Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 8. Berlin, 1955.das Wiedersehen, weil ohne dieses alle Liebe nur eine von einem Nichts Mögen Gemahl und Söhne Ihr Mutterherz so lange trösten und5 Der vortreffliche Abraham verzeihe mein Schweigen auf seine so Den rüstigen Paulus, diesen rechten Vorfechter und Nachfechter für Gott erhalt' Ihrem Mutterherzen den höchsten Trost, den herrlichen15 Ihr verehrender Jean Paul Fr. Richter 361. An Chr. S. Krause in Bayreuth. [Kopie][Bayreuth, 10. Febr. 1823]20Entschuldigen Sie das Behalten des Hermes mit seiner Reichhaltig- 362. An Graf Rantzau in Bayreuth. [Kopie][Bayreuth, 16. Febr. 1823]... Hier steh' ich auf bunten Papieren mit einem meiner Namen das Wiederſehen, weil ohne dieſes alle Liebe nur eine von einem Nichts Mögen Gemahl und Söhne Ihr Mutterherz ſo lange tröſten und5 Der vortreffliche Abraham verzeihe mein Schweigen auf ſeine ſo Den rüſtigen Paulus, dieſen rechten Vorfechter und Nachfechter für Gott erhalt’ Ihrem Mutterherzen den höchſten Troſt, den herrlichen15 Ihr verehrender Jean Paul Fr. Richter 361. An Chr. S. Krauſe in Bayreuth. [Kopie][Bayreuth, 10. Febr. 1823]20Entſchuldigen Sie das Behalten des Hermes mit ſeiner Reichhaltig- 362. An Graf Rantzau in Bayreuth. [Kopie][Bayreuth, 16. Febr. 1823]... Hier ſteh’ ich auf bunten Papieren mit einem meiner Namen <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <p><pb facs="#f0226" n="217"/> das Wiederſehen, weil ohne dieſes alle Liebe nur eine von einem Nichts<lb/> gegen ein Nichts ſein würde! — Die Wiſſenſchaft braucht zu ihrem<lb/> Genuße keine Unſterblichkeit, aber die Liebe braucht zu ihrem die des<lb/> Gegenſtandes.</p><lb/> <p>Mögen Gemahl und Söhne Ihr Mutterherz ſo lange tröſten und<lb n="5"/> verbinden, bis die Wunde ſich ſchließt, indem es bricht!</p><lb/> <p>Der vortreffliche Abraham verzeihe mein Schweigen auf ſeine ſo<lb/> liebende Mittheilung! Ihn, dieſen Bruder, <hi rendition="#g">muß</hi> ich bald ſehen; und<lb/> Kreuznach liegt mir daher weit näher als das Heidelberg voll mehr als<lb/> Eines Schmerzes.<lb n="10"/> </p> <p>Den rüſtigen Paulus, dieſen rechten Vorfechter und Nachfechter für<lb/> Licht und für Recht, der mich eben durch ſeine Rezenſionen Wellen-<lb/> treters und Grotefends (Jahrb. 3. Heft. 1822) unendlich erquickt und<lb/> gewonnen, grüß’ ich durch Sie, ſo wie auch die Seinigen.</p><lb/> <p>Gott erhalt’ Ihrem Mutterherzen den höchſten Troſt, den herrlichen<lb n="15"/> Gemahl!</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#right">Ihr verehrender<lb/> Jean Paul Fr. Richter</hi> </salute> </closer> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>361. An <hi rendition="#g">Chr. S. Krauſe in Bayreuth.</hi></head><lb/> <note type="editorial">[Kopie]</note> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 10. Febr. 1823]</hi> </dateline> <lb n="20"/> <p>Entſchuldigen Sie das Behalten des <hi rendition="#aq">Hermes</hi> mit ſeiner Reichhaltig-<lb/> keit (beſonders bei ſeinem Lettern-Goldſtaube; denn leider nehmen die<lb/> verkleinerten Lettern mit den verkleinernden Brillen zu) und mit der<lb/> Menge von Werken um mich her, über die ich das Interdikt der<lb/> K[anzlei] Bibl[iothek] gar nicht bemerke — <hi rendition="#aq">Curiosa</hi> und <hi rendition="#aq">lusus naturae<lb n="25"/> — scribacis.