Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 8. Berlin, 1955.311. An Minna Uthe-Spazier in Dresden. [Kopie][Bayreuth, 21. Juni 1822]Ich hätte dir beinahe unterwegs geschrieben, weil man gerade dann 312. An Minona Spazier in Dresden. [Kopie][Bayreuth, 21. Juni 1822]Meine liebe, liebe Minona! Das bleibst du mir; ja ich hoffte, du 313. An Heinrich Voß in Heidelberg. Baireut d. 25ten Jun. 1822Mein geliebter Heinrich! Welcher Zufall steht denn eigentlich 311. An Minna Uthe-Spazier in Dresden. [Kopie][Bayreuth, 21. Juni 1822]Ich hätte dir beinahe unterwegs geſchrieben, weil man gerade dann 312. An Minona Spazier in Dresden. [Kopie][Bayreuth, 21. Juni 1822]Meine liebe, liebe Minona! Das bleibſt du mir; ja ich hoffte, du 313. An Heinrich Voß in Heidelberg. Baireut d. 25ten Jun. 1822Mein geliebter Heinrich! Welcher Zufall ſteht denn eigentlich <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0197" n="189"/> <div type="letter" n="1"> <head>311. An <hi rendition="#g">Minna Uthe-Spazier in Dresden.</hi></head><lb/> <note type="editorial">[Kopie]</note> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 21. Juni 1822]</hi> </dateline><lb/> <p>Ich hätte dir beinahe unterwegs geſchrieben, weil man gerade dann<lb/> an den Abſchied am meiſten denkt, wenn man gar keinen genommen. —<lb/> ... Dein Herz belohne dich ſelber durch <hi rendition="#g">ruhigeres</hi> Schlagen für die<lb n="5"/> Gegenwart, und noch mehr für die Vergangenheit.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>312. An <hi rendition="#g">Minona Spazier in Dresden.</hi></head><lb/> <note type="editorial">[Kopie]</note> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 21. Juni 1822]</hi> </dateline><lb/> <p>Meine liebe, liebe Minona! Das bleibſt du mir; ja ich hoffte, du<lb/> würdeſt ein wenig weinen bei meinem Abſchied wie die <hi rendition="#aq">Aderhold;</hi> aber<lb n="10"/> haſt du es denn nicht innerlich gethan, ſo oft du auch äußerlich immer<lb/> bei mir gelacht? Ich ſchied von dir, meine Minona, voll wehmüthiger<lb/> Liebe. — Du ſollſt mein Duodez mit Folio beantworten und mir<lb/> wenigſtens Gegengrüße — denn die Erſtgrüße ſchreib’ ich hier — und<lb/> tauſend Nachrichten von ꝛc. geben und ſogar von Leuten, die ich ſo wenig<lb n="15"/> geſehen wie den Pabſt. Dabei ſollſt du — wenn du ſchreibſt — lachen,<lb/> indem du erwägſt, an wen du ſchreibſt. Da du nun leicht vergiſſeſt und<lb/> verlegſt, alſo auch dieſes Blättchen: ſo will ich dir mit der nächſten<lb/> Poſt den Zwilling davon ſchicken, damit du meine Bitten auf dieſem<lb/> erfüllſt. Lebe froh und fromm, meine Theuere! Wie wird es ſein, <hi rendition="#g">wann</hi><lb n="20"/> wir uns wiederſehen? Das Schickſal ſagt aber: <hi rendition="#g">wenn.</hi></p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>313. An <hi rendition="#g">Heinrich Voß in Heidelberg.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">Baireut d. 25<hi rendition="#sup">ten</hi> Jun.</hi> 1822</hi> </dateline><lb/> <p>Mein geliebter Heinrich! Welcher Zufall ſteht denn eigentlich<lb/> zwiſchen uns beiden? — Am 19<hi rendition="#sup">ten</hi> April ſandt’ ich dir von Stuttgart<lb n="25"/> aus durch meine nach der Schweiz reiſende Schwiegermutter die<lb/> unſichtbare Loge und die grönländiſchen Prozeſſe mit einem Briefe<lb/> nach dem Aequinokzium angefangen wie dieſer nach dem Solſtizium.<lb/> Und noch haſt du nicht geantwortet. Ich erſinne mir keine andere<lb/> Urſache dazu als meine Dresdner Reiſe. Aber jetzo, mein Theuerer,<lb n="30"/> ſchreibe mir ja auf der Stelle, damit meine Seele wieder in die ruhigere<lb/> Lage rückt. Ich fürchte ohnehin, daß die Hitze dich wieder zu Ver-<lb/> blutungen getrieben.</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [189/0197]
311. An Minna Uthe-Spazier in Dresden.
[Bayreuth, 21. Juni 1822]
Ich hätte dir beinahe unterwegs geſchrieben, weil man gerade dann
an den Abſchied am meiſten denkt, wenn man gar keinen genommen. —
... Dein Herz belohne dich ſelber durch ruhigeres Schlagen für die 5
Gegenwart, und noch mehr für die Vergangenheit.
312. An Minona Spazier in Dresden.
[Bayreuth, 21. Juni 1822]
Meine liebe, liebe Minona! Das bleibſt du mir; ja ich hoffte, du
würdeſt ein wenig weinen bei meinem Abſchied wie die Aderhold; aber 10
haſt du es denn nicht innerlich gethan, ſo oft du auch äußerlich immer
bei mir gelacht? Ich ſchied von dir, meine Minona, voll wehmüthiger
Liebe. — Du ſollſt mein Duodez mit Folio beantworten und mir
wenigſtens Gegengrüße — denn die Erſtgrüße ſchreib’ ich hier — und
tauſend Nachrichten von ꝛc. geben und ſogar von Leuten, die ich ſo wenig 15
geſehen wie den Pabſt. Dabei ſollſt du — wenn du ſchreibſt — lachen,
indem du erwägſt, an wen du ſchreibſt. Da du nun leicht vergiſſeſt und
verlegſt, alſo auch dieſes Blättchen: ſo will ich dir mit der nächſten
Poſt den Zwilling davon ſchicken, damit du meine Bitten auf dieſem
erfüllſt. Lebe froh und fromm, meine Theuere! Wie wird es ſein, wann 20
wir uns wiederſehen? Das Schickſal ſagt aber: wenn.
313. An Heinrich Voß in Heidelberg.
Baireut d. 25ten Jun. 1822
Mein geliebter Heinrich! Welcher Zufall ſteht denn eigentlich
zwiſchen uns beiden? — Am 19ten April ſandt’ ich dir von Stuttgart 25
aus durch meine nach der Schweiz reiſende Schwiegermutter die
unſichtbare Loge und die grönländiſchen Prozeſſe mit einem Briefe
nach dem Aequinokzium angefangen wie dieſer nach dem Solſtizium.
Und noch haſt du nicht geantwortet. Ich erſinne mir keine andere
Urſache dazu als meine Dresdner Reiſe. Aber jetzo, mein Theuerer, 30
ſchreibe mir ja auf der Stelle, damit meine Seele wieder in die ruhigere
Lage rückt. Ich fürchte ohnehin, daß die Hitze dich wieder zu Ver-
blutungen getrieben.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:22:18Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:22:18Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |