Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 8. Berlin, 1955.476. An W. Demme in Altenburg. [Kopie][Bayreuth, 18. März 1825]Geben Sie Ihre "Stunden" einstweilen der Zeit: sie wird sie Ihnen 477. An Frau Josephine von Welden in Bayreuth. [Kopie][Bayreuth, 19. März 1825]Meine alten, nie veraltenden Wünsche für Sie bring' ich wieder. 478. An Gräfin Rantzau in Bayreuth. [Kopie][Bayreuth, 20. März 1825]Erlauben Sie einem Fremden, daß er, da drei wie 3 Feiertage in 479. An Emanuel. [Bayreuth, 21. März 1825]Guten, besten, rechten Frühling-Morgen! Ich danke für Ihr liebe- Richter 476. An W. Demme in Altenburg. [Kopie][Bayreuth, 18. März 1825]Geben Sie Ihre „Stunden“ einſtweilen der Zeit: ſie wird ſie Ihnen 477. An Frau Joſephine von Welden in Bayreuth. [Kopie][Bayreuth, 19. März 1825]Meine alten, nie veraltenden Wünſche für Sie bring’ ich wieder. 478. An Gräfin Rantzau in Bayreuth. [Kopie][Bayreuth, 20. März 1825]Erlauben Sie einem Fremden, daß er, da drei wie 3 Feiertage in 479. An Emanuel. [Bayreuth, 21. März 1825]Guten, beſten, rechten Frühling-Morgen! Ich danke für Ihr liebe- Richter <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0292" n="280"/> <div type="letter" n="1"> <head>476. An W. <hi rendition="#g">Demme in Altenburg.</hi></head><lb/> <note type="editorial">[Kopie]</note> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 18. März 1825]</hi> </dateline><lb/> <p>Geben Sie Ihre „Stunden“ einſtweilen der Zeit: ſie wird ſie Ihnen<lb/> nach einem Jahrzehend als Morgenſtunden voll Gold im Mund zurück<lb/> geben. — da die äſthetiſche Zenſur den Druck der <hi rendition="#g">Form</hi> wegen, und<lb n="5"/> die politiſche des Stoffs wegen verbietet.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>477. An <hi rendition="#g">Frau Joſephine von Welden in Bayreuth.</hi></head><lb/> <note type="editorial">[Kopie]</note> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 19. März 1825]</hi> </dateline><lb/> <p>Meine alten, nie veraltenden Wünſche für Sie bring’ ich wieder.<lb/> Ihrer liebenden Seele wird jeder aufrichtige Wunſch immer ein erfüllter<lb n="10"/> ſein; denn die Gabe, die er bringt, iſt die Liebe, die ihn gebar. — An<lb/> feſtlichen Lebens Abſchnitten ſollte der Menſch in die Vergangenheit<lb/> blicken, um darin die Zukunft aufzuſuchen. Mögen Sie Ihren Blick auf<lb/> die Geſchenke der Vergangenheit werfen, die Ihre Gegenwart als<lb/> wachſende Blumen der Freude umblühen, um dem Unendlichen für die<lb n="15"/> Bürgen einer ſchönen Zukunft zu danken.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>478. An <hi rendition="#g">Gräfin Rantzau in Bayreuth.</hi></head><lb/> <note type="editorial">[Kopie]</note> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 20. März 1825]</hi> </dateline><lb/> <p>Erlauben Sie einem Fremden, daß er, da drei wie 3 Feiertage in<lb/> einander fallende Geburtstage [ſich folgen], den zweiten, den Ihrigen —<lb n="20"/> der dritte wird in Baiern nicht begangen — mit feiern hilft. Verehrung-<lb/> würdig iſt der Freudentag einer ſolchen Mutter, der ſich in 7 Herzen<lb/> warm und heiter wiederholt. Möge das Jahr die Aehnlichkeit mit dem<lb/> Namen ſeines Anfangs behaupten.... Mögen Sie, da jede Ihrer<lb/> Freuden zu ſieben neuen Freuden wie der Sonnenſtral zu ſieben Farben<lb n="25"/> wird, recht glücklich ſein, um recht glücklich zu machen.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>479. An <hi rendition="#g">Emanuel.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 21. März 1825]</hi> </dateline><lb/> <p>Guten, beſten, rechten Frühling-Morgen! Ich danke für Ihr liebe-<lb/> warmes Blättchen bis ſogar zu deſſen größerer Handſchrift herab. In<lb n="30"/> dieſer Minute trägt meine Seele nicht die Herbſtfarbe dieſes Blattes.<lb/> Es thut der Kalendername <hi rendition="#g">Benedikt</hi> mir heute zwei mal wohl, weil<lb/> er auch bei Ihnen wohnt. Segen und Ruhe über Ihr ganzes Haus!<lb/> Eilig, aber ſehend.</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#right">Richter</hi> </salute> </closer> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [280/0292]
476. An W. Demme in Altenburg.
[Bayreuth, 18. März 1825]
Geben Sie Ihre „Stunden“ einſtweilen der Zeit: ſie wird ſie Ihnen
nach einem Jahrzehend als Morgenſtunden voll Gold im Mund zurück
geben. — da die äſthetiſche Zenſur den Druck der Form wegen, und 5
die politiſche des Stoffs wegen verbietet.
477. An Frau Joſephine von Welden in Bayreuth.
[Bayreuth, 19. März 1825]
Meine alten, nie veraltenden Wünſche für Sie bring’ ich wieder.
Ihrer liebenden Seele wird jeder aufrichtige Wunſch immer ein erfüllter 10
ſein; denn die Gabe, die er bringt, iſt die Liebe, die ihn gebar. — An
feſtlichen Lebens Abſchnitten ſollte der Menſch in die Vergangenheit
blicken, um darin die Zukunft aufzuſuchen. Mögen Sie Ihren Blick auf
die Geſchenke der Vergangenheit werfen, die Ihre Gegenwart als
wachſende Blumen der Freude umblühen, um dem Unendlichen für die 15
Bürgen einer ſchönen Zukunft zu danken.
478. An Gräfin Rantzau in Bayreuth.
[Bayreuth, 20. März 1825]
Erlauben Sie einem Fremden, daß er, da drei wie 3 Feiertage in
einander fallende Geburtstage [ſich folgen], den zweiten, den Ihrigen — 20
der dritte wird in Baiern nicht begangen — mit feiern hilft. Verehrung-
würdig iſt der Freudentag einer ſolchen Mutter, der ſich in 7 Herzen
warm und heiter wiederholt. Möge das Jahr die Aehnlichkeit mit dem
Namen ſeines Anfangs behaupten.... Mögen Sie, da jede Ihrer
Freuden zu ſieben neuen Freuden wie der Sonnenſtral zu ſieben Farben 25
wird, recht glücklich ſein, um recht glücklich zu machen.
479. An Emanuel.
[Bayreuth, 21. März 1825]
Guten, beſten, rechten Frühling-Morgen! Ich danke für Ihr liebe-
warmes Blättchen bis ſogar zu deſſen größerer Handſchrift herab. In 30
dieſer Minute trägt meine Seele nicht die Herbſtfarbe dieſes Blattes.
Es thut der Kalendername Benedikt mir heute zwei mal wohl, weil
er auch bei Ihnen wohnt. Segen und Ruhe über Ihr ganzes Haus!
Eilig, aber ſehend.
Richter
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(2016-11-22T15:22:18Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:22:18Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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