</hi> Es iſt nur ein Imbiß von den Gerichten, womit mir die<lb/> Poſt wöchentlich die Tafel deckt, daß ich die Eßwaren öffentlich ſo lobe<lb/> wie ein Stadtflecken ein abgehendes Regiment. Für Ihre ſo wohl-<lb/> wollende Mittheilung von <hi rendition="#aq">Lafontaine’s</hi> geldlicher Kanoniſazion kann<lb/> ich Ihnen nicht genug danken, ob mich gleich — ihr Geiſtiges aus-<lb n="30"/> genommen — gar nichts von der preußiſchen Sache angeht oder erfreut.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>362. An <hi rendition="#g">Graf Rantzau in Bayreuth.</hi></head><lb/> <note type="editorial">[Kopie]</note> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 16. Febr. 1823]</hi> </dateline><lb/> <p>... Hier ſteh’ ich auf bunten Papieren mit einem meiner Namen<lb/> jedem zu Gevatter, für den Sie mich heraus ſchneiden. Wären es<lb n="35"/><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [217/0226]
das Wiederſehen, weil ohne dieſes alle Liebe nur eine von einem Nichts
gegen ein Nichts ſein würde! — Die Wiſſenſchaft braucht zu ihrem
Genuße keine Unſterblichkeit, aber die Liebe braucht zu ihrem die des
Gegenſtandes.
Mögen Gemahl und Söhne Ihr Mutterherz ſo lange tröſten und 5
verbinden, bis die Wunde ſich ſchließt, indem es bricht!
Der vortreffliche Abraham verzeihe mein Schweigen auf ſeine ſo
liebende Mittheilung! Ihn, dieſen Bruder, muß ich bald ſehen; und
Kreuznach liegt mir daher weit näher als das Heidelberg voll mehr als
Eines Schmerzes. 10
Den rüſtigen Paulus, dieſen rechten Vorfechter und Nachfechter für
Licht und für Recht, der mich eben durch ſeine Rezenſionen Wellen-
treters und Grotefends (Jahrb. 3. Heft. 1822) unendlich erquickt und
gewonnen, grüß’ ich durch Sie, ſo wie auch die Seinigen.
Gott erhalt’ Ihrem Mutterherzen den höchſten Troſt, den herrlichen 15
Gemahl!
Ihr verehrender
Jean Paul Fr. Richter
361. An Chr. S. Krauſe in Bayreuth.
[Bayreuth, 10. Febr. 1823] 20
Entſchuldigen Sie das Behalten des Hermes mit ſeiner Reichhaltig-
keit (beſonders bei ſeinem Lettern-Goldſtaube; denn leider nehmen die
verkleinerten Lettern mit den verkleinernden Brillen zu) und mit der
Menge von Werken um mich her, über die ich das Interdikt der
K[anzlei] Bibl[iothek] gar nicht bemerke — Curiosa und lusus naturae 25
— scribacis. Es iſt nur ein Imbiß von den Gerichten, womit mir die
Poſt wöchentlich die Tafel deckt, daß ich die Eßwaren öffentlich ſo lobe
wie ein Stadtflecken ein abgehendes Regiment. Für Ihre ſo wohl-
wollende Mittheilung von Lafontaine’s geldlicher Kanoniſazion kann
ich Ihnen nicht genug danken, ob mich gleich — ihr Geiſtiges aus- 30
genommen — gar nichts von der preußiſchen Sache angeht oder erfreut.
362. An Graf Rantzau in Bayreuth.
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... Hier ſteh’ ich auf bunten Papieren mit einem meiner Namen
jedem zu Gevatter, für den Sie mich heraus ſchneiden. Wären es 35
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(2016-11-22T15:22:18Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:22:18Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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