition="#right">Ihr<lb/> dankender<lb/> J. P. F. Richter</hi> </salute> </closer> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>223. An <hi rendition="#g">Hofrat Böttiger in Dresden.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">Baireuth</hi> d. 21. Sept. 1816</hi> </dateline> <lb n="20"/> <p>Dieſe Hand werden Sie noch von alten Zeiten her kennen, wo<lb/> ſie Ihnen jede Woche ein paar mal zu danken hatte für Ihre lite-<lb/> rariſchen Gaben und Darlehne. Der Überbringer meines Blättchen<lb/> iſt ein Profeſſor <hi rendition="#aq">Wagner</hi> von hier, der wol durch ſeine philologiſchen<lb/> und pädagogiſchen Verdienſte das Glück einer Empfehlung an Sie<lb n="25"/> verdient. (In meiner <hi rendition="#aq">Levana</hi> hab’ ich ihm eine an das Publikum<lb/> gegeben.) Ich komme eben aus einem Examen, wo 11—13jährige<lb/> Knaben (worunter mein Sohn) ſich nach täglichen 2 Privatſtunden<lb/> bei <hi rendition="#aq">Wagner</hi> (ohne eine andere Schule) ſo philologiſch gerüſtet im<lb/> Homer und Ovid ꝛc.ꝛc. herumtummelten, daß es tauſend heutige<lb n="30"/> Autoren gibt, denen ſolche Waffenſtücke der alten Kenntniſſe zu<lb/> wünſchen wären. <hi rendition="#aq">Wagners</hi> Begleiter iſt ein katholiſcher Pfarrer,<lb/><hi rendition="#aq">Oestreicher,</hi> ein Kunſtanbeter; — alſo ein Bilderanbeter Dresdens.</p><lb/> <p>Nun wollt’ ich, ich wäre unter den Empfohlnen und käme mit.<lb/> Ich hätte vielerlei von Ihnen zu verlangen — nämlich Belehrungen.<lb n="35"/> </p> </div> </body> </text> </TEI> [87/0092]
recht iſt. — Suche doch deinen Aufſatz über den Buchhandel auf, den
ich — nächſtens ſelber abhole.
222. An Profeſſor Wagner in Bayreuth.
B[aireuth] d. 16 [vielmehr 14]ten Sept. 1816 5
Erſt nachdem Ihr heutiger Feſttag — für Sie faſt weniger einer
als für Ihre Freunde und Schüler — faſt vorüber iſt: erfahr’ ich
ſein Daſein. Ich wünſche Ihnen nichts anderes als was an dieſem
Tage im Kalender ſteht: nämlich Kreuzes Erhöhung; und zwar
in vielfach gutem Sinn (denn in Einem ſchlimmen wiſſen die Be-
hörden ſchon für Kreuzes Erhöhung zu ſorgen), nämlich Erhöhung 10
des Schulkreuzes, d. h. immer mehre Zuhörer, und des eiſernen
Ehrenkreuzes, das ein Schulmann am erſten verdient, und Erleuch-
tung dieſes h[eiligen] Kreuzes.
Der heutige ſchöne Himmel halte Ihnen ſein Verſprechen
ſchöner Tage. 15
Ihr
dankender
J. P. F. Richter
223. An Hofrat Böttiger in Dresden.
Baireuth d. 21. Sept. 1816 20
Dieſe Hand werden Sie noch von alten Zeiten her kennen, wo
ſie Ihnen jede Woche ein paar mal zu danken hatte für Ihre lite-
rariſchen Gaben und Darlehne. Der Überbringer meines Blättchen
iſt ein Profeſſor Wagner von hier, der wol durch ſeine philologiſchen
und pädagogiſchen Verdienſte das Glück einer Empfehlung an Sie 25
verdient. (In meiner Levana hab’ ich ihm eine an das Publikum
gegeben.) Ich komme eben aus einem Examen, wo 11—13jährige
Knaben (worunter mein Sohn) ſich nach täglichen 2 Privatſtunden
bei Wagner (ohne eine andere Schule) ſo philologiſch gerüſtet im
Homer und Ovid ꝛc.ꝛc. herumtummelten, daß es tauſend heutige 30
Autoren gibt, denen ſolche Waffenſtücke der alten Kenntniſſe zu
wünſchen wären. Wagners Begleiter iſt ein katholiſcher Pfarrer,
Oestreicher, ein Kunſtanbeter; — alſo ein Bilderanbeter Dresdens.
Nun wollt’ ich, ich wäre unter den Empfohlnen und käme mit.
Ich hätte vielerlei von Ihnen zu verlangen — nämlich Belehrungen. 35
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Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:19:52Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:19:52Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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