Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 8. Berlin, 1955.Karten, hätt' ich ppc. darauf schreiben sollen, weil ich darauf Ihren so 363. An Emil von Herder in Bayreuth. Baireut d. 17. März 1823Mein guter, guter Herder! Längst hätten Sie Ihren Wieland zurück, Ihr J. P. F. Richter20 Den wärmsten Morgengruß an Ihre theuere Gattin! 364. An Frau Josephine von Welden in Bayreuth. Baireut am Josephustag [19. März] 1823Verehrteste Frau Präsidentin! An keinem Tage wiederhol' ich mich schriftlich lieber als am Josephus-25 Mit innigster Verehrung Ihr ergebenster J. P. Fr. Richter35 Karten, hätt’ ich ppc. darauf ſchreiben ſollen, weil ich darauf Ihren ſo 363. An Emil von Herder in Bayreuth. Baireut d. 17. März 1823Mein guter, guter Herder! Längſt hätten Sie Ihren Wieland zurück, Ihr J. P. F. Richter20 Den wärmſten Morgengruß an Ihre theuere Gattin! 364. An Frau Joſephine von Welden in Bayreuth. Baireut am Joſephustag [19. März] 1823Verehrteſte Frau Präſidentin! An keinem Tage wiederhol’ ich mich ſchriftlich lieber als am Joſephus-25 Mit innigſter Verehrung Ihr ergebenſter J. P. Fr. Richter35 <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <p><pb facs="#f0227" n="218"/> Karten, hätt’ ich <hi rendition="#aq">ppc.</hi> darauf ſchreiben ſollen, weil ich darauf Ihren ſo<lb/> entfernten Freunden wahrſcheinlich zum letzten [mal] erſcheine und<lb/> bloßes eigentliches Papiergeld bleibe, das ich durch keine perſönliche<lb/> Erſcheinung realiſieren kann. Deſto mehr ſag’ ich Ihnen dafür Dank,<lb/> daß Sie Ihrem Kreiſe der Freundſchaft mich wenigſtens auf ein Paar<lb n="5"/> Papierſtreifchen näher bringen.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>363. An <hi rendition="#g">Emil von Herder in Bayreuth.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">Baireut</hi> d. 17. März 1823</hi> </dateline><lb/> <p>Mein guter, guter <hi rendition="#aq">Herder!</hi> Längſt hätten Sie Ihren Wieland zurück,<lb/> da ich nur die Anmerkungen, nicht die Überſetzung zu leſen brauchte,<lb n="10"/> wenn nicht meine umfallende Oellampe ihn noch durchſichtiger und<lb/> heller als er ſchon iſt und gleichſam auch zum phyſiſchen Fenſter gemacht<lb/> hätte. Ein erſter Band allein iſt hier gar nicht zu kaufen. Ich weiß nun<lb/> gegen dieſen Flecken — wenigſtens an mir ſelber — keine andern<lb/> Fleckkugeln als die drei Bändchen von Katzenbergers Badereiſe, deren<lb n="15"/> vermehrte Auflage zu dieſer Meſſe in Breslau herrlich gedruckt und<lb/> kartoniert erſcheint; und mit dieſen Kugeln auf Ihrem Bücherbret<lb/> will ich mich <hi rendition="#g">gelb</hi> gewordnes Elfenbein wieder etwas weißer waſchen.<lb/> Aber zu verzeihen bleibt Ihnen doch noch immer genug übrig.</p><lb/> <closer> <salute><hi rendition="#right">Ihr J. P. F. Richter<lb n="20"/> </hi>Den wärmſten Morgengruß an Ihre theuere Gattin!</salute> </closer> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>364. An <hi rendition="#g">Frau Joſephine von Welden in Bayreuth.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">Baireut</hi> am Joſephustag [19. März] 1823</hi> </dateline><lb/> <salute> <hi rendition="#et">Verehrteſte Frau Präſidentin!</hi> </salute><lb/> <p>An keinem Tage wiederhol’ ich mich ſchriftlich lieber als am Joſephus-<lb n="25"/> tage, weil ich da nicht für das Publikum, ſondern für Sie meine<lb/> wärmſten Empfindungen auszudrücken habe. Möge der heutige Tag,<lb/> der ſo vielen fremden Herzen Freuden gibt, mit ihnen allen in Ihr<lb/> eignes täglich zurückkehren! Mögen meine Wünſche des jetzigen Jahrs<lb/> in eine ſo ſchöne Erfüllung gehen als die des vorigen und möge der<lb n="30"/> Strom der Zeit immer ein Rhein für Sie bleiben, der Sie von Aus-<lb/> ſicht zu Ausſicht, von Herz zu Herzen trägt! —</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#right">Mit innigſter Verehrung<lb/> Ihr ergebenſter<lb/> J. P. Fr. Richter<lb n="35"/> </hi> </salute> </closer> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [218/0227]
Karten, hätt’ ich ppc. darauf ſchreiben ſollen, weil ich darauf Ihren ſo
entfernten Freunden wahrſcheinlich zum letzten [mal] erſcheine und
bloßes eigentliches Papiergeld bleibe, das ich durch keine perſönliche
Erſcheinung realiſieren kann. Deſto mehr ſag’ ich Ihnen dafür Dank,
daß Sie Ihrem Kreiſe der Freundſchaft mich wenigſtens auf ein Paar 5
Papierſtreifchen näher bringen.
363. An Emil von Herder in Bayreuth.
Baireut d. 17. März 1823
Mein guter, guter Herder! Längſt hätten Sie Ihren Wieland zurück,
da ich nur die Anmerkungen, nicht die Überſetzung zu leſen brauchte, 10
wenn nicht meine umfallende Oellampe ihn noch durchſichtiger und
heller als er ſchon iſt und gleichſam auch zum phyſiſchen Fenſter gemacht
hätte. Ein erſter Band allein iſt hier gar nicht zu kaufen. Ich weiß nun
gegen dieſen Flecken — wenigſtens an mir ſelber — keine andern
Fleckkugeln als die drei Bändchen von Katzenbergers Badereiſe, deren 15
vermehrte Auflage zu dieſer Meſſe in Breslau herrlich gedruckt und
kartoniert erſcheint; und mit dieſen Kugeln auf Ihrem Bücherbret
will ich mich gelb gewordnes Elfenbein wieder etwas weißer waſchen.
Aber zu verzeihen bleibt Ihnen doch noch immer genug übrig.
Ihr J. P. F. Richter 20
Den wärmſten Morgengruß an Ihre theuere Gattin!
364. An Frau Joſephine von Welden in Bayreuth.
Baireut am Joſephustag [19. März] 1823
Verehrteſte Frau Präſidentin!
An keinem Tage wiederhol’ ich mich ſchriftlich lieber als am Joſephus- 25
tage, weil ich da nicht für das Publikum, ſondern für Sie meine
wärmſten Empfindungen auszudrücken habe. Möge der heutige Tag,
der ſo vielen fremden Herzen Freuden gibt, mit ihnen allen in Ihr
eignes täglich zurückkehren! Mögen meine Wünſche des jetzigen Jahrs
in eine ſo ſchöne Erfüllung gehen als die des vorigen und möge der 30
Strom der Zeit immer ein Rhein für Sie bleiben, der Sie von Aus-
ſicht zu Ausſicht, von Herz zu Herzen trägt! —
Mit innigſter Verehrung
Ihr ergebenſter
J. P. Fr. Richter 35
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(2016-11-22T15:22:18Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:22:18Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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