Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 8. Berlin, 1955.333. An Emanuel. [Bayreuth, 9. Sept. 1822]Guten Morgen, mein Emanuel! Endlich schickt mir Professor 334. An Freiherrn von Welden in Bayreuth.10 [Kopie][Bayreuth, 25. Sept. 1822]Ew. Exzellenz sprachen neulich mit solcher Güte über das Unglück meines Bruders, Euer Exzellenz ergebenster J. P. etc. 335. An Odilie Richter in Würzburg.30 [Bayreuth, 28. Sept. 1822]Meine geliebteste Odilia! Wie wehe that mir dein Täuschen und 333. An Emanuel. [Bayreuth, 9. Sept. 1822]Guten Morgen, mein Emanuel! Endlich ſchickt mir Profeſſor 334. An Freiherrn von Welden in Bayreuth.10 [Kopie][Bayreuth, 25. Sept. 1822]Ew. Exzellenz ſprachen neulich mit ſolcher Güte über das Unglück meines Bruders, Euer Exzellenz ergebenſter J. P. etc. 335. An Odilie Richter in Würzburg.30 [Bayreuth, 28. Sept. 1822]Meine geliebteſte Odilia! Wie wehe that mir dein Täuſchen und <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0209" n="200"/> <div type="letter" n="1"> <head>333. An <hi rendition="#g">Emanuel.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 9. Sept. 1822]</hi> </dateline><lb/> <p>Guten Morgen, mein <hi rendition="#aq">Emanuel!</hi> Endlich ſchickt mir Profeſſor<lb/><hi rendition="#aq">Foerster</hi> das lang erwartete Freiexemplar, worin Sie viele Aus-<lb/> laſſungen und Verbeſſerungen finden werden, welche, denk’ ich, gerade<lb n="5"/> die von Ihnen gewünſchten ſein werden. — Die <hi rendition="#aq">Velthusens</hi> wohnen<lb/> ſämmtlich nun in meinem Edenquartier. — Auch die Baireuter haben<lb/> ſich, wie die Gräfin Münſter mir erzählte, über das Abendblatt gefreut.<lb/> Otto möge mir alles bald wieder ſchicken!</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>334. An <hi rendition="#g">Freiherrn von Welden in Bayreuth.</hi><lb n="10"/> </head> <note type="editorial">[Kopie]</note> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 25. Sept. 1822]</hi> </dateline><lb/> <salute> <hi rendition="#et">Ew. Exzellenz</hi> </salute><lb/> <p>ſprachen neulich mit ſolcher Güte über das Unglück meines Bruders,<lb/> daß ich ihn veranlaßte, einen Bericht ſeiner Verhältniſſe aufzuſetzen.<lb/> Möchten Sie dieſem von Ihrer koſtbaren Zeit, deren Werth für den<lb n="15"/> Staat und die Überfülle der Geſchäfte ſogar ich aus meiner Ferne<lb/> verehre, eine Leſe-Viertelſtunde gönnen! — Der ſeltene Bund von<lb/> warmer Menſchenliebe und ſtrenger Unparteilichkeit oder Gerechtigkeit,<lb/> welcher Ihro Exzellenz ſo viele Herzen außer- und innerhalb Ihres<lb/> Wirkkreiſes erwirbt, wird eine Hülfe für meinen unglücklichen Bruder<lb n="20"/> werden, der bei einem Lohne von 100 fl. jährlich, ein Paarmal 100,000 fl.<lb/> zu verrechnen hatte, und zuletzt den Sparpfennig ſeines langen andern<lb/> Amtlebens zu einem Erſatz der Gelder opfern muß, deren über-<lb/> ſchießende Sendungen zurückzuſenden nicht alle Landgerichte ehrlich<lb/> genug waren. Sein Verhältnis dürfte ihn ſogar in München unter dem<lb n="25"/> Namen Gnade ſuchen laſſen, was eigentlich nicht ſehr verſchieden von<lb/> Gerechtigkeit wäre! — Mit tiefſter Verehrung</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#right">Euer Exzellenz<lb/> ergebenſter J. P. <hi rendition="#aq">etc.</hi></hi> </salute> </closer> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>335. An <hi rendition="#g">Odilie Richter in Würzburg.</hi><lb n="30"/> </head> <byline>Eiligſt</byline> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 28. Sept. 1822]</hi> </dateline><lb/> <p>Meine geliebteſte <hi rendition="#aq">Odilia!</hi> Wie wehe that mir dein Täuſchen und<lb/> dein Vorbereiten! Und doch entging ich durch meine Änderung dem<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [200/0209]
333. An Emanuel.
[Bayreuth, 9. Sept. 1822]
Guten Morgen, mein Emanuel! Endlich ſchickt mir Profeſſor
Foerster das lang erwartete Freiexemplar, worin Sie viele Aus-
laſſungen und Verbeſſerungen finden werden, welche, denk’ ich, gerade 5
die von Ihnen gewünſchten ſein werden. — Die Velthusens wohnen
ſämmtlich nun in meinem Edenquartier. — Auch die Baireuter haben
ſich, wie die Gräfin Münſter mir erzählte, über das Abendblatt gefreut.
Otto möge mir alles bald wieder ſchicken!
334. An Freiherrn von Welden in Bayreuth. 10
[Bayreuth, 25. Sept. 1822]
Ew. Exzellenz
ſprachen neulich mit ſolcher Güte über das Unglück meines Bruders,
daß ich ihn veranlaßte, einen Bericht ſeiner Verhältniſſe aufzuſetzen.
Möchten Sie dieſem von Ihrer koſtbaren Zeit, deren Werth für den 15
Staat und die Überfülle der Geſchäfte ſogar ich aus meiner Ferne
verehre, eine Leſe-Viertelſtunde gönnen! — Der ſeltene Bund von
warmer Menſchenliebe und ſtrenger Unparteilichkeit oder Gerechtigkeit,
welcher Ihro Exzellenz ſo viele Herzen außer- und innerhalb Ihres
Wirkkreiſes erwirbt, wird eine Hülfe für meinen unglücklichen Bruder 20
werden, der bei einem Lohne von 100 fl. jährlich, ein Paarmal 100,000 fl.
zu verrechnen hatte, und zuletzt den Sparpfennig ſeines langen andern
Amtlebens zu einem Erſatz der Gelder opfern muß, deren über-
ſchießende Sendungen zurückzuſenden nicht alle Landgerichte ehrlich
genug waren. Sein Verhältnis dürfte ihn ſogar in München unter dem 25
Namen Gnade ſuchen laſſen, was eigentlich nicht ſehr verſchieden von
Gerechtigkeit wäre! — Mit tiefſter Verehrung
Euer Exzellenz
ergebenſter J. P. etc.
335. An Odilie Richter in Würzburg. 30
Eiligſt[Bayreuth, 28. Sept. 1822]
Meine geliebteſte Odilia! Wie wehe that mir dein Täuſchen und
dein Vorbereiten! Und doch entging ich durch meine Änderung dem
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Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:22:18Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:22:18Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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